763. Gott kennt deine Geschichte
Freitag, 3. November 2023 | Autor: intern
Isolde Müller Leiterin Missionswerk Karlsruhe
Liebe Besucher,
dass ich diesen Bericht von Schwester Müller hier veröffentliche hat damit zu tun, dass mir beim Lesen desselben viele Gelegenheiten aus meinem Leben bildhaft geworden sind. Vielleicht geht es auch den ein oder anderen wie mir, wenn er diesen Bericht liest.
Heinz Hasselberg / pixelio.de -Reise-Erinnerungen
Ich bedanke mich bei Schwester Müller für die Genehmigung zur Veröffentlichung hier in meinem Blog.
Wie du dich mit deiner Vergangenheit versöhnen kannst
Du hast deine ganz persönliche Geschichte – und Gott kennt sie! Er kennt dein Leben und alles, was schon hinter dir liegt. Er weiß, durch welche Herausforderungen du gegangen bist, kennt deine Kindheit, deine Eltern und Familie, deine Ehe, dein Umfeld und deine Freunde. Viele Menschen nehmen ihre Lebensgeschichte nicht an, sie hadern damit. Hadern damit, was ihnen widerfahren ist, haben Schuldgefühle über Vergangenes oder wollen anders sein, als sie sind. Kannst du sagen: Es ist gut, wie Gott mich geführt hat? Oder sagst du: Hätte ich bloß damals dies und jenes getan oder anders entschieden?
Hadere nicht mit deiner Geschichte, sondern versöhne dich mit deinem Leben, denn du kannst nichts mehr ändern. Aber Gott kann deine Geschichte neu schreiben. Gott kann aus deinen Niederlagen etwas Gutes machen. Er wendet deine Fehler zu etwas Brauchbarem.
Trotzdem berufen
Vielleicht scheint in deinem Leben alles kaputt zu sein? Es gibt Hoffnung! Gott stellt wieder her, was der Satan rauben konnte. In der Bibel lesen wir oft von Menschen, die in Not waren. Es gibt viele Arten von Nöten und Gott begegnete jeder Not anders. Schau nicht auf deine Umstände, sondern ändere deine Blickrichtung, denn das setzt Segen in Bewegung und verändert deine Situation. Wie Gott dein Problem löst, überlass ihm, aber er hat eine Lösung.
Es gibt viele Beispiele in der Bibel, wie Gott mit Menschen Geschichte geschrieben hat, trotz ihrer Fehler, trotz ihrer eigenen Unzulänglichkeiten. Wenn wir Mose anschauen, der gestottert hat und ein Mörder war, oder David, der eine Affäre hatte und auch ein Mörder war. Oder Petrus, der Jesus verleugnete und Martha, die sich ständig Sorgen machte. Sie alle haben ihre eigene, fehlerhafte Geschichte mitgebracht – und doch hat Gott mit ihnen Geschichte geschrieben.
Schauen wir uns die Jünger an, wie unterschiedlich sie waren – aufbrausend, ungläubig, zögerlich, ängstlich usw. Jesus kannte ihre Fehler und trotzdem hat er sie berufen. Er kennt auch deine Fehler und trotzdem bist du berufen!
Hiobs Botschaft
Eine ganz besondere Geschichte ist die Geschichte von Hiob und wenn es uns sehr schlecht geht, vergleichen wir uns gern mit ihm. Doch Hiobs Geschichte ist ein Beispiel des Sieges und der Wiederherstellung. Hiob hatte sich nichts zuschulden kommen lassen. In Hiob 1,1 sagt uns die Bibel, dass Hiob ein rechtschaffener, redlicher und gottesfürchtiger Mann war, der das Böse mied. Trotzdem verlor er alles, ging bankrott und wurde sehr krank. Doch Gott hat ihn wieder aufgerichtet und zu einem sehr reichen Mann gemacht.
»Kannst du sagen: Es ist gut, wie Gott mich geführt hat?«
Er heilte ihn vollkommen und stellte in seinem Leben alles wieder her. In der Bibel lesen wir, dass Hiob danach noch 140 Jahre lang lebte. Im Verhältnis gesehen hatte er also nur eine ganz kurze Zeit seines Lebens diese Herausforderungen. Gottes Macht wurde offenbar und er wollte zeigen, dass Satan nichts ausrichten kann, auch wenn er noch so wütet.
Hiob hat Gott vertraut in seiner Situation. Erst seine „Freunde“ beeinflussten ihn ziemlich negativ. Sie ließen nicht locker und wollten ihm einreden, dass er sich Schuld aufgeladen hatte. Vielleicht spielt sich so etwas auch in deinen Gedanken ab? Gedanken, die nicht von Gott kommen: „Ich habe zu wenig Glauben.“ Oder: „Ich habe gesündigt und Gott liebt mich nicht.“ „Er hört mich nicht.“ „Ich verdiene keine Liebe.“ „Gott straft mich und hat mich vergessen.“ Sind das Gedanken, die für dich wahr klingen? Sie sind es nicht! Manchmal werfen andere sie uns an den Kopf und manchmal entwickeln wir sie selbst. Gerade wenn es uns nicht so gut geht, sind wir anfällig dafür. Höre nicht auf Menschen, die so etwas sagen. Satan führt uns ganz breit vor Augen, wie schlecht es uns doch geht. Gott sagt etwas anderes!
Negatives widerrufen
Hiob bereute, dass er sich von seinen Freunden so hatte herunterziehen lassen und sogar Gott anklagte. Er hatte Gott getadelt und zurechtgewiesen (Hiob 40,2). Das tat ihm leid. Und Hiob hat seine negativen Worte widerrufen. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt in unserem Leben. Denn das, was wir aussprechen, kommt in Existenz. Wenn negative Gedanken in dir wachsen und du sie äußerst, machst du eine Türe für Satan auf und säst eine negative Saat in deinem Leben.
„Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ lesen wir in Galater 6,7. Samen, die du aussäst, werden wachsen, positiv wie negativ. Manche Menschen schleppen ihr ganzes Leben diese negativen Gedankengebäude oder Gefühle mit sich herum.
Deshalb ist es so wichtig, negative Worte und Gedanken zu widerrufen. Negative Aussagen sind Festlegungen in deinem Leben. Auch Aussagen wie „Ich werde es nie schaffen“ oder „Es wird sich nie etwas ändern“, „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich darf keine Fehler machen“ sind solche negativen Festlegungen. Manchmal sind es auch andere Menschen, die uns festlegen, wenn wir ihre Aussagen glauben und annehmen. Menschen sagen vielleicht: „Aus dir wird nie etwas werden“, „Du wirst nie aus deinen Fehlern lernen“ oder „Du bist ein Versager!“
»Jesus kennt deine Fehler und trotzdem bist du berufen!«
In der Stadt Kapernaum wurde Jesus von einem Hauptmann angesprochen und gebeten, seinen Diener zu heilen, der krank zu Hause lag. „Sprich nur ein Wort und mein Diener wird gesund werden“, sagte der Hauptmann voller Vertrauen. Jesus war überrascht von seinem großen Glauben und sagte: „Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast“ (Matthäus 8,13). Was der Hauptmann geglaubt hatte, sollte eintreffen.
Wir können das Positive oder das Negative glauben. Es ist eine Entscheidung. Vertraue Jesus und widerrufe deine negativen Worte und Gedanken, so wie Hiob es getan hat. Zerbrich die negativen Festlegungen in deinem Leben. Widerrufe die negativen Worte und Gedanken, denn sie binden dich. Es ist, als ob der Satan den Finger auf sie legt und erklärt: „Du hast es doch gesagt!“
Wendepunkt schaffen
In Sprüche 18,20-21 lesen wir die weise Mahnung: „Von der Frucht des Mundes eines Mannes wird sein Inneres satt, am Ertrag seiner Lippen isst er sich satt. Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen.“
Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden. Was einmal ausgesprochen ist, fällt auf dich zurück – sei es nun gut oder schlecht.
In Matthäus 12,36-37 steht: „Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“ Alles, was wir sagen, bringt Frucht hervor.
Hiob hat das verstanden und er fand Gehör bei Gott. Nur er sollte für seine Freunde beten (Hiob 42,7-8). Für jemanden beten kann man aber nur, wenn man vergeben und keinen Groll im Herzen hat. Und Gott segnete das: „Als Hiob für seine Freunde betete, da wendete der Herr für ihn alles zum Guten. Er gab ihm doppelt so viel, wie er früher besessen hatte“ (Hiob 42,10). Auch von Krankheit war keine Rede mehr. Das Buch Hiob ist die Lebens-Geschichte einer Wiederherstellung.
Vertrau auf Gott, der dir helfen kann. Schaffe heute einen Wendepunkt. Widerrufe deine negativen Gedanken und Worte. Und bitte Gott darum, auch in deinem Leben das wieder herzustellen, was kaputt ist. Gott kennt dein Leben, deine Geschichte, deine Herausforderungen. Versöhne dich mit deiner Geschichte. Gott möchte deine Geschichte neu schreiben.
Isolde Müller
Leiterin des Missionswerk Karlsruhe
Thema: Christliche Seite | Beitrag kommentieren