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250. „Es kann doch nicht nur eine wahre Religion geben!“ – oder etwa doch?

Sonntag, 27. Februar 2011 | Autor:

„Es kann doch nicht nur eine wahre Religion geben!“ – oder etwa doch?
„Zu behaupten eine Religion ist die Wahrheit und zu versuchen, andere zu missionieren ist arrogant. Alle Religionen sind gleich gut.“

„Ein Absolutheitsanspruch ist nicht nur dumm sondern gefährlich, denn er hat zu unzähligen Kriegen geführt!“

So oder ähnlich regen sich Leute über die christliche Botschaft auf. Und damit haben sie natürlich ein Grundproblem aller Religionen angesprochen. Denn jede Religion behauptet von sich „die Wahrheit“ zu sein. „Die Anderen“ die nicht zu „der Wahrheit“ gehören werden zuerst abgestempelt und in Schubladen gesteckt, dann grenzt man sich von ihnen ab, schließlich leitet man aus dem Absolutheitsanspruch ab, „die Anderen“ unterdrücken und bekämpfen zu müssen. Das passiert gegenwärtig in vielen Ländern auf der Welt, z.B. im Nahen Osten, in Indien oder im Sudan. Auch bei uns hat z.B. der Dreißigjährige Krieg zu unendlich viel Blutvergießen und Leid geführt, weil Menschen „die Anderen“ zur „Wahrheit“ führen wollten. Wer das Weltgeschehen beobachtet, der merkt schnell: Religion ist eines der größten Hindernisse für den Weltfrieden. Was soll man dagegen tun?
Führende Denker und Politiker haben sich darüber die Köpfe zerbrochen und sind zu verschiedenen Ergebnissen gekommen. Eine Methode wäre, Religion zu verbieten. Das wurde im 20. Jahrhundert von radikalen Staatsmännern versucht. Russland unter Stalin, Mao in China, Pol Pot in Kambodscha und auf eine andere Weise auch Hitler in Nazi-Deutschland versuchten allesamt, ihre Staaten von dem Übel Religion das die Menschheit angeblich knechtete, zu befreien. Doch dies führte zu einer der größten Ironien des 20. Jahrhunderts. Diese selbsternannten Befreier wurden zu den grausamsten Schlächtern, die es je auf diesem Planeten gab.

Auch die Theorien, dass Religion mit technologischem Fortschritt aussterben würde, sind längst widerlegt. Im 21. Jahrhundert sehen wir, dass Religion ein zentraler Aspekt des menschlichen Lebens ist. Vielleicht nicht so sehr bei uns im Westen, aber umso mehr in anderen Gebieten der Erde. Gegen arrogante Religion hilft also die rohe Gewalt nicht.
Viel wirksamer scheint eine subtile Methode, mit der man Menschen einredet, alle Religionen seien gleich. Das wird in den Medien erzählt und von Politikern gepriesen. Doch diese Theorie stimmt vorne und hinten nicht, wenn man sie näher betrachtet.
Wer sagt: „Alle Religionen sind gleich und lehren im Grunde dasselbe“, der maßt sich ein Urteil über Religionen an, das schlichtweg nicht stimmt. Judentum, Christentum und Islam unterscheiden sich zB in ihrer Einstellung zu Jesus von Nazareth. Es ist ein grundlegender Unterschied ob man ihn als Gott sieht, oder als Propheten oder als falschen Messias. Die östlichen Religionen wie Hinduismus und Buddhismus sind nochmal ganz anders, da sie nicht von einem persönlichen Gott ausgehen, der Schöpfer ist und dem man verantwortlich ist.

Wer sagt „Alle Religionen sind Teil einer Wahrheit, aber keiner kann die ganze Wahrheit sehen“, der scheint nach außen demütig, in Wirklichkeit zeigt er sich aber als sehr arrogant, denn er behauptet ja der einzige zu sein, der durchblickt.

Wer sagt „Glaube ist von Geschichte und Kultur beeinflusst und kann nicht „die Wahrheit“ sein“, der trifft auch nur eine Aussage über Religion, die genauso von Geschichte und Kultur beeinflusst ist.

Wer sagt „es ist arrogant zu behaupten, eine Religion sei die Wahrheit und damit zu missionieren“, der zeigt eine Haltung, die nicht weniger arrogant ist (denn sie verletzt die Angehörigen aller Religionen), die sie oft mit einem Missionseifer sondergleichen verbreiten (zB Richard Dawkins).

Also: Die Theorien postmoderner Relativisten sind auch ganz schön arrogant, wenn man näher hinschaut.

Gemälde von Michael Willfort

Eine wirkliche Antwort auf den Hass und die Arroganz dieser Welt kann meiner Ansicht nur das Christentum geben. Denn sie beschreibt schonungslos die Tendenzen des menschlichen Herzens. Hass, Arroganz und Heuchelei ist bei Christen genauso möglich, aber die Bibel mahnt vor Respekt vor Andersgläubigen (Matthäus 5v16; 1 Petrus 2v12). Sie fordert die Christen auf, durch Liebe und einen Lebensstil wie ihn Jesus hatte, zu überzeugen. Es wird klar gemacht, dass Menschen, egal welchen Glauben sie haben, zu Gutem fähig sind, da sie im Bild Gottes geschaffen sind. Gleichzeitig zeigt sie auf, dass die Menschen von der Sünde befallen sind und zu dem Schlimmsten fähig sind. Im Kern des christlichen Glaubens ist der stärkste Garant für Weltfrieden: Jesus Christus, der für seine Feinde starb und Sünden vergeben möchte.

Ein Beispiel wie das Christentum für den Weltfrieden eingetreten ist, kann man in der Geschichte der frühen Christenheit sehen. Obwohl das Römische Reich nach außen tolerant war und jeden seine eigene Religion ausüben ließ, war es gekennzeichnet von tiefer sozialer Ungerechtigkeit, Rassismus und Sexismus. Die ersten Christen hatten den nach außen intoleranten Glaube an den einzig wahren Gott. In der Praxis aber zeigten sie die größte Toleranz und Liebe indem sie Kranke pflegten (auch Andesgläubige) und Tote bestatteten, Menschen aus allen Kulturen akzeptierten und Frauen als gleichwertige Geschöpfe respektierten. Sie stellten die damalige Welt auf den Kopf. Die christliche Botschaft ist auch die beste Medizin für unsere kranke, von Konflikten zerrissene Welt.

Autor: Conrad

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Thema: Wichtiges!

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