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81. Ist GOTT tot?

Freitag, 26. Februar 2010 | Autor:

Autor des Buches  D.König-Meier

„Gott ist tot“, sagte Nietzsche damals. Und er hat recht. Zumindest in der Hinsicht, dass Gott keine Bedeutung für den Großteil der Menschen in Deutschland hat. Die meisten denken: „Gott? Ich weiß nicht, ob ich es Gott nennen würde, aber ich glaube schon, dass es da irgendetwas Höheres gibt.“ Allerdings würde ihr Leben wohl genauso aussehen, wenn sie nicht an dieses Höhere glauben würden. In dieser Hinsicht ist Gott tatsächlich tot. Ohne Auswirkung auf ihr Leben.
Bleibt uns mittlerweile nichts weiter als ein beliebiger Gott, bei dem es letztlich egal ist, ob er existiert oder nicht? Gibt es keine Möglichkeit, konkreteres Wissen über Gott zu bekommen? Dieses Buch will einen Beitrag leisten, sich der Frage nach Gott verstandesmäßig nachvollziehbar zu nähern. Ich schreibe es im Glauben an Jesus Christus und die Bibel.

Bibelgläubige Christen werden oft als rückständig wahrgenommen. Der Eindruck ist weit verbreitet, dass sich der Christ in einem Rückzugskampf gegen die übermächtige Wissenschaft befindet, welche ihm mehr und mehr den Boden unter den Füßen wegzieht. Wie kam es zu diesem Eindruck? Wieso setzen sich bestimmte Meinungen gesellschaftsweit durch? Speziell bei näherer Betrachtung weltanschaulicher Fragen zeigt sich, dass Meinungen meist nicht das Ergebnis eines geistigen Höherentwicklungsprozesses sind, sondern oft nur von bloßer Rhetorik verbreitet werden. Die Meinungsmacher übertrumpfen sich in geschickten Formulierungen. Personengruppen und Ansichten können mit abschätzigen Bezeichnungen wie z.B. fundamentalistisch, intolerant, unwissenschaftlich oder radikal als intellektuell nicht weiter ernstzunehmend gebrandmarkt werden. Manche Worte sind so stark, dass der Zuhörer sie nicht weiter hinterfragt. Er denkt, der Fall sei längst klar. Dabei kann radikal dasselbe wie konsequent bedeuten. Nur dass das eine Wort negativ, und das andere positiv klingt. Einige Menschen gehen so weit, sich als Skeptiker oder Aufgeklärte zu bezeichnen. Damit suggeriert allein schon der Name verstandesmäßige Überlegenheit. Als ob skeptisches Denken dasjenige Merkmal wäre, welches sie von anderen unterscheidet. So bescheinigt schon die Namensgebung den anderen intellektuelle Zurückgebliebenheit. Menschen, welche die Existenz Gottes für wahr halten, werden belächelnd als Gläubige bezeichnet, was nach Hilflosigkeit klingt. Dabei hat der Atheist die Nicht-Existenz Gottes genausowenig bewiesen, was auch ihn zu einem Gläubigen macht. Nur dass sein Glaubenssatz heißt: Gott existiert nicht.

Die Schlacht mit Wörtern führt zu großer Verwirrung und oft auch zu einer gewissen Resignation bezüglich der großen Fragen des Lebens: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Gibt es Gott?

Dieses Buch beleuchtet diese Fragen und bemüht sich, zu zeigen, welche Realitäten hinter den Wörtern liegen. Es ist weniger zur Stillung intellektueller Neugier geschrieben worden als für Leute, die sich ernsthaft die existenzielle Frage stellen: Wie kann ich als denkender Mensch des 21. Jahrhunderts die Frage nach Gott zufriedenstellend beantworten? Zu dieser übergeordneten Frage hinführend, beschäftigt sich jedes Kapitel mit einer separaten Teilfrage. Kapitel 1 geht der Frage nach, inwieweit Wissenschaft ein geeignetes Hilfsmittel auf der Suche nach Gott ist. In Kapitel 2 geht es um den Atheismus als Alternative zum Glauben an Gott. Kapitel 3 behandelt den Agnostizismus, die weitverbreitete Alternative zu Gottglauben und Atheismus. Kapitel 4 fragt, wie weit man sich mit Hilfe des Verstandes manipulativer Meinungsverbreitung entziehen kann. Kapitel 5 schließlich zeigt die Sicht der Bibel, wie man Gott finden kann.

1. Was kann die Wissenschaft zur Frage nach der Existenz Gottes beitragen?

Die Wissenschaft hat der Menschheit viel Gutes gebracht. Besonders in der Medizin haben wir ihr viel zu verdanken. Während der vergangenen Jahrhunderte wurden Fortschritte gemacht, die sich früher nicht erträumen ließen. Damals haben Seuchen wie Pest, Cholera oder Tuberkulose ganze Landstriche ausradiert. Von Lepra oder Pocken verunstaltete Menschen fristeten ein einsames und geschmähtes Leben am Rande der Gesellschaft. Aus heutiger Sicht kleinere Verletzungen wie Knochenbrüche wurden zur Lebensgefahr. Der Sieg über solche Krankheiten und Verletzungen ist ein großartiger Triumph wissenschaftlicher Anstrengungen.
Nicht nur in der Medizin kann die Wissenschaft große Erfolge vorweisen. Unser hoher Lebensstandard wurde nur möglich mit Hilfe einer Vielzahl wissenschaftlicher Fortschritte. Auch konnten viele Naturphänomene entmystifiziert und auf naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten zurückgeführt werden, so dass man hinter einer Mondfinsternis heute keinen schrecklichen Dämon mehr vermuten muss [1].

Trotzdem gibt es Christen, die Wissenschaft nicht gutheißen. Sie haben sich auf die Ansicht eingelassen, dass der christliche Glaube und die Wissenschaft im Konflikt stünden und sehen die Wissenschaft teilweise sogar als Feindbild. Wie Wissenschaft und Glaube in einem fruchtbaren Verhältnis stehen können, wird in Kapitel 3 erläutert. Zu diesem Zeitpunkt sei erwähnt, dass wissenschaftsfeindliche Christen mit der Bibel im Widerspruch stehen, denn dort wird Wissen und Vernunft gutgeheißen: „Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne den Verstand deinen Freund.“[2]

Manche Vorstellungen von Gott können die Wissenschaft aber tatsächlich behindern. Wenn man hinter einer mysteriösen Naturerscheinung das unbegreifliche Wirken Gottes vermutet, kann einen das davon abhalten, die Naturerscheinung näher zu untersuchen. Gott nimmt dabei die Rolle eines Lückenbüßers ein, dessen Herrschaftsgebiet mit jeder neuen Entdeckung etwas kleiner wird. Die Bibel jedoch zeigt Gott nicht als Lückenbüßer, sondern als Verursacher und Erhalter der Naturgesetze, der Materie und der Lebewesen [3].

Pioniere der Wissenschaft reden über den Glauben an Gott

Der Glaube an Gott – wenn auch in verschiedener Ausprägung – zieht sich durch die bisherige Wissenschaftsgeschichte. Isaac Newton, der den Ausgangspunkt der klassischen Physik im modernen Sinne markiert, sagte: „Wer oberflächlich Physik treibt, der kann an Gott glauben. Wer sie bis zum Ende denkt, der muss an Gott glauben.“[4] Max Planck, der Begründer der Quantenphysik, erklärte: „Zwischen Religion und Naturwissenschaft finden wir nirgends einen Widerspruch, wohl aber gerade in den entscheidenden Punkten volle Übereinstimmung. Der wohl unmittelbarste Beweis für die Verträglichkeit von Religion und Naturwissenschaft auch bei gründlich-kritischer Betrachtung ist die historische Tatsache, dass gerade die größten Naturforscher aller Zeiten, Männer wie Kepler, Newton oder Leibniz, von tiefer Religiosität durchdrungen waren.“[5] Werner Heisenberg, ebenfalls ein wichtiger Wegbereiter der Quantenphysik, sagte: „Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“[4]

Was ist mit Wissenschaft gemeint?

Was ist mit Wissenschaft überhaupt gemeint? Der Apparat aus Universitäten, Professoren und Veröffentlichungen ist die organisatorische Grundlage, auf der die maßgebliche Wissenschaft heute existiert. Das eigentliche Forschen, aus dem die Erkenntnisse gewonnen werden, kann in zwei Methoden unterteilt werden:

Die eine Methode ist die historische Wissenschaft, die herausfinden will, was in der Vergangenheit passierte und existierte. Dazu werden überlieferte Dokumente, Objekte und Zeugenaussagen sichergestellt und auf dieser Faktengrundlage möglichst genau frühere Situationen rekonstruiert.

Die andere Methode hat das Ziel, Naturgesetze zu ergründen. Die Vorgehensweise ist vom Prinzip her relativ einfach und kann am Beispiel eines Apfels, der vom Baum auf den Boden fällt, erklärt werden. Am Anfang hat man noch kein Wissen und startet mit einer Beobachtung: Man beobachtet, dass der Apfel vom Ast Richtung Erde fällt. Das könnte auch Zufall sein, denn vielleicht fällt er beim nächsten Mal Richtung Himmel. Dann beobachtet man ein weiteres Mal und stellt fest, dass der Apfel schon wieder Richtung Erde fällt. Das schwächt den Glauben daran, dass Zufall im Spiel ist. Beim dritten Mal wird der Glaube an den Zufall noch geringer und so bildet sich immer mehr die Vermutung heraus, dass der fallende Apfel nicht dem Zufall, sondern einer Gesetzmäßigkeit folgt. In unserem Fall nennt sich diese Gesetzmäßigkeit Gravitation. Wissenschaftlich formuliert bedeutet Gravitation, dass sich zwei Massen (Erde und Apfel) gegenseitig anziehen. Dabei ist festzuhalten, dass es keinen anderen logischen Grund gibt, warum der Apfel beim nächsten mal auch wieder Richtung Erde fallen sollte, als nur, dass er es bis jetzt immer getan hat. Man kann nicht beweisen, dass er tatsächlich einem unabänderlichen Naturgesetz folgt. Sondern wegen der Beobachtung, dass er bis jetzt immer nach unten gefallen ist, vermutet man einfach, dass er es auch beim nächsten Mal wieder tun wird. Folglich ist auch die Wissenschaft in ihrer grundlegendsten Basis ein Glaube. Der Wissenschaftler glaubt, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht, daran, dass die Naturgesetze zu jeder Zeit und an jedem Ort im Universum konstant bleiben. Er hat das nicht bewiesen, und er hat auch keine Möglichkeit, es zu beweisen. Er hat keine Möglichkeit, zu beweisen, ob nicht möglicherweise die Naturgesetze zu mancher Zeit an manchem Ort außer Kraft gesetzt sind. Er kann es nur glauben. Nun wäre es nicht angemessen, deswegen alle wissenschaftliche Erkenntnis in Frage zu stellen, denn immerhin hat sich dieser Glaube bewährt und wie eingangs erwähnt haben wir ihm viel zu verdanken. Trotzdem ist festzuhalten, dass man genau genommen die Aussage „Ich verlasse mich nicht auf Glauben, sondern auf Wissen“ nicht treffen kann.
Wenn man allerdings nicht daran glaubt, dass die Gravitation konstant bleibt, könnte man nicht ohne Angst durch die Welt gehen. Es könnten ja plötzlich die Äpfel vom Obststand nach oben oder zur Seite wegfliegen und einen verletzen. Im Film Matrix ist diese Angst dargestellt, indem fiktiv ein Naturgesetz außer Kraft gesetzt wurde, nämlich als der Hauptfigur Neo anfangs plötzlich der Mund zuwächst. Dabei hat sich die millionenfache Beobachtung, dass Münder nicht zuwachsen, beim millionenundeinsten Mal nicht wiederholt. Das Resultat war Panik und Angst.

Die prinzipielle Reichweite der wissenschaftlichen Methoden

Der praktische Nutzen von Wissenschaft ist folglich der: Wenn man auf der Glaubensbasis steht, dass die Naturgesetze immer konstant bleiben, dann kann man damit seine Umgebung kontrollieren und beherrschen. Wenn man sich darauf verlässt, dass sich der Apfel immer gleich verhält, kann man die zukünftige Position des Apfels voraussagen. Das heißt, man kann gezielt bestimmte gewünschte Situationen herbeiführen. Man kann zum Beispiel Äpfel gezielt in Obstkörbe fallen lassen oder, was vom Prinzip her das Gleiche ist, nur komplizierter: Man kann Menschen auf dem Mond platzieren.

Ist dieses Prinzip verstanden, dann wird auch deutlich, warum die Existenz Gottes mit dieser wissenschaftlichen Methode nicht bewiesen werden kann. Denn dann könnte man ihn beherrschen. Wenn Gott sich wie ein Naturgesetz immer gleich verhalten würde, dann könnten wir ihn für unsere Zwecke benutzen. Doch was wäre das für ein Gott, der, anstatt über uns zu herrschen, sich von uns beherrschen ließe? Gottes diesbezügliche Unbeweisbarkeit ist also kein undurchdachter Fehler beim Gottglauben, sondern hat seinen Grund.

Mit der zweitgenannten der beiden wissenschaftlichen Methoden ist es deshalb prinzipiell unmöglich, sich der Frage nach der Existenz Gottes zu nähern. Mit der erstgenannten historischen Methode verhält es sich etwas anders. Mit ihr ist es möglich, beispielsweise die Situation nach der Kreuzigung von Jesus vor knapp 2000 Jahren zu rekonstruieren und Plausibilitätsüberlegungen anzustellen, ob die Auferstehung nach drei Tagen wirklich stattfand[6]. Die historische Methode bietet allerdings nicht die Möglichkeit, Gott zu beherrschen, weil sie keine Naturgesetze, sondern Ereignisse aus der Vergangenheit untersucht, die im Labor nicht wiederholbar sind.

Die Wissenschaft ist für viele zur Religion geworden

Der Gesellschaftskritiker und Pionier der künstlichen Intelligenz, Joseph Weizenbaum, bezeichnet Wissenschaft als neue Weltreligion [7]. Das trifft in mehrerer Hinsicht zu.
Als erstes fällt auf, dass auch der Wissenschaftler, wie im vorletzten Abschnitt gezeigt, am Anfang seiner Arbeit eine Glaubensannahme trifft.
Außerdem schafft Wissenschaft Hoffnung. Das Hoffnungsvakuum, welches das Zurückgehen des Gottglaubens hinterlassen hat, wird an vielen Stellen von der Wissenschaft gefüllt. Neben dem natürlichen Wissensdurst des Menschen ist Hoffnung ein Hauptanreiz, Wissenschaft überhaupt zu betreiben. Das wird beim Betrachten der wissenschaftlichen Themen, die in den Medien präsent sind, deutlich. Die Wissenschaft tritt als hoffnungsvoller Retter vor der drohenden Klimakatastrophe auf. Von soziologischer Forschung erhofft man sich eine gerechtere Gesellschaft. Am deutlichsten sieht man den Hoffnungsaspekt der Wissenschaft am Beispiel der Medizin. Man erhofft sich bessere Medikamente gegen Depressionen, um so das Leben mehr genießen zu können. Man hofft auf wirksamere Haarwuchs- und Potenzmittel, um dem körperlichen Verfall entgegen wirken zu können. Die Hoffnungen zielen darauf ab, das Leben schöner und länger zu machen. Der mächtige Bezugspunkt dabei ist der Tod. Es gilt, ihn immer mehr zurückzudrängen und seinen Einflussbereich einzudämmen. Der drohende Tod beschleunigt die Forschung. Vor ihm gilt es zu flüchten. Im Kampf gegen den Tod setzen viele ihre Hoffnung auf die Wissenschaft. Ohne ihre Rettungsverheißungen würde die Wissenschaft viel von ihrer Beachtung verlieren. Der Mensch kann sich zwar vom Glauben an Gott lossagen, doch die Frage nach dem Tod will auch danach noch beantwortet werden. Von der Wissenschaft erhofft man sich diesbezügliche Antworten.

Zudem wird der Begriff Wissenschaft oft als Schlagwort verwendet, weil er nach intellektueller Überlegenheit klingt. Begriffe wie High-Tech oder modernste wissenschaftliche Methoden sind derart mit Vertrauens-würdigkeit beladen, dass die Menschen fast religiös an ihre Objektivität glauben. Diese Vertrauenswürdigkeit wird auch als kommerzielles Werbemittel eingesetzt. Sie verhilft klinisch getesteter Zahnpasta und ernährungswissenschaftlich empfohlenen Mahlzeiten zu höheren Verkaufszahlen. Die Wissenschaft umgibt der Ruf einer unfehlbaren und damit göttlichen Instanz, obwohl es viele Gefälligkeitswissenschaftler gibt, die positive Gutachten auf Anfrage erstellen. Die gelegentlich entlarvten Fälschungen schaden dem hohen Ansehen wenig. So stellten sich Laboruntersuchungen der Medizinischen Universität Wien, welche vorgaben, die Schädlichkeit von Mobilfunkstrahlung belegt zu haben, als Schwindel heraus [8]. Auch die als Sensation gefeierte Herstellung von maßgeschneiderten Stammzellen durch Klonen an der Universität von Seoul erwies sich als Fälschung [9].
Ein gewisses Maß an Vertrauen gegenüber der Wissenschaft ist aber nützlich. Denn ein Bäcker hat für gewöhnlich nicht die Möglichkeit, eigenhändig zu prüfen, ob Mobilfunkstrahlung schädlich für seinen Körper ist. Sonst hätte er keine Zeit mehr, die Brote zu backen, von denen sich der Wissenschaftler ernährt. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Denn genau genommen glaubt die große Mehrheit der Menschen nicht der wissenschaftlichen Methode selbst, sondern dem Wissenschaftler. Man sollte also immer im Hinterkopf behalten, dass ein menschlicher Vermittler existiert.

Die Wissenschaft kann ideologisch missbraucht werden

Das Vertrauen, welches sich die Wissenschaft durch sehr viel Arbeit über Jahrhunderte erworben hat, kann missbraucht werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn mit Wissenschaft ideologische Positionen untermauert werden sollen. Dabei ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse tatsächlich für eine bestimmte Weltsicht oder ein bestimmtes Menschenbild sprechen. Aber die Darstellung der neuen offensiven Atheisten – allen voran Richard Dawkins – hält einer sorgfältigen Prüfung nicht stand [1,10]. Dawkins verbreitet die Ansicht, dass die Wissenschaft für den Atheismus spricht [11]. Wegen seiner einseitigen Darstellung wird er deshalb sogar selbst von anderen atheistischen Wissenschaftlern kritisiert, die um ihre intellektuelle Glaubwürdigkeit fürchten [10]. Allerdings wird die öffentliche Meinung diesbezüglich mehr vom Ausmaß der Medienpräsenz als von Fakten geprägt. Die eigentliche Auseinandersetzung findet nicht, wie oft suggeriert, zwischen Religion und Wissenschaft statt, sondern zwischen verschiedenen Weltbildern. In diesem Fall zwischen Theismus und Atheismus [1]. Das wird auch daran deutlich, dass es praktisch alle an der hitzigen Diskussion beteiligten Positionen schon vor der Forschung gab. So besteht der Gedanke einer Schöpfung oder einer Evolution zeitlich gesehen schon viel länger, als versucht wird, diese Ansichten mit Fakten zu unterfüttern. [12] Das gilt auch für die Frage, ob Mann und Frau von ihrem Wesen und ihrer Veranlagung her verschieden oder gleich sind. Beide Ansichten gab es schon, bevor darüber soziologische Studien durchgeführt wurden. Gleiches gilt für die Frage, ob das Universum schon immer existiert hat oder einen Anfang hatte. Und ob es eher von Spuren eines absichtsvollen Schöpfers oder aber von purem Zufall geprägt ist.
Eine inhaltliche Untersuchung dieser Streitfragen zeigt, dass bei allen eben erwähnten Positionen Fragezeichen stehen bleiben. Folgerichtig gibt es sowohl Wissenschaftler, die an die Existenz Gottes glauben als auch solche, die dies nicht tun [10].

2. Der materialistische Atheismus sägt sich den Ast ab, auf dem er sitzt

Der Atheist Ludwig Feuerbach hat den Gedanken populär gemacht, dass Gott eine Erfindung des Menschen sei. Er drehte das biblische „Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“ um und behauptete: „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“[15] Das nährte das Überlegenheitsgefühl vieler vermeintlicher Freigeister, die sich vom Christentum abwenden wollten und glaubten: „Die Bibelautoren des ersten Jahrhunderts konnten von solch modernen Erkenntnissen noch nichts wissen, aber jetzt sei es an der Zeit, die veraltete biblische Sichtweise hinter sich zu lassen.“ Dabei war Feuerbachs Behauptung gar nichts Neues. Schon der griechische Philosoph Xenophanes sagte ca. 500 v. Chr. sinngemäß dasselbe [16]. Paulus, ein Bibelautor, zitierte sogar an mehreren Stellen des Neuen Testaments griechische Philosophen und lässt so durchblicken, dass er sich mit ihren Ideen auskannte [17]. Feuerbachs Behauptung wurde später in der Psychologie umformuliert zu „Gott ist eine Projektion des Menschen“. Das heißt, wir würden in uns hineinschauen und uns dann einen Gott ausdenken, der die Eigenschaften hat, die wir in uns beobachten oder uns wünschen. Doch der Gedankengang hilft im Hinblick auf die Frage nach Gott nicht weiter. Denn es gibt kein Mittel, zu unterscheiden, ob die ähnlichen Eigenschaften daraus resultieren, dass entweder wir Gott erschufen, oder Gott uns.

Was sind die Aussagen des Atheismus, bzw. der materialistisch-deterministischen Variante des Atheismus?

Atheist ist jemand, der die Existenz Gottes nicht für wahr hält. Sehr verbreitet ist die materialistisch-deterministische Variante des Atheismus.

Materialistisch bedeutet, dass das komplette Universum aus nichts anderem besteht, als aus Materie, die von physikalischen Kräften bewegt und strukturiert wird. Die physikalischen Kräfte sind die Gravitationskraft, die elektromagnetische Kraft und die sogenannte schwache und starke Kernkraft. Deterministisch bedeutet, dass jedes Teilchen, welches sich im Universum bewegt – sei es das Atom eines Planeten oder das eines menschlichen Gehirns – sich ausschließlich deshalb bewegt, weil eine dieser vier Kräfte es dazu gezwungen hat. Weil die Kräfte gesetzmäßig immer auf die selbe Art und Weise wirken, liegt demzufolge heute schon fest, wo sich die Teilchen morgen befinden werden. Zum Beispiel liegt heute schon fest, welche Gedanken man morgen denken wird und welche Entscheidungen man treffen wird. Die Gedanken sind also determiniert, das heißt festgelegt. Die Kräfte haben mit der Zeit die Materie zu Galaxien, Sonnen und Planeten geformt. Auf unserem Planeten wurde die leblose Materie dann im Laufe der Evolution erst zu einfacheren und dann zu immer komplexeren Molekülverbänden strukturiert, bis schließlich die komplizierte Materiestruktur entstand, die sich heute „Mensch“ nennt.
Ob sich die Wirklichkeit derart mechanisch verhält, ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht geklärt. Im Zeitalter der klassischen Physik (ca. 17. – 19. Jahrhundert) war eine umfassende mechanische Weltsicht sehr verbreitet, bis dann im vergangenen Jahrhundert die Entdeckung der Quantenmechanik (1925) diese Ansicht ablöste. Seitdem glaubt der Großteil der Physiker nicht mehr daran, dass sich Materie derart gesetzmäßig verhält. Allerdings lassen die Erkenntnisse der Quantenmechanik verschiedene Interpretationen zu, so dass die Frage nicht abschließend geklärt ist. [18, ]

Die Schlussfolgerungen des materialistisch-deterministischen Atheismus

Ungeachtet dessen, dass die Diskussion noch nicht entschieden ist, kann überlegt werden, was es denn für Konsequenzen hätte, wenn der materialistisch-deterministische Atheismus tatsächlich wahr wäre. Denn diese Version der Weltgeschichte würde für unsere Identität als Mensch grundlegende Folgen haben: Wir wären dann nicht mehr Lebewesen, sondern Objekte. Wir wären dann nicht mehr Personen, sondern Molekülmaschinen.
So würde der Stellenwert des Menschen fundamental reduziert. Da wir nur strukturiert angeordnete, aber letztlich leblose Materie wären, verschwände unsere Persönlichkeit, das heißt unser „Ich“, welches uns ausmacht. Es würde zu einer von physikalischen Kräften getriebenen und beherrschten Null schrumpfen. Den einen hätten die physikalischen Kräfte zum Theisten geformt und den anderen zum Atheisten. Autonome Entscheidungen, freier Wille und freie Meinung wären dann nur eine Illusion. Die ganze Diskussion verlöre ihre Bedeutung, denn sie würde von außen diktiert. Konsequenterweise wäre auch an Terroranschlägen und Völkermorden niemand schuld. Denn es wären die unabänderlichen physikalischen Kräfte, welche die Moleküle im Gehirn des Attentäters so angeordnet haben, dass sie unausweichlich den Entschluss zu dem Verbrechen formten. Warum sollte sich ein Mörder dann überhaupt noch verantworten? Wo doch nicht er als Person sich dazu entschlossen hätte, sondern die elektrochemischen Prozesse in seinem Gehirn den Mord erzwungen hätten?

Ausgehend von lebloser Materie lässt sich zudem nirgendwo eine Wertung ableiten. Man kann nirgendwo ableiten, dass etwas gut, schlecht oder eine Mischung von beidem ist. Denn dem materialistischem Atheismus zufolge hat sich die Materie zwar als Mensch angeordnet, aber man kann nicht sagen, dass das gut sei. Sie hat es eben getan. Die physikalischen Kräfte haben die Materie eben über die Zeit zu Menschen geformt. Es gibt keinen Grund, warum es besser sein sollte, dass die Materie als Menschmaschine angeordnet ist, anstatt als Blumenerde auf dem Boden zu liegen. Es gibt keinen Grund, warum man sich als Mensch beschützen sollte, warum Leben etwas Wertvolles sein sollte und warum der Mensch so etwas wie Würde besitzen sollte. Wenn es kein gut und schlecht gibt, dann kann auch Leid, Krankheit und Tod nicht als schlecht bezeichnet werden.
Viele Atheisten würden dem widersprechen und entgegnen, dass es in ihrem Denken sehr wohl Wertungen wie gut und schlecht gibt. Diese Wertungen begründen sie auf menschliche Empfindungen. Was man als leidvoll empfindet, ist schlecht. Was man als Freude bereitend empfindet, ist gut. Das Problem dabei ist allerdings, dass ihr materialistisches Denken schon viel früher greift. Es macht nämlich Aussagen darüber, wer sie als Menschen überhaupt sind: Eine von äußeren physikalischen Kräften angeordnete Materiestruktur und damit nichts, was Wertungen aufstellen könnte. Wenn die Materie vor Entstehung des Menschen wertefrei war, dann ist sie es auch danach. Denn durch die Entstehung des Menschen kam nichts Wesentliches dazu. Es hat sich lediglich die Materie anders angeordnet.

Wäre der materialistische Atheismus wahr, würden auch Liebe, Sinn, Empfindungen, Trauer, Freude oder das Bewusstsein selbst zur Bedeutungslosigkeit schrumpfen, weil sie nur Illusionen wären, hervorgerufen von komplexen Zellverbänden. Angesichts dessen mag sich manch ein Atheist freuen. Denn wenn es keinen Sinn im Leben gibt, dann – so die Überlegung – kann er selbst einen festlegen. Doch „ihn“, der etwas festlegen könnte, gibt es seinem Denken zufolge gar nicht. Diesen Punkt kann schließlich auch Richard Dawkins nicht überwinden, wenn er vorschlägt, wir sollten gegen unsere Gene rebellieren, obwohl es seinen sonstigen Ausführungen zufolge „uns“ in dem Sinne gar nicht gibt [20, 21, 22]. Falls jemand trotzdem gegen die ihn beherrschenden Triebe rebellieren sollte, dann dem materialistisch atheistischen Menschenbild zufolge nur deshalb, weil andere Triebe, die aber auch von physikalischen Kräften gesteuert werden, stärker sind.

Der materialistisch-deterministische Atheismus treibt jeden Menschen, der ihn in allen seinen Konsequenzen anerkennt, in die Sackgasse des gedanklichen Stillstandes und der Handlungsunfähigkeit. Denn der Mensch hat keinen Antrieb zum Denken und Handeln mehr, wenn er erkannt hat, dass es auf ihn gar nicht ankommt. So zieht er sich selbst den Boden unter den Füßen weg. Falls der Atheist trotzdem noch weiterdenkt und weiterhandelt, zeigt er damit, dass er die logischen Schlussfolgerungen seines Weltbildes noch nicht anerkannt hat. Oder, wie Francis Schaeffer es ausdrückte: „Man kann nicht daran glauben, dass alles eine Maschine ist, und gleichzeitig das Ideal der Freiheit des Menschen anstreben.“ Schaeffer sagte auch die gesellschaftlichen Folgen voraus: „Überall wird den Menschen gesagt, dass der Mensch nur eine Maschine ist. Dadurch geht ihr Widerstand gegen die Manipulation Schritt für Schritt zurück.“ [13] Je mehr Raum diesem Denken gelassen wird, desto mehr verliert man die Fähigkeit des eigenständigen Entscheidens. Denn das Akzeptieren, dass es auf einen selbst nicht mehr ankommt, ist das Akzeptieren von Fremdbestimmung.

Das Denken des materialistischen Atheisten lässt zudem für ein Leben nach dem Tod keinen Raum. Das Leben vor dem Tod ist sein Ein und Alles. Doch obige Überlegungen zeigen, dass auch schon sein diesseitiges Leben zur Null wird.

Viele Atheisten haben dennoch eine hohe Moral

Trotzdem gibt es viele Atheisten, die freundlich und lebensfroh sind und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, Gut und Böse haben. Das liegt einerseits allerdings daran, dass sie nicht der Logik ihres materialistisch atheistischen Denkgebäudes folgen, sondern ihrer Menschlichkeit. Ihrer Menschlichkeit, für die ihr Denken genau genommen keinen Platz lässt. Je mehr Raum dem materialistischen Denken gelassen wird, desto weniger Bedeutung haben Freude, Leid, Empfindungen, Liebe oder Würde. Andererseits liegt es aber auch daran, dass nicht jeder Atheist ein materialistisch-deterministischer Atheist ist.

Die Frage nach dem Ursprung entzieht sich der Reichweite der Logik

Abgesehen davon sind noch einige Scheinargumente in der öffentlichen Meinung verbreitet, was die Diskussion zwischen Theismus und Atheismus betrifft. So behaupten beispielsweise Theisten, es sei unlogisch, zu glauben, dass beim Urknall Materie aus dem Nichts kam. Genauso undenkbar sei es, dass Materie schon immer da war. Es müsse also einen Schöpfer geben, der den Urknall ausgelöst hat, oder sonstwie das Universum ins Leben gerufen hat. Atheisten hingegen geben eine ähnliche Überlegung an die Theisten zurück: Wenn Gott das wirklich getan hat, wer schuf dann Gott? Genausowenig, wie man sich vorstellen kann, dass Materie schon immer da war, kann man sich vorstellen, dass Gott schon immer da war.
Solcherlei Gedankenspiele helfen bei der Frage nach Gottes Existenz nicht weiter. Denn keine dieser Varianten ist verstehbar. Der menschliche Verstand ist schlichtweg zu klein dafür. Der Verstand kann lediglich von einer ersten unbegründeten Annahme ausgehen und von dort aus weiterdenken. Das heißt, man kann überlegen, was es für Auswirkungen hat, wenn am Anfang die ewige Materie oder aber der ewige Gott steht. Wer – wie viele Atheisten – von nichts als Materie als erste Ursache ausgeht, kann schlussfolgern, selbst nichts weiter als Materie zu sein. Wer – wie der Christ – vom persönlichen Gott als erste Ursache ausgeht, kann schlussfolgern, selbst eine Person zu sein.

Wohl auch wegen der verstandesmäßigen Fragezeichen wird der Atheismus in Reinform nur von einer kleinen Minderheit als Lebensgrundlage genannt. Ein größerer Teil unserer Gesellschaft bekennt sich dagegen zum Agnostizismus.

3. Die Alternative des Agnostizismus: Keine Entscheidung treffen

Agnostiker glauben, man könne nicht wissen, ob Gott existiert oder nicht. Diese Ansicht ist kennzeichnend für die gegenwärtige Gesellschaft.

Angesichts des Scheiterns der großen Glaubenssysteme wirkt der Agnostizismus reizvoll

Es kann allerdings nicht behauptet werden, dass der Agnostizismus sich aus einem fortwährenden Höherentwicklungsprozess der Geistesgeschichte entwickelt hätte und nun die bisherige Krönung des intellektuellen Fortschritts darstelle. Der Grieche Protagoras sagte schon ca. 450 v. Chr.: „Von den Göttern weiß ich nichts, weder dass es solche gibt, noch dass es keine gibt.“ [28]

Vor der Aufklärung, im Zeitalter der Übermacht institutioneller Religion, war die europäische Geschichte übersät mit Kriegen, Konflikten, Machtmissbrauch und Unterdrückung. Deshalb war der Atheismus infolge der Aufklärung eine hoffnungsvolle Alternative. Doch das Blutvergießen hörte damit nicht auf. Mittlerweile hat sich gezeigt: Machthaber und Regierungen, die sich auf den Atheismus berufen haben, verübten ebenso menschenverachtende Verbrechen. Krieg, Machtmissbrauch und Unterdrückung verschwanden nicht, als der Einfluss der Religion zurückging. Sie haben offensichtlich tiefere Ursachen. Mittlerweile hat sich eine Ratlosigkeit eingestellt. Sie findet ihren Ausdruck im Leitspruch vieler Agnostiker: „Man kann nicht wissen, ob Gott existiert. Deshalb ist die Frage nicht so wichtig.“
Diese Denkweise ist insofern richtig, als es tatsächlich keine logisch komplett schlüssige Herleitung für die Existenz und die Nicht-Existenz Gottes gibt. Was allerdings unberücksichtigt bleibt, ist, dass es trotzdem sehr große Konsequenzen nach sich zieht, wenn man an das eine, das andere oder keines von beidem glaubt. Auch wenn die Frage nach Gott durch logische Herleitung letztlich nicht gelöst werden kann, ist die Beantwortung wegen ihrer Auswirkungen doch von großer Bedeutung. Denn jede Einzelperson und jede Kultur geht von einer Glaubensbasis aus. Diese Glaubensbasis kann Aussagen enthalten wie z.B. „Gott existiert“, „Gott greift ein“, „Gott existiert nicht“ oder „Mit Gott ist nicht zu rechnen“. Die Glaubensbasis – unabhängig davon, ob sie bewiesen ist oder nicht – zieht sich durch das gesamte Leben der folgenden Generationen. Wohlstand oder Armut, die psychische Befindlichkeit, Angst oder Mut, Traurigkeit oder Freude, Depression oder Euphorie, seelische Erfülltheit und sogar innere Motive lassen sich sehr stark auf eine zugrundeliegende Glaubensbasis zurückführen. Das lässt sich an zahlreichen Beispielen zeigen. Drei davon werden im Folgenden beschrieben.

Erstes Beispiel dafür, wie die Glaubensgrundlage unser Leben prägt: Die Entstehung der Wissenschaft in der Neuzeit

Die moderne Wissenschaft ist nicht aus dem Nichts entstanden. Verschiedene Faktoren haben die Entstehung begünstigt bzw. erschwert. Begünstigend ist beispielsweise die im Menschen veranlagte natürliche Neugier, die ihn dazu bewegt, seine Umwelt zu untersuchen. Erschwerend ist, dass Wissenschaft auch Arbeit ist. Dieser Aspekt soll im Folgenden näher betrachtet werden. Arbeit ist anstrengender Aufwand. Aufwand wird aber oft erst dann betrieben, wenn am Ende der Arbeit ein Nutzen in Sicht ist. Hoffnung auf Nutzen fördert die Wissenschaft. Heutzutage ist es leicht, bei wissenschaftlicher Arbeit auf einen Nutzen zu hoffen. Denn die letzten Jahrhunderte haben gezeigt, dass wissenschaftliche Erkenntnis sehr hilfreich und nützlich in vielerlei Beziehung ist. Im Nachhinein ist es leicht, Wissenschaft gut zu heißen. Doch wenn man zurückdenkt, und sich in die Gedankenwelt eines Menschen hineinversetzt, der am Anfang steht, sieht die Situation anders aus.
Angenommen, dieser Mensch fängt gedanklich bei Null, also ohne Vorwissen, an. Nun will er die vielen Phänomene um sich herum verstandesmäßig erfassen. Einige Naturgesetze sind dann relativ offensichtlich herauszufinden. Der Zusammenhang zwischen Wolken und Regen, die Laufbahnen von Sternen oder die Abfolge von Jahreszeiten fallen in diese Kategorie. Bei vielen anderen Naturgesetzen ist es schwieriger, beispielsweise beim Elektromagnetismus. Die offensichtliche Beobachtung, die jeder beim Elektromagnetismus machen kann, ist, dass sich bestimmte Erze scheinbar magisch anziehen oder abstoßen. Dann stellt sich die Frage, ob man dieses Phänomen näher untersuchen soll. Doch wer garantiert einem, dass sich die enormen wissenschaftlichen Anstrengungen überhaupt lohnen, wo doch Blitzableiter oder Telegrafieanlagen zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt sind? Wer garantiert einem, dass ein Naturgesetz überhaupt herausfindbar ist? Wer garantiert einem, dass die wertvolle Zeit beim Forschen nicht verschwendet wird? Im Nachhinein, wenn man die funktionierende Telegrafenstation vor Augen hat, ist es leicht zu beantworten. Doch dieses Wissen hat man am Anfang ja noch nicht. Erschwerend kommt die typisch menschliche Eigenschaft hinzu, Unbekanntes zu mystifizieren. Blitze und sonstige Stromschläge wurden, weil sie nicht erklärt werden konnten, als Strafe von Naturgöttern und Dämonen angesehen. Das heißt, es braucht neben Motivation und viel überschüssiger Zeit auch noch Mut, um zu forschen. Deshalb sollte eine glaubensmäßige Grundlage die Hoffnung bieten, dass die uns umgebende Natur tatsächlich verstandesmäßig nachvollziehbaren Naturgesetzen unterliegt und nicht ungreifbar mystisch ist. Diese Weltanschauung fand sich in der Bibel, weil dort von einem vernünftigen Schöpfer die Rede ist. Das heißt, die Schöpfung ist verstandesmäßig nachvollziehbar, weil sie von einer vernünftigen Person geschaffen wurde. Auf Grund dieser Annahme hatten die Wissenschaftler trotz vieler Hindernisse die Hoffnung, weiterzuforschen. Der Gedankengang kann auch so formuliert werden:

1) Laut der Bibel wurde das Universum von einem persönlichen Wesen, nämlich Gott, erdacht.

2) Die Gedanken einer Person sind nachvollziehbar.

3) Deshalb ist das Universum verstandesmäßig nachvollziehbar.

4) Deshalb lohnt sich Nachdenken über das Universum. Mit anderen Worten: Deshalb lohnt sich Wissenschaft.

Mittlerweile wurde die Glaubensgrundlage, dass die Welt verstehbaren Gesetzen folgt, aus der Bibel gelöst und trägt sich nun selbst, weil es eine sehr erfolgreiche Glaubensgrundlage ist. Sie wird sogar als weltanschaulich neutral bezeichnet, weil das geschichtliche Bewusstsein verloren gegangen ist. Zwar waren nicht alle der ersten neuzeitlichen Wissenschaftler konsequente Christen, aber sie lebten alle im Einflussbereich des damals von der Bibel geprägten Weltbildes. Es finden sich zahlreiche Beispiele maßgeblicher Wissenschaftler, für die ihre wissenschaftliche Forschung eng mit der biblischen Weltsicht zusammenhing. So schrieb Isaac Newton gegen Ende seines Lebens mehr biblische als wissenschaftliche Abhandlungen. Später führten Männer wie Michael Faraday, der die elektromagnetische Induktion entdeckte und sich eng an die Bibel halten wollte, die Tradition fort. Faraday veranstaltete öffentliche Experimente, mit der Begründung, alle Menschen sollen sich an dem Wissen über Gottes Schöpfung erfreuen [13]. Im Lauf der Zeit geriet der weltanschauliche Zusammenhang zwischen Bibel und Wissenschaft immer mehr in Vergessenheit. Doch auch noch Männer wie J. Robert Oppenheimer, der später reumütige „Vater der Atombombe“, wiesen auf den geschichtlichen Zusammenhang hin. Obwohl er selbst wohl kein bibelgläubiger Christ war, stellte er in der Kulturzeitschrift „Encounter“ dar, wie die moderne Naturwissenschaft aus dem christlichen Weltbild geboren wurde [23]. Zwar haben auch Einflüsse des griechischen Denkens bei der Entstehung der modernen Wissenschaft geholfen, doch die entscheidende rationale Grundlage kam aus der Bibel, wie auch der Philosoph und Mathematiker Alfred North Whitehead bestätigte. In den Harvard University Lowell Lectures bezeichnet Whitehead das Christentum als Mutter der Wissenschaft, wegen der mittelalterlichen Lehre von der Rationalität Gottes [24].
Dieser geschichtliche Zusammenhang wird auch am Vergleich mit anderen Kulturen deutlich. Joseph Needham, die große Autorität auf dem Gebiet der chinesischen Wissenschaftsgeschichte, fand zwar Hinweise, dass zahlreiche Erfindungen, wie z.B. der Buchdruck, Schießpulver und der Kompass, in China schon länger als in Europa bekannt waren. Doch als Erklärung, warum sich aus diesem Vorsprung im Gegensatz zu Europa nie eine volle Naturwissenschaft mit umfassenden Theorien entwickelte, schrieb Needham bezüglich der Chinesen: „Es gab keine Zuversicht, dass der Code der Naturgesetze je entschlüsselt und gelesen werden könnte, weil sie keinerlei Zusicherung besaßen, dass es ein göttliches Wesen gab, das, noch rationaler als wir selbst, je einen solchen Code formulierte, der von uns gelesen werden könnte.“ [25]

Es gibt jedoch auch Beispiele dafür, wie Kirchen den wissenschaftlichen Fortschritt gebremst haben. Die Gründe dafür liegen aber eher in Befürchtungen, Machtpositionen zu verlieren, als im biblischen Weltbild.

Die Glaubensfrage, ob die Natur verstehbaren Gesetzen folgt, stellt sich in manchen Bereichen der Wissenschaft auch heute. Beispiele dafür sind die Untersuchung der Wetterentstehung, der Strukturbildung im Universum oder in neuronalen Netzen. Es ist eine Frage des Glaubens, ob man diese Phänomene als zufällig, gesetzmäßig oder mystisch ansieht.
Sieht man, wie es häufig in der heutigen Wissenschaft getan wird, solche Phänomene als zufällig an, dann kommt der Forschungsprozess zum Stillstand. Denn man erhofft sich dann nicht mehr, dass die untersuchten Prozesse vorhersagbar, d.h. verstehbar sind und hat deshalb keinen Grund mehr weiter zu forschen.
Oder man sieht die Phänomene als gesetzmäßig an und hat deshalb Grund und Motivation zum Weiterforschen, weil Gesetze erforscht werden können.
Oder man sieht die Phänomene als mystisch an. Dann gelten sie als geheimnisvoll und es können gute oder böse Mächte dahinter vermutet werden. Das ist rein logisch gesehen nicht ausgeschlossen, kann aber ein Hindernis für die Erforschung darstellen.

Zweites Beispiel dafür, wie die Glaubensgrundlage unser Leben prägt: Das Tempo des Lebens

Hartmut Rosa von der Friedrich-Schiller-Universität Jena habilitierte zum Thema „Soziale Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“. Er veröffentlichte einen Auszug seiner gewonnenen Erkenntnisse im Magazin „Spektrum der Wissenschaft“ [26]. Dort stellt er ein charakteristisches Merkmal der heutigen Zeit dar: Verschnellerung. Alles scheint sich zu verschnellern. Es hat lange gedauert bis die Menschheit sich vom rennenden Botschafter zur schnelleren Postkutsche entwickelt hat. Weniger lang hat die Entwicklung von der Postkutsche zur schnelleren Überbringung per Zug gedauert. Noch kürzer dauerte es dann bis zur Nutzbarkeit von noch schnelleren E-Mails, bis schließlich kurz darauf die SMS den Mensch davon befreite, Nachrichten nur von einem stationären Computer übermitteln zu können.
Technische Neuerungen sind die Voraussetzung für die Verschnellerung. Um von München nach Berlin zu kommen, brauchte man früher zu Fuß oder auch auf dem Pferd sehr lange. Die Erfindung von Zügen und Automobilen verkürzte die benötigte Zeit. Eigentlich führen technische Neuerungen also zu einem Zeitgewinn. Die Vermutung liegt nahe, dass dies zu mehr Lebensqualität, mehr sozialen Beziehungen, schöneren Erlebnissen, größerer seelischer Erfülltheit, Zufriedenheit und Sorglosigkeit führt. Trotzdem zeigt sich eine andere Entwicklung. Der Zeitgewinn hat stattdessen zu einem hektischen Wettlauf geführt. Obwohl die Menschen mehr Zeit zur Verfügung haben, werden sie immer gehetzter. Die vielen neuen Möglichkeiten und Erlebnisse haben einen Hunger nach noch mehr Möglichkeiten und Erlebnissen verursacht. Soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte des Lebens haben sich in einer Beschleunigungsspirale verfangen, die sich selbst weiter antreibt. Rosa zitiert Goethe, der schon früh den „veloziferischen“, also den teuflisch-schnellen Charakter der Neuzeit erkannte, deren Hauptmerkmal es sei, „nichts mehr reif werden zu lassen“.
Die Frage ist, ob diese Hetze zwangsläufig aus unserer menschlichen Veranlagung resultiert, oder ob es bestimmte Weltsichten gibt, die sie verstärken oder entkräftigen. Rosa stellt als Ursache für die Verschnellerungsspirale eine Kombination aus mehreren Faktoren fest. So hat der technische Fortschritt nicht nur zu einem Zeitgewinn geführt, sondern auch zahlreiche neue Möglichkeiten geschaffen, wie diese Zeit genutzt werden kann. Darüber hinaus nennt Rosa neben wirtschaftlichen Konkurrenzkämpfen und der Effizienzsteigerung durch Arbeitsteilung eine gewichtige kulturelle Ursache: „Beschleunigung trägt in sich die moderne Antwort auf den Tod.“ Denn früher ging man davon aus, dass nach dem Tod das ewige Leben wartet. Diese Überzeugung wich in der Moderne immer mehr der Ansicht, dass ewiges Leben zwar möglicherweise nach dem Tod kommt, aber man solle zumindest, weil es ja nicht bewiesen ist, nicht damit rechnen. Das führte zu einem diesseitigen Leben, welches so gelebt wird, als ob es das Jenseits nicht gibt. Das Diesseits ist dann das Einzige, was man hat. Man muss es festhalten auf Leben und Tod. Und die Zeit läuft unaufhaltsam ab. Deshalb muss möglichst viel in das diesseitige Leben hineingepackt werden. Möglichst viele Erlebnisse, möglichst viel Erfüllung, kurz: Möglichst viel Leben. Man fängt – oft unbewusst – das Rechnen an und kalkuliert: „Wenn ich in die gleiche Lebensspanne doppelt so viele Erlebnisse hineinpacke, dann ist es, als ob ich zwei Leben führe.“ Wer drei Leben führen will, der muss noch mehr Erlebnisse in die gleiche Zeitspanne pressen. Der innerste Antrieb ist letztlich: Man will das ewige Leben ins Diesseits holen.

Ausgehend von Rosas Erkenntnissen lässt sich die heutige Zeit besser verstehen. Die Gehetztheit kam nicht zufällig, sondern hatte ihre Gründe. Ein schwerwiegender Grund liegt im Wechsel der Weltanschauung.

Das von vielen als belastend hoch empfundene Tempo zieht sich durch alle Lebensbereiche und bezieht die gesamte Gesellschaft mit ein. Wirtschaftlich gesehen wurde der Kapitalismus zum Turbokapitalismus. Immer mehr Geld wird in immer kürzerer Zeit über den Globus geschoben, bis schließlich Finanzkrisen die Beschleunigung wieder ausbremsen. Wer in seiner Arbeitsleistung nicht mit der Beschleunigung der anderen Schritt hält, bleibt zurück und verliert womöglich seine Existenzgrundlage.
Wohnsitze, Überzeugungen, Ideen und Marktmonopole wechseln in immer geringeren Abständen. Arbeitsverträge werden kurzfristiger. Sogar Schnittfolgen in Videoclips werden immer schneller. Modetrends bezüglich Handys, Kleidung oder Musik- und Kunststilen lösen sich in immer kürzeren Abständen ab. Fastfood, Speed Dating, Multitasking und Wegwerfprodukte sind symptomatische Ergebnisse des Verschnellerungsdrucks. Wegen der Überflutung mit neuen Gedanken werden tiefgehende Analysen von oberflächlichen Zusammenfassungen verdrängt. Der Leistungsdruck verhindert Kreativität und Sorgfalt. Alles soll schnell, möglichst sofort zu haben sein. Die Ungeduld wirkt seelisch zermürbend. Man erlebt und leistet zwar mehr als früher, hat aber trotzdem stärker das Gefühl, zu wenig erlebt und geleistet zu haben.
Die Beschleunigung zeigt sich auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. Partner wechseln immer häufiger. Freundschaften werden bei Schwierigkeiten und Streit eher beendet, als dass man anhaltend in den anderen investiert. Sicherheit, Geborgenheit und Gelassenheit werden langsam zurückgedrängt. Es gibt immer mehr oberflächliche, aber immer weniger tiefe Freundschaften. Am Beispiel zwischenmenschlicher Beziehungen wird ein Merkmal der heutigen Zeit schmerzvoll sichtbar: Die Quantität zerstört die Qualität.

Um Missverständnisse auszuschließen: Der Wechsel von einer Weltsicht, die mit dem Jenseits rechnet, zur heutigen Sicht ist nicht die einzige Ursache für Ruhelosigkeit, oberflächliche Beziehungen, existenzielle Sorgen, Unzufriedenheit, Hektik und innere Spannungen. Das wäre eine zu einfache Erklärung. Aber es ist ein grundlegender Sichtwechsel, der die heutige Zeit einschließt. Zeit ist ohne ewiges Leben die immer knapper werdende Ressource. Man könnte zu kurz kommen.

Der Tod ist die Geißel des Menschen. Er ist der Fixpunkt, an dem sich auch das diesseitige Leben orientiert. Er ist der mächtige Herrscher, dessen Anweisungen man zu befolgen hat. Er gibt das Tempo vor und zwingt zu schnellem Handeln.

Der Mensch hat Gott als beengende Fessel empfunden und sich von ihm befreit. Doch er ist in einer größeren Fessel gelandet, denn weil er nicht mehr mit dem Jenseits rechnet, verliert auch das Diesseits immer mehr an Qualität.

Drittes Beispiel dafür, wie die Glaubensgrundlage unser Leben prägt: Die moderne Sinnkrise entsteht durch Selbstthematisierung

Der Christ geht in seinem Denken von Gott aus, und erschließt sich von ihm aus seine Sicht auf die Welt und auf die eigene Person. Der materialistische Atheist geht, wie im vorigen Kapitel erläutert, von Materie aus und kann so in brutaler Konsequenz schlussfolgern, selbst nur Materie zu sein. Die meisten Menschen heute gehen dagegen von sich selbst aus und erschließen sich von dort aus ihre Umgebung. Obwohl der Mensch offensichtlich einen Anfang und auch ein Ende hat, obwohl seine Identität, also unter anderem sein Geschlecht, sein Aussehen und seine innere Veranlagung unabhängig von ihm festgelegt wurden, erhebt er sich zum Maßstab aller Dinge. Insofern macht er sich selbst zu Gott. Die Hoffnung unserer Zeit ist deshalb nicht Erlösung, sondern Selbstverwirklichung. Anders ausgedrückt: Selbsterlösung.

Die Folge davon ist Sinnlosigkeit. Denn Sinn wird immer nur von etwas Höherem, das heißt etwas Übergeordnetem, verliehen. Das wird am Beispiel einer Schraube deutlich. Eine Schraube hat für sich gesehen noch keinen Sinn. Sie bekommt erst Sinn, wenn ihr etwas Größeres von außerhalb Sinn verleiht. Beispielsweise, wenn sie eine Radkappe am Autoreifen hält. Die Radkappe und der Reifen haben für sich genommen auch keinen Sinn, sondern erst, wenn sie ein Automobil tragen. Das Automobil steht sinnlos in der Garage, bis eine Person es verwendet und ihm damit Sinn verleiht. Sinn wird logisch gesehen nur von etwas Übergeordnetem verliehen. Im gleichen Maße, wie man sich von Gott löst, steigt demnach das Potential, sein Leben als sinnlos zu empfinden.

Aus dieser Perspektive überrascht es nicht, wenn Depression mittlerweile als Volkskrankheit bezeichnet wird. Viele der neu auftauchenden psychischen Krankheiten dürften zumindest eine Teilursache darin haben, dass man den Sinn, den einem der übergeordnete Gott verleiht, unbeachtet lässt. Man kann zwar anderen Dingen Sinn verleihen, aber wer verleiht einem selbst Sinn? Der Medien- und Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz von der Technischen Universität Berlin schreibt treffend: „Die moderne Sinnkrise entsteht durch Selbstthematisierung.“ [27] Man endet als Selbstzweck.

Als Christ wird dem Menschen von Gott, der allem übergeordnet ist, Sinn verliehen. Gott hat den Menschen bewusst geschaffen. Er ist demnach gewollt und der Bibel nach sogar von Gott geliebt. Was das konkret bedeutet, wird in Kapitel 5 näher beschrieben.

Es gibt allerdings Menschen, die auch ohne den Glauben an Gott ihr Leben als sinnvoll empfinden. Man ist jedoch abhängig von allem, was man als sinnstiftend erlebt. Wenn man sich von der Abhängigkeit des ewigen Gottes löst, begibt man sich in andere, flüchtigere Abhängigkeiten. Ein als sinnvoll empfundenes Leben hängt von bestimmten Gegenständen, Zielen, Personen oder Erlebnissen ab. Fallen diese sinngebenden Bezugspunkte weg, stürzt man ins Leere. Spätestens der Gedanke an den Tod kann alle Erlebnisse und Errungenschaften eines Lebens zur Sinnlosigkeit schrumpfen lassen.

Diese drei Beispiele dienen als Illustration, wie stark die Auswirkungen verschiedener Perspektiven auf sich selbst, auf die Welt und auf Gott sind. Die persönliche Befindlichkeit wird davon vielfältig durchwoben. Unser Alltag und die Richtung der Gesellschaft wird stark davon geprägt.

Wo in diesem Fluss aus Glaubensannahmen und Folgen befindet sich der Agnostiker?

Welche Rolle nimmt nun der Agnostiker ein? Der Begriff Agnostiker leitet sich vom altgriechischen Wort für „nicht-wissen“ ab. Der Agnostiker ist demnach definiert als jemand, der bezüglich einer Frage – meist der nach Gott – nichts weiß. Er bietet keine Alternative zum Glauben an Gott oder an seine Nicht-Existenz, sondern er entscheidet einfach nicht. Die obigen drei Beispiele sind nur eine kleine Auswahl der enormen Wirkungen, die von der Frage nach Gott abhängen. Der Agnostiker kann dazu konsequenterweise nur schweigen. Er kann dazu keine Stimme erheben. Er schwimmt einfach mit, während andere die großen Fragen für ihn beantworten. Denn die Folgen dieser Fragen erfassen ja, wie gezeigt, die ganze Gesellschaft und damit auch ihn.

Natürlich ist ein Glaube nicht deshalb wahr, weil er an mancher Stelle nützlicher ist. Es muss andere Gründe als bloße Nützlichkeit geben, um einen Glauben annehmen zu können. Trotzdem verlangt das Leben, in welches wir Menschen hineingestellt sind, Entscheidungen. Es stellt Fragen, die nicht folgenlos unbeantwortet bleiben können. Wer nicht selbst entscheidet, für den entscheiden andere.

4. Die Rhetorik bezwingt den Verstand

Der Mensch wollte die Welt seit jeher verstehen und eine rationale Lebensgrundlage bekommen. Philosophen versuchten, große Gedankenkonzepte zu entwickeln, welche die Welt umfassend beschreiben. Mittlerweile hat sich Ernüchterung breit gemacht. Der menschliche Verstand ist offenbar nicht leistungsfähig genug, um alle Aspekte des Lebens in einem schlüssigen Denkmodell vereinen zu können. Ein grundlegendes Problem ist, dass jeglicher verbindliche Maßstab zerredet werden kann. An jeder Denkposition finden sich noch offene Fragezeichen. Sobald ein Gedanke, eine Sache oder eine Handlung als gut bezeichnet wird, finden sich unzählige Einwände, warum man es doch nicht als gut bezeichnen könne. Die unergründliche Komplexität der Welt kann benutzt werden, um jegliche Wertung zu zerreden, aber auch zu etablieren. Was gestern als gut galt, kann morgen als schlecht gelten und umgekehrt.

Die Praxis der Postmoderne zementiert das Recht des Stärkeren

Wo sind wir mittlerweile angelangt? Wer bestimmt die Richtung einer Gesellschaft, wenn jede Erkenntnis zerredet werden kann? Wenn man sich auf keinen objektiven Maßstab berufen kann, der Fehlentwicklung als Fehlentwicklung und Schlechtes als schlecht bezeichnet? Wenn mit Hilfe geschickter Rhetorik jede Meinung und jede Handlung gerechtfertigt werden kann? Was bleibt noch als Schutz vor Willkür?

Viele Denker haben versprochen, dass die Menschheit endlich befreit wird, wenn sie sich von der Autorität Gottes löst und selbst die Richtung vorgibt. Dieses Versprechen hat letztlich dazu geführt, dass man sich nun unter der Autorität anderer Herrscher wiederfindet. Denn als Wahrheit wird heute jene Meinung anerkannt, welche am lautesten vertreten wird und die geschickteste Rhetorik verwendet. Wolfgang Nestvogel hat es treffend beschrieben: „Die Praxis der Postmoderne zementiert das Recht des Stärkeren: Wer kann sich gesellschaftlich durchsetzen? Wessen Pressure-Groups sind am Besten organisiert? Welche Position gewinnt die mehrheitliche Zustimmung des Journalismus? Wenn es keine verbindliche Instanz gibt, die von allen anerkannt wird – von Regierenden und Regierten, Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Eltern und Kindern -, dann entscheidet die Macht über das Recht. Dann bestimmt eine Macht-Elite oder Geld-Elite, welche ‚Wahrheit‘ zu befolgen ist. Dann gibt es keine Chance, diese Elite auf übergeordnete, gar transzendente Ansprüche zu verweisen.“ [14]

Ein Beispiel für die Praxis der Postmoderne: Die Auseinandersetzung um Abtreibung

Ein gutes Beispiel zur Illustration dieser Behauptung ist die Frage nach Abtreibung. Ob das Recht auf Abtreibung nun zu befürworten ist oder nicht, sei dahingestellt. Aber vor 60 Jahren war Abtreibung als unmenschlicher Eingriff in die Entstehung menschlichen Lebens von weiten Teilen der Gesellschaft nicht akzeptiert. Mittlerweile ist das Gegenteil der Fall, Abtreibung wird als Menschenrecht gefordert und nur noch eine Minderheit erhebt Einspruch dagegen. Wie konnte es zu dieser 180-Grad-Wendung kommen?

Die Rechtmäßigkeit von Abtreibung macht sich letztlich an der Frage fest, zu welchem Zeitpunkt der Mensch seinen Anfang hat. Ab wann kann man sagen, dass es sich bei der Leibesfrucht um einen Menschen handelt? Wenn es der Zeitpunkt der Zeugung ist, dann sollte man dem Recht auf Abtreibung grundsätzlich widersprechen, weil es sich dann um die Tötung eines Menschen handelt. Wenn es sich um einen späteren Zeitpunkt handelt, sollte man sich für die Legalität von Abtreibung bis zu diesem Zeitpunkt einsetzen.
Um die Entwicklung der letzten 60 Jahre nun als Fortschritt bezeichnen zu können, braucht man nachvollziehbare Kriterien, wann das Menschsein beginnt. Welcher Zeitpunkt soll als Ursprung des Menschen angesetzt werden? Die Zeugung? Sobald Arme, Beine und Kopf sichtbar werden? Sobald Hirnströme messbar werden? Bei der Geburt? Doch einen Monat vor der Geburt ist auch schon alles für das von der Mutter körperlich getrennte Leben vorhanden. Sobald sich das Bewusstsein entwickelt hat? Doch die wenigsten Menschen können sich erinnern, ihre frühe Kindheit bewusst erlebt zu haben. Außerdem: Besteht, wenn sich ein behindertes Kind ankündigt, eher das Recht auf Abtreibung?
Für diese Fragen gibt es kein eindeutiges medizinisches Kriterium. Wenn nicht einmal klar definiert ist, was Menschsein überhaupt ausmacht, dann kann man noch viel weniger einen Anfangszeitpunkt des Menschseins herausfinden. Was bleibt noch übrig? Warum war vor 60 Jahren das eine akzeptiert und jetzt das andere? Weil Menschen, die das Recht auf Abtreibung befürworten, rhetorisch geschickt und aktiv Öffentlichkeitsarbeit betrieben haben. Wer sich Gehör verschafft und geschickt reden kann, der gewinnt. Es ist nicht mehr eine Frage des nachvollziehbaren Verstandes, sondern eine Frage der Macht.

Vor zu extremen Ansichten wird gewarnt. Doch letztlich kann jede noch so extreme Ansicht gesellschaftsweit etabliert werden, unter der Bedingung, dass diese Ansicht langsam, schrittweise und sanft eingeführt wird. Denn der Verstand liefert keinen Maßstab, „extrem“ überhaupt verbindlich definieren zu können. Vielleicht sind gesellschaftliche Aussteiger extrem. Vielleicht ist aber auch die Gesellschaft selbst extrem. Als normal wird meist einfach unbegründet das angesehen, was man gewöhnt ist. Der menschliche Verstand bietet an vieler Stelle kein verbindliches Kriterium, Idiotie von Vernunft unterscheiden zu können. Deshalb können entgegengesetzte Meinungen im gleichen Maße Gültigkeit einfordern. Mit anderen Worten: Die Meinungen sind gleich gültig. Und das führt zu Gleichgültigkeit.

Sanfte Manipulation durch Rhetorik

Die Rhetorik der Medienlandschaft und Politik ist in hohem Maße dafür gerüstet, bestimmte Glaubensinhalte oder die Autorität bestimmter Personen und Gruppen möglichst widerstandslos zu etablieren oder zu verdrängen. Je mehr einem gesagt wird, dass man aufgeklärt ist, desto leichter lassen sich bestimmte Ansichten als rückständig abstempeln. Je überlegener man seine Freigeistigkeit bewertet, desto blinder ist man gegenüber Täuschung. Je stärker betont wird, dass bestimmte Ansichten, Personen und Gruppen als extrem abzulehnen sind, desto leichter wird es, anderen extremen Ansichten und Personen schleichend Akzeptanz zu verleihen. Je öfter man gesagt bekommt, dass gesellschaftsweit anerkannte Ansichten nur zufällig, aber nicht bewusst entstehen, desto mehr sinkt das Misstrauen angesichts bewusster Manipulationsmethoden.

Beliebige Ansichten können als modern, vorwärtsgerichtet oder zukunftsorientiert bezeichnet werden und bekommen dadurch den hoffnungsbeladenen Geschmack von Fortschritt. Doch der Fortschritt des einen ist der Rückschritt eines anderen. Genauso kann beliebigen anderen Ansichten ihr Glanz genommen werden, indem sie als veraltet, rückwärtsgerichtet oder überholt betitelt werden. Worte wirken auch ohne Begründung. Häufig werden Formulierungen verwendet, die eine inhaltliche Auseinandersetzung umgehen, wie zum Beispiel: „Die Wahrheit liegt in der Mitte.“ Doch woran lässt sich das festmachen? Vielleicht liegt sie tatsächlich in der Mitte. Vielleicht aber auch am Rand.

Ein Beispiel für Manipulation durch Rhetorik: Der Begriff „Toleranz“

Toleranz ist ein typisches Schlagwort, das mit zukunftsorientiertem und aufgeklärtem Denken in Verbindung gebracht wird und sich deshalb für Manipulationszwecke benutzen lässt. Es lohnt sich eine nähere Untersuchung des Begriffs. Zweifelsohne ist es etwas Gutes, andere Meinungen zu respektieren und Konflikte gewaltfrei beizulegen. Doch das ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was sich hinter dem Begriff Toleranz verbirgt. Tolerant sein heißt übersetzt „ertragen“ oder „zulassen“. Das bedeutet, ein toleranter Mensch erträgt andere Meinungen und lässt sie zu. Andere Meinungen zuzulassen, vielleicht sogar abstoßende oder gefährliche Meinungen, ist etwas Schwieriges. Es verwundert deshalb, warum vielen die Toleranz so leicht fällt und sie so gerne verteidigt wird. Es ist leicht, tolerant zu sein, solange die andere Meinung nicht den eigenen persönlichen Frieden und Wohlstand bedroht. Es ist leicht, tolerant zu sein bei Dingen, die einen nur indirekt betreffen. Es ist viel schwieriger, tolerant zu sein, wenn die eigene Selbstverwirklichung dadurch eingeschränkt wird.

Intoleranz wird dagegen als ein grundlegendes Übel unserer Zeit gesehen. Intolerant zu sein bedeutet übersetzt „nicht ertragen“ oder „nicht zulassen“. Man könnte auch „sich wehren“ dazu sagen. Das Dilemma ist: Wenn man nicht alles über sich ergehen lassen will, dann kann man es nicht vermeiden, intolerant zu sein. Doch wo liegt die Grenze? Wie viel kann man noch ertragen? Sollte man das Autofahren verbieten, weil es die Luft verpestet und die Erde erwärmt? Sollte man das Rauchen verbieten, weil es Passivrauchern schadet? Sollte man Drogen verbieten, weil deren Opfer von der Allgemeinheit finanziert werden müssen? Sollte man Lärm vom Nachbarn ertragen, obwohl man deswegen nicht einschlafen kann? Sollte man es ertragen, wenn einem in der Nacht immer die Bettdecke weggezogen wird? Sollte man eine Vergewaltigung ertragen? Sollte man sich gegen eine Kriegsarmee, die das eigene Land überfällt, wehren? Sollte man Finanzspekulation verbieten, weil dabei einfachen Arbeitern der Lohn ihrer Mühe genommen werden kann? Sollte man Religion verbieten, weil sie in mancherlei Augen unbehagliche Aussagen macht? Sollte man materialistisch-deterministischen Atheismus verbieten, weil er den Menschen zur Maschine macht?

In manchen Fällen ist es empfehlenswert, tolerant zu sein. In anderen Fällen ist es empfehlenswert, intolerant zu sein. Wo genau die Grenze liegt, kann nur von Fall zu Fall neu betrachtet werden.
Die manipulative Macht besteht nun darin: Obwohl der Verstand prinzipiell weder „Toleranz“, noch „Intoleranz“ bevorzugt, gilt Toleranz als überlegen. Toleranz klingt positiv, weil meist Begriffe wie Frieden, Gewaltfreiheit und friedliches Nebeneinander damit verbunden werden. Allerdings führt an vielerlei Stelle gerade Intoleranz zu Frieden und Gewaltfreiheit und schützt das friedliche Nebeneinander. Doch wer sich heute Toleranz auf die Fahnen schreibt, der ist automatisch auf der richtigen Seite. Schnell verstummen kritische Stimmen, denn keiner will die Harmonie zerstören. Schnell steht man im Abseits, wenn man als intolerant bezeichnet wird.

Die häufige Betonung von Toleranz schwächt das Selbstbewusstsein des vermeintlich Intoleranten. Sie führt zu Konfliktscheuheit. Sie weicht den Schutz auf, sich gegen Fehlentwicklung wehren zu können. Wenn die Toleranz vorschlägt, keine festen Positionen mehr zu beziehen, ist es umso leichter, die Ansichten und Hoffnungen der Menschen zu verschieben.

Der allgegenwärtigen Manipulation kann man sich nicht entziehen

Manipulation kann man sich nicht entziehen, weil die Täuschung nicht unbedingt in einer Fehlinformation liegen muss, die man als falsch entlarven könnte. Geschickter ist es, einfach eine den persönlichen Interessen dienende Vorauswahl an Information zu thematisieren. Verschwiegene Fakten machen nicht misstrauisch. Das ist oft auch das Problem an Studien und Statistiken, die in einem wissenschaftlichen Gewand präsentiert werden. Ein Globalisierungsbefürworter kann eine Statistik benutzen, um zu zeigen, dass durch die Globalisierung während der letzten 25 Jahre in einem bestimmten Land das Durchschnittseinkommen anstieg. Ein Globalisierungskritiker kann dieselbe Statistik benutzen, um zu zeigen, dass das Durchschnittseinkommen in diesem Land durch die Globalisierung im Vergleich zu anderen Ländern sank. Der unscheinbare Zusatz „im Vergleich zu anderen Ländern“ lässt die Sachlage in einem völlig anderem Licht erscheinen. Die Frage ist, wie Fakten präsentiert werden und welche Randbedingungen gesagt und welche verschwiegen werden. Die eben erwähnte Statistik dient entgegengesetzten Meinungen, je nachdem, wie die Zahlen präsentiert werden. Gleiches gilt für Fotos, die von kontrovers diskutierten Ereignissen oder Krisenregionen präsentiert werden. Man sieht das eigentliche Ereignis nur ausschnittweise. Der präsentierte Ausschnitt kann bestimmten Interessen dienen oder entgegenwirken.

Weil der Verstand nicht dazu fähig ist, bestimmt der Eigenwille von Personen die Richtung. Je mehr man glaubt, dass die Vernunft herrscht, desto argloser passt man seinen Willen dem der Einflussreichen an.

Manipulation verursacht Misstrauen. Doch Vertrauen ist dennoch von grundlegender Bedeutung

Ist man den Vorgaben mächtiger Personen also hilflos ausgeliefert? Wie kann man noch ruhig schlafen, wenn man erkannt hat, dass ein wesentlicher Teil des eigenen Denkens von anderen vorgegeben wird? Wie kann man trotz allem noch Gewissheit bekommen? Wer alle Behauptungen, die einen selbst betreffen, verstandesmäßig nachvollziehen will, wird schnell scheitern. Die Diagnose eines Arztes könnte erst nach jahrelangem Studium nachvollzogen werden. Um das Einsteigen in ein Flugzeug verstandesmäßig abzusichern, bräuchte es über Jahre gewonnenes ingenieurtechnisches Wissen. Um sein Leben verstandesmäßig abzusichern, bräuchte man mehr Zeit als das Leben dauert. Die Absicherung des Lebens geschieht deshalb in erster Linie durch Vertrauen. Man muss dem Arzt vertrauen. Man muss den Ingenieuren vertrauen, wenn man in ein Flugzeug steigt. Man muss dem Politiker vertrauen, wenn man ihm die Zukunft seines Landes überlässt. Ohne Vertrauen könnten Bäcker und Wissenschaftler keine Arbeitsteilung praktizieren. Ohne Vertrauen geht es nicht.

Die Frage lautet also oftmals nicht: „Wie verhält sich diese oder jene Sache?“, sondern: „Wem kann vertraut werden?“ Für diese Frage braucht es nicht nur reine Logik, sondern auch Menschenkenntnis. Wichtige Hilfsfragen dabei sind: „Ist die Person ernstzunehmend? Ist die Person kompetent? Ist die Person wohlwollend? Ist die Person aufrichtig?“
Eine tiefere Vertrauenswürdigkeit macht sich an folgenden Fragen fest: „Will mein Gegenüber mein Bestes und nimmt dafür gegebenenfalls eigene Nachteile in Kauf? Oder will es in erster Linie sein Bestes und nimmt dafür gegebenenfalls meine Nachteile in Kauf? Liebt mich die Person?“ Je mehr jemand bereit ist für einen anderen aufzugeben, desto vertrauenswürdiger ist er. Es werden viele Tricks angewendet, um diese hohe Form der Vertrauenswürdigkeit vorzutäuschen. Denn wem vertraut wird, der hat Macht. Man vertraut, weil man davon ausgeht, dass diese Macht zum Besten eingesetzt wird.

Das Leben konfrontiert einen ununterbrochen mit Situationen, in denen die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit beantwortet werden sollte. Sobald der Arzt sagt „Nimm das Medikament, sonst wird es dir schlecht gehen“ sollte man sie beantworten. Genauso, sobald der Händler sagt: „Kaufe, denn es ist ein gutes Geschäft“ oder der Banker: „Investiere, sonst wird dein Geld morgen nichts mehr wert sein“, der Wissenschaftler: „Höre auf, Auto zu fahren, sonst wächst bald keine Nahrung mehr“, der Prophet: „Kehr um, sonst wird Gott dich richten“. Das sind gewichtige Behauptungen. Von ihnen hängt Freude oder Leid ab. Sie schließen Neutralität aus.
Oft ist Voraussetzung dafür, die Vertrauenswürdigkeit einschätzen zu können, dass man sich mit der betreffenden Person auseinandersetzt und ernsthaft untersucht, was sie von sich preisgibt. Für die Lebenswirklichkeit ist nicht nur wichtig, was man glaubt, sondern auch wem man glaubt. Vertrauen ist nicht einfach. Denn wer vertraut, macht sich angreifbar. Wer nicht vertraut, ist hilflos und einsam.

5. Warum die frohe Botschaft der Bibel froh ist

Zahlreiche Personen, Organisationen und Bücher behaupten von sich, Wissen über Gott zu vermitteln. Es wäre falsch, kritiklos einfach das Gottesverständnis zu übernehmen, welches in der eigenen Kultur üblich ist. Die Ausgangssituation, die in allen Kulturen gleich ist, ist, dass wir in eine Welt geboren wurden, die trotz allem Leid auch viel Schönes bietet, für das man dankbar sein kann. Für den Großteil der Dinge, die unser Leben ausmachen, haben wir nichts getan. Die Luft, die wir atmen, der Körper, in dem wir leben oder die Früchte, die wir ernten – all das haben wir uns nicht verdient, sondern bekommen es von außen. Es ist naheliegend, die Ursache dieser Schönheit zu suchen. Wer das tut, dem ist in der Bibel versprochen: „Wenn du Gott, den Herrn, von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst, dann wirst du ihn finden.“[29]
Einige sehen keine Veranlassung für die Suche, fühlen sich auch ohne eine Beziehung zu Gott wohl und freuen sich des Lebens. Sie ernähren und freuen sich an Sachen, die von außen kommen, für die sie nichts können und für die sie nichts getan haben. Sie nehmen die Geschenke, lehnen aber die Suche nach einem möglichen Geber ab.

Das klassische Erscheinungsbild von Religion schreckt oft ab

Ein Hindernis bei der Suche nach Gott ist, dass viele Menschen von Religion abgeschreckt sind. Was soll man von Religion und Kirche erwarten, wo doch das eigentliche Leben anderswo aufblüht? Religion tritt oft auf groteske Weise in Erscheinung. In ausgefallener Kleidung werden andächtige Prozessionen und undurchsichtige Rituale von allzu menschlich und fehlbar wirkenden Priestern und Mönchen durchgeführt. Als skeptischer Beobachter kann man sich nicht so richtig vorstellen, dass sich dahinter etwas Heiliges verbergen sollte, dem man sich ohne weiteres Nachfragen unterwerfen sollte. Imposante Bauten und prunkvoll verzierte Gegenstände mögen bezaubern, sind aber letztlich auch nur von Menschenhand erschaffen. Nachdem solche als heilig bezeichneten Gegenstände entmystifiziert worden sind, besteht kein weiterer Grund, sie zu verehren.
Auch was moralische und ethische Vorschriften angeht, zeigt sich keine offensichtliche Notwendigkeit für Religion. Es gibt Atheisten, die liebevoller, moralischer und gerechter leben als viele Christen. Zu allem Überfluss hat die Geschichte zahlreiche Beispiele für religiösen Missbrauch erlebt. Beispiele von hierarchischen Institutionen, Machtspielen und Heuchelei. Interessant, dass sogar selbst die Bibel zu religiösen Menschen sagt: „Euretwegen wird der Name Gottes von den Völkern verspottet.“ [30]

Was heute als Christenheit, sei es in oder außerhalb einer Kirche, existiert, ist eine vielfältige Mischung unter anderem aus biblischen, griechischen und animistischen Einflüssen. Doch Gott ist nicht gleichzusetzen mit Kirche. Wenn man zwischen Christenheit, Kirche und dem, was die Bibel über den Glauben sagt, unterscheidet, ergibt sich an vieler Stelle ein überraschendes Bild.

Die Bibel versteht sich als Offenbarung Gottes

Die Bibel versteht sich als Offenbarung Gottes. Das heißt, dass sie zwar von Menschen aufgeschrieben wurde, aber Gott die Quelle des Inhalts ist. [31] Wenn auch die Realität nicht viel von sich preisgibt, Gott tut es schon. Er schweigt nicht. Das Unwissen und die Probleme der Menschen sind ihm nicht egal. Er überlässt uns nicht uns selbst.

Es stellt sich die Frage, wie wir eine Offenbarung als von Gott gegeben identifizieren können. Wenn Jesus in der Bibel von einem Leben nach dem Tod, von Himmel und Hölle spricht, wie sollen wir dann prüfen, ob es das überhaupt gibt? Wir können es nicht selbst prüfen. Doch deshalb ist die Aussage von Jesus im Hinblick auf einen Erkenntnisgewinn für uns nicht wertlos. Denn nun sind wir konfrontiert. Wir sind konfrontiert mit einer Person, die behauptet, etwas über die großen Fragen zu wissen. So etwas behauptet man nicht einfach so. Man behauptet es immer mit einem bestimmten Ziel. Vielleicht ist das Ziel, mit einer erfundenen Geschichte Macht über andere Menschen auszuüben. Vielleicht ist das Ziel aber auch, seine Mitmenschen aus Mitleid zu warnen. Es hängt davon ab, ob die behauptende Person gutmütig oder bösartig ist. Und das wiederum lässt sich schon untersuchen. Es ist zwar nicht alles von Jesus überliefert, aber doch genug, um sich ein Urteil bilden zu können. Passt es zu Jesus Charakter, seine Mitmenschen mit einer bedrohlichen Aussage über das Jenseits knechten zu wollen? Passt es zu jemand, der bereit war, für seine Aussagen zu sterben? Solchen Fragen können wir uns nähern. Wir stehen demnach weniger vor der Frage: „Kann ich die Existenz von Himmel und Hölle beweisen?“, sondern vor der Frage: „Ist Jesus vertrauenswürdig?“
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die biblischen Berichte historisch zuverlässig sind, das heißt, dass die Geschichten nicht erfunden oder wesentlich verfälscht wurden. U.a. Josh McDowells empfehlenswertes Buch Jesus von Nazareth [32] zeigt, dass man davon ausgehen kann.

Was hat Jesus überhaupt konkret gesagt? Und in welchen biblischen Kontext sind seine Aussagen eingebunden? Die nächsten Abschnitte fassen den wesentlichen Inhalt der Bibel zusammen. Außerdem wird Jesus Christus als Hauptperson der Bibel vorgestellt und so ein erster Blick auf seine Vertrauenswürdigkeit geworfen. Die Ausführungen sind dabei aus Sicht der Bibel formuliert.

Warum Gott den Menschen erschuf

Warum hat Gott, bildlich gesprochen, überhaupt auf den Startknopf gedrückt? Was hat ihn dazu bewogen, Menschen zu erschaffen? Damit sie sich an bestimmte Regeln halten? Wie langweilig. Damit sie sich kurz freuen und dann erlöschen? Wie tragisch. Damit sie vor sich hinleben und machen, was ihnen in den Sinn kommt? Wie sinnlos. Gott konnte die Katastrophe der Menschheit doch voraussehen? Wieso hat er die Schöpfung nicht einfach bleiben lassen? Er sah doch den vielen Schmerz, die Armut, den Hunger, die Kriege, den Liebeskummer, die zerbrochenen Herzen, die Resignation, die Gleichgültigkeit, den Egoismus, den Streit, die Einsamkeit und die Sorgen voraus? Wie konnte Gott nur Menschen erschaffen? Was rechtfertigt unser Dasein? Was im menschlichen Leben das Höchste, Schönste und Größte ist, war auch für Gott der höchste, schönste und größte Grund, den Menschen zu erschaffen: Die Liebe.

Von Schönheit und Schrecken der Liebe

Mit Liebe ist allerdings nicht das abgedroschene Allheilmittel gemeint, das schöngeistig vorschlägt: „Liebe deine Mitmenschen, dann wird alles besser. Liebe deinen Partner, dann wirst du glücklich.“
Liebe kann einen nicht nur das Schönste erleben lassen in Form einer Beziehung, sondern auch das Schlimmste in Form einer zerbrochenen Beziehung. Mit Liebe ist nicht zu spaßen. Sie ist nichts, mit dem man arglos umgehen könnte. Nichts, was unbedacht verschenkt werden sollte. Etwas, vor dem man erschrecken sollte. Im innerlich zerfetzenden Liebeskummer fragt man sich, ob das die Liebe wert ist. Nur weil die Liebe so große Freudengebäude wie nichts anderes aufbaut, wird der Schmerz ermöglicht, der beim Einriss derart großer Gebäude entsteht. Das Ausmaß der Schmerzen zeigt den großen Wert der Liebe. Was beim Zerbruch nicht wehtut, war nichts wert.

Gott will uns nicht nur dabei zusehen, wie wir uns gegenseitig lieben. Er will, dass wir ihn lieben. Gott hat sich ein Gegenüber geschaffen, das er lieben kann und das ihn lieben kann. Das war der Grund, warum er sich trotz allem dazu entschlossen hat, uns zu erschaffen. Das ist unsere Daseinsberechtigung. Die Bibel drückt es so aus: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft.“[33]

Das Herz, die Seele, der Verstand, die Kraft – diese Schätze können in einem unkontrollierbaren Anflug von Zuneigung und Verliebtheit an andere gehängt werden. Größer ist es aber, wenn man nicht einfach nur seinen wechselhaften Gefühlen folgt, sondern die Liebe zum Ausdruck bringt, indem man sich unabhängig von Hoch- und Tiefphasen für eine Person entscheidet. Wegen der Person selbst und nicht nur wegen einer flüchtigen Leidenschaft an der Person. Man sichert damit zu: Egal was passiert, meine Liebe bleibt.

Das will Gott von uns. Er schuf sich ein Gegenüber, das sich für oder gegen ihn entscheiden kann. Er hätte uns auch so schaffen können, dass wir zwangsläufig mit ihm leben. Aber dann wäre unsere Liebe nichts wert. Erzwungene Liebe ist nichts wert. Gerade die Möglichkeit, uns aus uns heraus für oder gegen ihn zu entscheiden, macht uns wertvoll und bedeutsam. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes von entscheidender Bedeutung. Entweder Gott schafft uns als Wesen, die zwangsläufig alles richtig machen. Dann sind wir allerdings Nullen, von denen nichts abhängt. Oder Gott schafft uns mit der Möglichkeit, uns zu entscheiden. Dann birgt das allerdings die Gefahr, dass wir uns gegen ihn entscheiden. Dieser Fall ist eingetreten. Der Großteil des Leides, der Armut und der Kriege kann auf falsche Entscheidungen von Menschen zurückgeführt werden. Aus dieser Perspektive wird auch plausibel, warum es bei einem guten Gott trotzdem schlechte Sachen in der Welt gibt.

Freiheit existiert nicht ohne Verantwortung

Unsere Möglichkeit der Entscheidung macht unser Leben faszinierend und reich. Es hängt von uns ab, ob es vielfältig, kreativ und immer wieder neuartig ist. Das Leben kann von uns in allen seinen Facetten aktiv gestaltet werden. Krieg oder Frieden hängen von uns ab. Genauso Gewalt oder Dialog. Kommunismus oder Kapitalismus. Aristoteles oder Platon. BILD oder Süddeutsche. Katastrophenhilfe oder Untätigkeit. Postkarte oder E-Mail. Betrunken oder Nüchtern. Aufstehen oder Liegenbleiben. Kathrin oder Julia. Markus oder Phillipp. Und schließlich Sarg oder Urne.
Wer man heute ist und wo man im Leben steht, hängt zwar nicht nur, aber doch maßgeblich von den bisherigen Entscheidungen ab.

Wenn wir entscheiden können, dann haben wir auch Verantwortung. Denn ob man Krieg oder Frieden, Monokultur oder Vielfalt, Kathrin oder Julia wählt: Jede Entscheidung zieht Freude und Leid für sich selbst und für andere nach sich.
Wenn wir Verantwortung haben, dann gibt es auch Schuld. Auf diese Weise ist Freiheit und Schuld verbunden. Wer sich als frei entscheidendes Wesen sieht, der kommt auch um eine mögliche Schuld nicht herum. Wer Schuld als nicht real bezeichnet, der gibt damit auch seine Freiheit auf.

Die Flucht vor der Schuld

Schuld ist ein zutiefst menschlicher Begriff. Man muss niemandem erklären, was er bedeutet, denn seine Bedeutung ist im Menschen veranlagt. Kinder und Erwachsene, Gebildete und Ungebildete verstehen das Phänomen Schuld. Es berührt den Kern des Menschseins. Deutlich wird das an den großen Anstrengungen, die unternommen werden, um vor den Anklagen des Gewissens zu flüchten. Menschen sind stets darum bemüht, ihre Taten zu rechtfertigen. Es ist menschlich, einem Gerechtigkeitsmaßstab, an dem sich Schuld messen lässt, genügen zu wollen. Es ist ein qualvoller, manchmal unerträglicher Zustand, von diesem Gerechtigkeitsmaßstab angeklagt zu werden. Es ist schmerzvoll, sich bewusst zu sein, das Falsche getan zu haben. Um diesem Schmerz zu entkommen, suchen Menschen nach Rechtfertigungen oder verdrängen die schmerzvollen Gedanken. Wenn einen das Gewissen anklagt, dann nimmt man leicht Unvernunft und Irrationalität in Kauf, nur um sich zu rechtfertigen.
Beispielsweise rechtfertigt man Selbstsucht, indem man auf die Selbstsucht anderer verweist: „Ich darf das, weil mir das auch schon angetan wurde.“ Doch die Selbstsucht des anderen macht nicht die eigene Selbstsucht zu etwas Gutem. „Aber das macht doch jeder!“, wird behauptet. Möglicherweise stimmt die Behauptung, doch deswegen ist es noch nichts Gutes. Gleiches gilt für die Behauptung „Wenn ich es nicht mache, dann macht es jemand anderes.“ Denn nur weil es andere machen, ist es noch nicht gut. Mit solchen Rechtfertigungen kann u.a. auch die Ausbeutung von Arbeitskräften und Entwicklungsländern moralisch erhoben werden. Denn „Wenn wir nicht ausbeuten, dann beuten andere aus.“
Irrationale Rechtfertigungen gibt es auf jedem intellektuellen und moralischen Niveau. Auch Bosheit kann gerechtfertigt werden, indem man sagt: „Letztlich sind wir nur höhere Tiere. Außerdem existiert Gut und Böse gar nicht.“ Mafia-Killer rechtfertigen ihre Morde, indem sie sich sagen, sie seien auf der richtigen Seite in einem ehrenhaften Krieg. In brutaler Konsequenz lässt sich sogar Völkermord rechtfertigen. Nämlich mit der Begründung, dass es im Laufe der Evolution der Menschheit immer zum Besten gedient hat, wenn Schwächere starben und sich Stärkere durchgesetzt haben.
Den Glauben an Gott lehnen viele ab mit der Rechtfertigung, dass dabei verstandesmäßige Fragezeichen bleiben. Auf der anderen Seite nimmt man aber bezüglich der eigenen Philosophie, der eigenen Identität und des Todes verstandesmäßige Fragezeichen doch in Kauf.

Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit

Der Gott der Bibel ist ein gerechter Gott. Das bedeutet, dass es ihm nicht egal ist, was auf der Erde passiert. Wir können wegsehen von Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung in der Welt, aber Gott sieht das alles. Er sieht, dass wir uns gegenseitig ausbeuten, ausnutzen, anlügen – den ganzen Egoismus. Er steht dem nicht gleichgültig gegenüber. Er ist keine Witzfigur, bei der man tun und lassen könnte, was man will, ohne dass es Folgen hätte. Jeder Mensch wird sich vor ihm rechtfertigen müssen. Verbrecher und Ungerechte werden nicht davonkommen. [34]

Die Bibel spricht von einem Endgericht, in dem alles offengelegt wird und Gott für endgültige Gerechtigkeit sorgen wird. Jeder wird bekommen, was er verdient. Wir Menschen sind verantwortlich, ob Gutes oder Schlechtes die Welt kennzeichnet. Gott wird schließlich alle Konten ausgleichen, Gutes belohnen und Schlechtes bestrafen. Er wird für Gerechtigkeit sorgen, wo Gerechtigkeit im Diesseits nicht zu finden ist.

Ein solches Endgericht kennt man von vielen Religionen. Es gibt allerdings einen wesentlichen Unterschied in der Bibel: Es wird hier nicht unterschieden zwischen den Guten, die in den Himmel kommen und den Schlechten, die in die Hölle kommen. Sondern alle haben gesündigt, werden für ihre Schuld verurteilt und kommen nicht in den Himmel. Keiner ist vor Gott gerecht. Alle haben gesündigt und gehen deshalb verloren und blicken einer Ewigkeit in der Hölle entgegen [35]. Gott hat uns Menschen die Freiheit gegeben, auch Schlechtes tun zu können und wir haben es getan.

Das ist die Situation, in der Gott sich befindet. Als gerechter Gott müsste er die Menschheit aufgeben und der Verlorenheit in der Hölle überlassen. Nicht ein Einziger kann Gott durch sein sündloses Leben erfreuen. Der Zorn Gottes über unsere Sünde, unsere Ungerechtigkeit, unseren Egoismus und unsere Undankbarkeit liegt auf jedem Einzelnen und wartet darauf, loszubrechen. [36] Gott wird sich nicht unserer Ungerechtigkeit anpassen und gleichgültig wegsehen. Wir sollten uns eher seiner Gerechtigkeit anpassen. Die Erde, die wir zugrunde gerichtet haben, ist ein Vorbote, dass uns ein schreckliches Gericht erwartet. Jesus beschreibt die Hölle als „Äußerste Finsternis, wo das Weinen und Zähneknirschen sein wird.“[45] und „ein ewiges Feuer.“[46]

Gott ist ein Gott der Liebe

Gott nimmt die Verlorenheit der Menschen allerdings nicht kühl zur Kenntnis, sondern sie tut ihm unsäglich weh. Denn neben seiner Gerechtigkeit charakterisiert ihn auch seine Liebe zu uns. Seine Liebe bedeutet, dass er uns um keinen Preis in der Hölle sehen will. Er liebt uns unabhängig von unseren schlechten Taten und Gedanken und will das Beste für uns. Selbst wenn man ihn ignoriert und sündigt, liebt er einen. Seine Liebe ist bedingungslos. Er liebt auch die Perversesten und will keinen bestrafen. Er liebt sogar die Heuchler, die Mörder und die Kinderschänder. Er hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder. Er hasst Kinderschändung, aber er liebt den Kinderschänder. So schlimm sind die meisten zum Glück nicht, aber grundsätzlich gilt: Man kann gar nicht so verdorben und schuldig sein, dass Gott einen nicht mehr lieben würde. Gott nimmt einen an, egal was man hinter sich hat. Er ist wie ein Vater, der sein Kind in den Arm nimmt und liebt, egal ob es gewaschen oder von oben bis unten mit stinkendem Schlamm beschmutzt ist. Manche Menschen sind sich selbst nicht gut genug, nicht schön genug, nicht stark genug und sie fühlen sich nicht angenommen. Denen sagt Gott: „Mir bist du genug. Du musst keine Gegenleistung bringen, ich liebe dich ganz einfach, weil du da bist.“ Gottes größter Wunsch ist es, dass alle die Ewigkeit mit ihm verbringen.

Gerechtigkeit und Liebe stehen im Gegensatz zueinander

Wenn man beide Eigenschaften, Gerechtigkeit und Liebe, nebeneinander stellt, dann ergibt sich ein Widerspruch. Denn Gerechtigkeit und Liebe stehen im Gegensatz. Gottes Gerechtigkeit sagt: Alle haben gesündigt und verdienen die Hölle. Gottes Liebe sagt: Ich liebe alle; alle sollen zu mir in den Himmel.

Der Gegensatz wird anschaulich, wenn man sich eine Szene in einem Gerichtssaal vorstellt: Auf der einen Seite der Richter, auf der anderen Seite der schuldige Angeklagte. Er hat beispielsweise eine Bank überfallen und das Geld verprasst. Verschiedene Möglichkeiten sind vorstellbar: Entweder der Richter liebt den Angeklagten, lässt Barmherzigkeit walten und lässt ihn frei. Das wäre allerdings nicht gerecht. Denn der Angeklagte hat immerhin das Geld verprasst, für das andere hart gearbeitet haben. Oder aber der Richter ist gerecht und verurteilt den Angeklagten. Dann kann er aber nicht gleichzeitig auch barmherzig sein. Er muss sich für eines entscheiden.
In diesem Dilemma befindet sich Gott: Entweder Liebe oder Gerechtigkeit, aber beides geht nicht. Was für ein tragischer Zwiespalt! Wer kann ihn lösen?

In Jesus Christus vereint Gott Gerechtigkeit und Liebe

Um aus diesem Dilemma zu retten, unternahm Gott – motiviert von aufopferungsvoller Liebe – etwas für ihn sehr Schmerzvolles und Erniedrigendes: Er wurde ein Mensch und hat die Strafe, die wir Menschen gerechterweise verdient hätten, selbst getragen. Das ist Jesus Christus. [37] Gott wurde als Jesus Christus Mensch und hat sich an unserer Stelle kreuzigen lassen. Die Todesstrafe, die uns erwartet, hat er auf sich genommen. [38] Durch den Tod am Kreuz hat Gott Liebe und Gerechtigkeit zusammengebracht. Auf der einen Seite ist er nach wie vor gerecht: Er belohnt Gutes und er bestraft Schlechtes. Allerdings mit dem Unterschied, dass er jetzt nicht mehr uns, sondern sich selbst bestraft. Stellvertretend für uns. Dadurch hat die Liebe nun freie Bahn. Es steht nichts mehr zwischen dem schuldigen Menschen und Gott. Gott sieht ihn als gerecht an, obwohl er gesündigt hat. Die Tür zum ewigen Leben im Himmel ist offen. Der Vertrauensbruch zwischen Gott und Mensch ist gesühnt. Keine Schuld, keine Sünde, kein Lügen, Betrügen und Morden, kein Versäumnis, kein selbstsüchtiger oder überheblicher Gedanke, keine Ungerechtigkeit, keine Verachtung, keine Eigensucht, nichts steht mehr zwischen uns Menschen und Gott. Jesus hat für die Schuld vergangener Zeiten, der Gegenwart und der Zukunft ein für alle Mal bezahlt [39].
Was Gott getan hat, ist zu vergleichen mit einem Richter, der das gestohlene Geld aus eigener Tasche bezahlt, damit er den Angeklagten frei lassen kann. Jesus sagte: „Wer unter euch der Erste sein will, der soll allen anderen dienen. Genauso wie ich nicht gekommen bin, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und mein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“[40]

Vor 2000 Jahren waren die Menschen mit einer Person konfrontiert, die behauptete: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“[41], „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“[42] und „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“[43] Wer kann so etwas behaupten? Sind es die Aussagen eines Größenwahnsinnigen? Eines Lügners? Eines Verrückten? Oder spricht tatsächlich Gott selbst? Die Behauptungen sind zu weitreichend, als dass man sich ihnen teilnahmslos stellen könnte.
Die Menschen damals konnten ihm in die Augen sehen, mit ihm reden und ihn kennenlernen. Sie konnten unmittelbar untersuchen, mit was für einer Person sie es zu tun hatten. Ob sie vertrauenswürdig war oder Böses im Schilde führte. Heute kann man Jesus anhand der Zusammenfassung seines Lebens, aufgeschrieben in den vier Evangelien, untersuchen. Wer Gott kennenlernen will, kann sie lesen mit der ernsthaften Frage: Ist Jesus vertrauenswürdig, das heißt: Kann man ihm glauben?

Kommen also, weil Jesus für alle Schuld bezahlt hat, alle in den Himmel? Nein, denn Gott geht es nicht in erster Linie um ein Schuldenkonto, welches der Mensch bei ihm hat. Die Schuld war nur das tragische Hindernis, welches eine Trennmauer zwischen Schöpfer und Geschöpf baute[44]. Gott ist froh, wenn sie weg ist und nicht mehr daran gedacht wird, denn dann erst kann sich die Schönheit seines Plans mit den Menschen entfalten. Indem er am Kreuz alles Trennende abgeschafft hat, gibt er jedem Menschen die Chance, sich unbelastet von Leistungszwängen für oder gegen ihn zu entscheiden. Erst dadurch muss man Gott nichts mehr bringen. Erst dadurch muss man nicht mehr besonders religiös sein, um vor Gott bestehen zu können. Erst dadurch muss man nicht besonders gut, rein oder heilig sein, um von Gott angenommen zu werden. Erst dadurch kann Gott jeden lieben, unabhängig von den Sünden, die man begangen hat. Erst dadurch ist eine unbelastete Beziehung zwischen Gott und Mensch möglich. Eine mögliche Angst, Gott nicht genügen zu können, hat Gott am Kreuz ausgeschlossen. Jesus hat am Kreuz eine Liebesbeziehung zu Gott möglich gemacht, die nicht vom unterschwelligen Druck begleitet ist, einmal für begangene Sünden bestraft zu werden.

Was bleibt, ist ein Angebot, das Gott durch Jesus Christus jedem Mensch macht: „Willst du mit mir leben oder ohne mich?“ Aus dieser Entscheidung ergibt sich das ewige Schicksal des Einzelnen. Wer an Jesus glaubt, der kommt in den Himmel. Wer nicht an ihn glaubt, der geht verloren. An Jesus scheidet es sich. An ihm hängt unsere Ewigkeit.
Wir sind von unserer Schöpfung her darauf angelegt, mit Gott zu leben. In unserem Herzen gibt es einen leeren Raum, der sich danach sehnt, gefüllt zu werden und der ruft: „Irgendwas muss es da im Leben noch geben. Irgendwo muss noch mehr sein. Irgendwann muss ich es haben, anstatt immer nur nachzujagen.“ In diesen Raum passt Gott. Er füllt ihn aus und stillt die Sehnsucht. Gott kann ihn im Gegensatz zu den vielen verlockenden Angeboten, die das Leben anbietet, angemessen ausfüllen, weil er diesen Raum extra für sich geschaffen hat.
Gott tut alles, um unser Herz zu gewinnen, aber er zwingt uns nicht. Er lässt uns nach wie vor die Möglichkeit, uns gegen ihn zu entscheiden. Sein erstes Geschenk ist, dass er uns mit einem wunderbaren Körper und einer einzigartigen Persönlichkeit ausgestattet hat. Dann dürfen wir uns an der unfassbar vielfältigen Natur und an der Schönheit anderer Menschen freuen. Weil uns das nicht zum Danken veranlasst hat, sondern wir stattdessen sogar unzufrieden wurden, hat Gott immer wieder Propheten geschickt, die vor gottlosen Wegen warnten. Sie sagten: „Gott freut sich nicht am Tod des Sterbenden. Deshalb kehrt um und lebt.“[47] Gott bemüht sich darum, dass der Mensch von seinen selbstzerstörerischen Wegen zu ihm umkehrt. Schließlich, als aus Sicht der Gerechtigkeit schon alles verloren war, kam er selbst und wurde nicht nur verspottet und abgewiesen, sondern sogar getötet. Er hat uns auf vielerlei Weise umworben. Seine Liebe ging so weit, dass er sein Leben für uns eingesetzt hat. Mehr kann er nicht tun. Der Höchstpreis ist bezahlt. Trotzdem wurde er abgelehnt. Irgendwann ist das Liebeswerben vorbei und vielen Menschen wird er einmal sagen: Ich kenne euch nicht. [48]

Aus dieser Perspektive klärt sich die Frage, warum Gott die Menschen in nur zwei Gruppen – nämlich die Verlorenen und die Geretteten – einteilt, obwohl man offensichtlich nicht sagen kann, dass es auf der einen Seite die moralisch Guten und auf der anderen Seite die moralisch Schlechten gäbe. Die Moral der Menschen tritt in allen Schattierungen und Nuancen auf, von gut bis böse ist in kontinuierlichem Übergang alles vorhanden. Aber eine bewusste Entscheidung für Jesus zu treffen ist ein konkreter Schritt. Man kann sich prüfen, ob man diesen Schritt getan hat oder nicht. Der Himmel hängt nicht daran, wie gut oder schlecht man war, wie stark man glaubte oder wie hingegeben man lebte. Sondern er hängt daran, ob man sich für Jesus entschieden hat oder nicht.

Der Christ muss nicht mehr beten: „Bitte, Gott, mach, dass ich in den Himmel komme!“ Sondern er kann befreit beten: „Danke, Gott, dass ich in den Himmel komme!“ Denn für den Christ ist der Himmel sicher. Es gibt keine Sünde, keine Versagen und keine Umstände, die ihm seine Errettung wieder nehmen könnten. [49] Zwar sieht auch er Gottes Gericht entgegen, aber wofür sollte Gott ihn noch strafen? Alles, wofür er bestraft werden könnte, wurde bereits von Jesus am Kreuz gesühnt. Gott wird zahlreiche Sünden am Christ feststellen, doch er wird keine davon bestrafen. Denn der Christ sagt: „Stimmt, ich habe gesündigt. Aber Jesus ist dafür schon bestraft worden.“ Als Christ gehorcht man Gott nicht, um in den Himmel zu kommen, sondern weil man in den Himmel kommt.

Mancheiner wendet ein: „Dann kann ich ja tun und lassen, was ich will! Dann kann ich sündigen, lügen und betrügen, wie es mir passt. Denn ich komme ja sowieso in den Himmel.“ Doch warum sollte man das noch tun wollen, wo man doch als Christ seine Sünden als etwas Schlechtes, das Vergebung nötig hat, ansieht? Es geht ja nicht darum, aus Gott so viel Nutzen wie möglich herauszuziehen. Jesus hat sein Leben gerade deshalb gegeben, um uns von dieser eigensüchtigen Denkweise zu befreien. Sein vorrangiges Ziel war nicht, uns schuldenfrei zu machen, sondern mit uns zusammen sein zu können. Er ist aus Liebe für uns gestorben – warum sollten wir ihm mit Gleichgültigkeit antworten?

Zu einer Entscheidung für Jesus gehört, die eigene Schuld zuzugeben. Das kann eine große Hürde sein. Doch hinter dieser Hürde liegt Befreiung. Dahinter liegt eine innere Freiheit, wie sie davor nicht vorstellbar war. Vor Gott kann man Schuld nicht wiedergutmachen. Doch wer sie vor Jesus zugibt, dem ist sie vergeben. Jesus hat dafür bezahlt. Gott wird nicht mehr daran denken. Die Schuld interessiert ihn nicht mehr. Wer seine Fehler offenlegt und zugibt, der ist glaubwürdig. Die Vergebung ist ein Geschenk. Gottes Geschenk besteht darin, dass der Schuldige gerecht gemacht wird.

Zu einer Entscheidung für Jesus gehört Umkehr

Zu einer Entscheidung für Jesus gehört Umkehr. Das heißt, man ist nicht mehr sein eigener Herr, sondern Jesus wird der Herr. Man erkennt ihn damit als den an, der er ist: Der Herr und Gott über alles Existierende. Das beinhaltet auch die Bereitschaft, Dinge, die Jesus als Sünde bezeichnet, nicht mehr zu tun, bzw. Dinge, die ihm gefallen, zu tun.
Die Entscheidung zur Umkehr ist nichts, was man nebenbei tut. Denn Bedenken können sich dieser Entscheidung entgegenstellen. Es gibt Befürchtungen, dass Gott einem etwas vom schönen Leben wegnehmen will. Dass Gott einengen und die Freude nehmen will. Dass man seinen Verstand verleugnen muss. Dass leben mit Gott langweilig sein könnte. Doch das Gegenteil ist Gottes Ziel. Er will unser Leben zur Entfaltung bringen. Er will unser Bestes. Er will der dürstenden Seele Wasser geben. Er will dem Trauernden Trost, dem Verlorenen Rettung, dem Sinnlosen Sinn, dem Getriebenen Ruhe, dem Rastlosen Heimat, dem Einsamen Liebe, dem Sorgenbeladenen Frieden, dem Unsicheren Sicherheit, dem Kalten Geborgenheit und dem Verängstigten Freiheit geben. In ihm ist eine Freude, die überrascht. Er verspricht, ein besserer Herr über unser Leben zu sein, als wir es je könnten. Doch Gott verwirklicht diese Versprechen oft anders, als man es sich vorstellt. Denn auch das Leben mit Jesus ist nicht frei von Problemen, Schmerzen und Verzicht. Probleme, Auseinandersetzungen und innere Kämpfe können an mancher Stelle sogar zunehmen. Doch Gottes Wege gehen tiefer. Er weiß, dass Zufriedenheit etwas anderes als Problemfreiheit ist. Er weiß, dass die Erfüllung von Wünschen etwas anderes als innere Erfüllung ist. Er weiß, dass das Leben mehr ist als geordnet zu leben. Er weiß, dass Freude etwas anderes als Spaß ist. Er kennt unsere tiefsten Sehnsüchte. Er geht mit uns Wege, an deren Ende man erst sieht, dass himmlisch frohe Berge und verzweifelt dunkle Täler letztlich besser waren als langweiliges, schmerz- und freudeloses Flachland. Der Weg mit Gott ist vergleichbar mit dem eines Kindes, das sich zwar nicht auskennt, aber an der Hand eines liebevollen aufopferungsvollen Vaters sicher ans Ziel geführt wird.

Einen Anfang machen

Jesus verlangt keine perfekten Christen, die alles richtig machen. Stattdessen hilft er einem, wo man schwach, gefangen oder unbeholfen ist. Wer Christ wird, entscheidet sich nicht für ein Glaubenssystem, einen Moralkodex oder eine Ideologie. Sondern er lernt eine Person, nämlich Jesus Christus, den lebendigen und eingreifenden Gott, kennen. Ein Glaubenssystem steht fest, eine Person dagegen agiert und überrascht immer wieder aufs Neue.
Jemanden kennen zu lernen ist ein Prozess. Das Wesen und die Eigenheiten des anderen nehmen mit fortschreitender Zeit immer konkretere Formen an. Vertrauen wächst nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit. Man kann es nicht erzwingen. Aber man kann einen Anfang machen. Jesus will, dass man diesen Schritt tut und ihn persönlich in sein Leben aufnimmt.
Vor diese Entscheidung seist du als Leser dieses Buches gestellt. Jesus fragt dich: „Willst du mit mir leben?“ Wie lautet deine Antwort? Ich bitte dich darum, diese Frage ernst zu nehmen und darüber nachzudenken, um zu einem bewussten Ja, bzw. Nein zu kommen.
Er ist kein kalter Herrscher, sondern ein Gott, an dem man zweifeln kann. Den man lieben kann. Mit dem man ringen, streiten und reden kann. Zu dem man beten kann. Beten bedeutet, Gott in eigenen Worten und möglichst ehrlich zu sagen, was man von ihm erkannt hat, was man von ihm hält, was man an ihm bezweifelt, was man von ihm erwartet und was einen beschäftigt. Mit der Zeit bringt er einem bei, wie man ihm vertraut, betet, nachfolgt und was die Bibel meint.

Was nach der Kreuzigung passierte – Jesus lebt heute

Zum Abschluss des Buches seien die Begebenheiten der letzten Tage von Jesus auf der Erde erzählt. Welche Situation ergab sich damals in Israel, nachdem Jesus gekreuzigt wurde? Seine Jünger hatten alle Hoffnung auf ihn gesetzt. Von den Propheten des Alten Testaments wussten sie, dass ein Retter kommt, der in ihrem mühsamen Lebenskampf für sie siegen wird [50]. In Jesus glaubten sie, diesen Retter erkannt zu haben. Für ihn hatten sie ihre berufliche Existenz und ihren Wohnsitz aufgegeben. Jesus forderte die Leute auf, ihm nachzufolgen, ihn zu lieben und ihm zu gehorchen. Er ließ den Menschen nicht die Möglichkeit, ihn als Propheten oder Mensch, der seiner Zeit voraus war, zu sehen. Denn Jesus forderte das Höchste von den Menschen: Sie sollten ihm ihr Leben schenken [51]. Wie anmaßend, wenn er nur ein Prophet oder ein hochentwickelter Mensch wäre! Aber angebracht, wenn er tatsächlich der Sohn Gottes, der menschgewordene Gott ist.

Doch dann war er plötzlich tot. Genauso wie jeder andere Mensch. Wie deprimierend für die Jünger! Die Karte, auf die sie alles gesetzt hatten, war plötzlich nicht mehr vorhanden. Der Tod, der mächtigste Feind des Menschen hatte auch ihren göttlichen Retter eingeholt. Jetzt hatten sie weder eine gesicherte Existenz, noch eine Hoffnung auf Rettung. Mit Jesus ging alles, was den christlichen Glauben ausmacht, ins Grab. Denn alle Hoffnungen und Versprechen, von denen er sprach, sind untrennbar mit seiner Person verbunden. Er sagte nicht: „Ihr könnt ewiges Leben bekommen“, sondern „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ [52] Er sagte nicht: „Ich erzähle vom Licht der Welt“, sondern „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis leben, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ [53] Er sagte nicht: „Ich zeige euch die Tür“, sondern „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden.“ [54] Mit Jesus starb auch seine Rettung. Der Tod schien seine göttlichen Ansprüche widerlegt zu haben. Mit seinem Tod gab es keine Grundlage mehr für die Entstehung des Christentums, denn warum sollte man zu einem Toten beten?

Trotzdem sind die Jünger kurze Zeit später in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt, und haben dynamisch von Jesus erzählt, bis schließlich im ganzen Mittelmeerraum Millionen von Menschen zu Christen wurden. Wie kam es zu der plötzlichen Wandlung? Woher nahm eine Handvoll mittelloser ungebildeter Leute die Kraft, die ganze damals bekannte Welt zu erreichen und zu verändern, obwohl kurz zuvor derjenige, an dem sie alle Hoffnung festmachten, gestorben war? Wieso nahmen sie dafür Spott, Schläge, Verfolgung, Gefängnis und sogar Tod in Kauf? Für einen Retter, der sie enttäuscht und betrogen hatte? Hatten sie den Verstand verloren? Wieso waren sie dann so überzeugend?

Sie taten es, weil Jesus wieder auferstanden ist. Nachdem er starb, als tot begutachtet wurde, begraben und bewacht wurde, wurde er nach drei Tagen wieder lebendig. Anfangs zweifelten sie noch, doch nach einer persönlichen Begegnung mit ihm stand für die Jünger fest: Jesus ist auferstanden! Der Tod ist besiegt! [55]
Weil sie ihn mit eigenen Augen sahen, konnten sie nicht mehr anders, als davon zu reden und die frohe Botschaft in die ganze Welt zu tragen. Die Botschaft, dass es Rettung gibt, weil der Retter lebt. Mit Jesus ist auch die bei seinem Tod verloren geglaubte Hoffnung wieder auferstanden. In ihm ist das neue Leben, das Licht der Welt und die Tür zur Rettung wieder auferstanden. Weil die Jünger Jesus wieder lebendig und später in den Himmel auffahren sahen, begannen sie zu verstehen: Das Handeln von Jesus hat am Kreuz nicht aufgehört, sondern dort erst richtig angefangen.

Zugegeben, es ist für uns heute schwer zu glauben, dass Jesus aus den Toten auferstanden ist. Auferstehungen passieren nicht. Diese Beobachtung hat sich millionenfach bestätigt. Doch auch die Jünger damals waren nicht dumm. Auch sie wussten, dass Tote nicht einfach auferstehen. Die Auferstehung war kein natürliches Ereignis. Es handelte sich um ein übernatürliches Handeln Gottes, der seine Macht demonstrierte. Seine Macht, die größer ist als der Tod. Jesus hatte sich endgültig als der Retter bewiesen. Und mit ihm sind auch seine Aussagen über Leben und Tod, über Rettung und Gericht auferstanden. Sein Versprechen, zu jeder Zeit der Geschichte einzugreifen, ist mit ihm auferstanden. Ein Toter kann weder handeln, noch helfen. Doch der auferstandene Jesus sorgt nun für das Eintreffen seiner Zusagen.

An der Auferstehung hängt der christliche Glaube, weil es der Glaube an den lebendigen Christus ist. Paulus schrieb dazu später in der Bibel, dass wenn Jesus nicht auferweckt worden ist, dann wäre der Glaube an ihn nichtig. Dann wären seine Nachfolger die Elendsten und Betrogendsten von allen [56]. Für die Jünger war diese Frage unzweifelhaft geklärt, weil sie Jesus mit eigenen Augen erst tot und dann unerwarteterweise wieder lebendig gesehen hatten. Sie setzten hoffnungsfroh ihr Leben aufs Spiel, um möglichst viele Menschen an der befreienden Botschaft teilhaben zu lassen.

Schlusswort

Trotz zahlreicher Erfindungen, wechselnder Philosophien und Gesellschaftssysteme sind die grundlegenden Zwänge und Probleme des Menschseins seit damals gleich geblieben. Damals wie heute stellt sich jedem die existentielle Frage, ob man geliebt oder einsam ist. Damals wie heute zersetzt eine scheinbar nicht zu bändigende Ruhm-, Macht- und Eigensucht das Zusammenleben. Damals wie heute hängt die Lebensqualität weniger von Wissen und materiellem Wohlstand als von einem zufriedenen Herzen ab. Und schließlich thront der Tod damals wie heute als Herrscher über unserem kurzen Leben und lässt es zur Nichtigkeit schrumpfen. Zu einem Hauch, der kurz da ist, um dann wieder zu verschwinden. Jesus hat all das besiegt. Er hat seine Liebe zu uns gezeigt, indem er für unsere Sünde am Kreuz starb. Er besiegt die destruktive Eigensucht, weil er das egoistische Herz jedes gehorsamen Gläubigen verändert. Er besiegt die Unzufriedenheit, weil in der Beziehung zu ihm eine überraschende neue Lebensqualität liegt. [57] Und schließlich hat er durch die Auferstehung den Tod besiegt. Durch ihn bekommt jeder Glaubende ewiges Leben.

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Manche fühlen sich hilflos bezüglich der Frage, was von Jesus zu halten sei. Es empfiehlt sich, Gott um Klarheit zu bitten. Gott ist ein eingreifender Gott, der einem Wahrheiten und Zusammenhänge deutlich machen kann.

Als Christ ist es gut, seinen Glauben mit anderen Christen zu teilen. Es gibt verschiedenste Gemeinden und Gruppen, in denen man sich gegenseitig austauschen kann. Wichtig dabei ist, ob dort Jesus und die Bibel im Mittelpunkt stehen.

Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung:
D.Koenig-Meier@gmx.de
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Quellen

[1] Lennox, John, Hat die Wissenschaft Gott begraben?, Wuppertal, R. Brockhaus, 2002.
[2] Bibel, Sprüche 7,4
[3] Bibel, u.a. Röm. 11,36, Kol. 1,16-20, Joh. 1, 1. Mose 1
[4] Simon, L., Leisenberg, W., Wissenschaft contra Gott?, Holzgerlingen, Hänssler, 2007.
[5] Dürr, Hans-Peter, Planck, Max, Physik und Transzendenz, München, Scherz, 1986.
[6] McDowell, Josh, Die Tatsache der Auferstehung, Bielefeld, CLV, 2005.
[7] Weizenbaum, Joseph, Künstliche Intelligenz – Vision und Wirklichkeit, Technische Universität München, Vortrag, 10.05.2007.
[8] SPIEGEL ONLINE, Studien über Gefahren der Handystrahlung gefälscht, https://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,555130,00.html, 24.05.2008.
[9] SPIEGEL ONLINE, Klon-Star Hwang hat Studie komplett gefälscht, https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,392622,00.html, 29.12.2005.
[10] McGrath, Alister, Der Atheismus-Wahn, Asslar, Gerth Medien, 2007.
[11] Dawkins, Richard, Der Gotteswahn, Berlin, Ullstein, 2007.
[12] Junker, R., Scherer, S., Evolution – Ein kritisches Lehrbuch, Gießen, Weyel, 2006.
[13] Schaeffer, Francis, Wie können wir denn leben?, Holzgerlingen, Hänssler, 1985.
[14] Nestvogel, Wolfgang, Evangelisation in der Postmoderne, Bielefeld, CLV, 2004.
[15] Feuerbach, Ludwig, Das Wesen des Christentums, Stuttgart, Reclam, 1994.
[16] Heitsch, Ernst, Xenophanes. Die Fragmente, München/Zürich, Artemis, 1983.
[17] Bibel, Apg. 17,28, Tit. 1,12, 1. Kor. 15,33
[18] Bell, John Stewart, Speakable and Unspeakable in Quantum Mechanics, Cambridge University Press, 1988.
[19] Passon, Oliver, Bohmsche Mechanik, Frankfurt a. M., Verlag Harri Deutsch, 2004.
[20] Dawkins, Richard, Selfish Gene, Oxford University Press, 2006.
[21] Dawkins, Richard, River Out Of Eden, Basic Books, 1996.
[22] Dawkins, Richard, Lennox, John, The God Delusion Debate, https://www.dawkinslennoxdebate.com, Birmingham/Alabama, Alys Stephens Center, Podiumsdiskussion, 03.10.2007.
[23] Oppenheimer, J. R., On Science and Culture, Encounter, Oktober 1962.
[24] Whitehead, A. N., Science and the Modern World, Harvard University Lowell Lectures, 1925.
[25] Needham, Joseph, The Grand Titration: Science and Society in East and West, Buffalo, N. Y., University of Toronto Press, 1970.
[26] Rosa, Hartmut, Im Wirbel der Beschleunigungsspirale, Spektrum der Wissenschaft, Februar 2008.
[27] Bolz, Norbert, Die Religion des Letzten Menschen, Merkur, Nr. 700, August/September 2007.
[28] Diels, Hermann, Kranz, Walther, Die Fragmente der Vorsokratiker. Griechisch und Deutsch, Berlin, Weidmann, 1956.
[29] Bibel, 5. Mose. 4,29
[30] Bibel, Röm. 2,24
[31] Bibel, 2. Tim. 3,16, Matt. 5,18, Luk. 24,44
[32] McDowell, J., Wilson, B., Jesus von Nazareth – Tatsachen und Argumente für die Wahrheit der Evangelien, Neuhausen/Stuttgart, Hänssler, 1995.
[33] Bibel, Mar. 12,30
[34] Bibel, u.a. Heb. 9,27, Apg. 17,31, Matt. 5,6, Joh 5,30; 17,25, Dan. 9,14, Psalm 11,7, Röm. 1-3
[35] Bibel, Röm. 3,23
[36] Bibel, u.a. Joh. 3,36, Heb 9,27; 10,30+31, Off. 18
[37] Bibel, u.a. Joh. 1,1-5+14, Joh. 5,18-23, Joh. 10,11 und 30-33, Joh. 12,44-46, Röm. 9,5, Phil. 2,6-7, Kol. 1,13-17, Kol. 2,9, Tit. 2,13, 1. Joh. 5,20, Math. 23,37, Math. 24,35
[38] Bibel, u.a. Röm. 3,10-31, Math. 20,28, Joh. 3,16, Jes. 53
[39] Bibel, Heb. 10,10
[40] Bibel, Matt. 20,27-28
[41] Bibel, Joh. 14,6
[42] Bibel, Joh. 5,24
[43] Bibel, Joh. 3,16
[44] Bibel, Jes. 59,1-2
[45] Bibel, Matt. 8,12; 22,13
[46] Bibel, Matt. 18,8; 25,41
[47] Bibel, Hes. 18,32
[48] Bibel, Luk. 13, 23-30
[49] Bibel, u.a. Röm. 8,35-39, 1. Joh. 5,13, Eph. 1,13+14, Phil. 1,6, Joh. 3,18
[50] Bibel, u.a. Mich. 5,1, 1. Chr. 17,11-14, 5. Mose 18,18+19, Jes. 7,14; 9,5-7; 35,4-10; 40,3-5; 53, Sach. 9,9
[51] Bibel, Luk. 9,23-25
[52] Bibel, Joh. 11,25
[53] Bibel, Joh. 8,12
[54] Bibel, Joh. 10,9
[55] Bibel, Luk. 24, Matt. 28, Mar. 16, Joh. 20+21
[56] Bibel, 1. Kor. 15,17-19
[57] Bibel, Joh. 10,10, Joh. 4,13-14

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80. Was sagt die Bibel über die Wiedergeburt?

Sonntag, 21. Februar 2010 | Autor:

Baby_R_by_Christian-v.R._pixelio.de

 

Jemand fragte einmal J. Wesley, warum er so oft predigte, dass man wiedergeboren werde müsse.

Daraufhin antwortete er: ,,Weil jeder von neuem geboren werden muss!“ Bist Du wiedergeboren? Wenn Du nicht wiedergeboren bist, gibt es für Dich keine Hoffnung, dem Schrecken der Hölle zu entkommen und die Herrlichkeit des Himmels zu genießen.

Der Herr Jesus selbst sagte einmal: ,,Du musst von neuem geboren werden“ (Johannes 3,7).

I. Was bedeutet Wiedergeburt nicht?
1. Wiedergeburt hat nichts mit Religion zu tun.

Nikodemus war ein Pharisäer, der ein sehr strenges religiöses Leben führte. Er feierte das Passahfest, gab den Zehnten, betete, brachte Opfer dar und versuchte, das Gesetz zu halten. Zu ihm sagte der Herr Jesus: ,,Du musst von neuem geboren werden.“ Genauso wird es Dir auch nicht viel helfen, wenn Du Gesetze hältst, einer Kirche angehörst, getauft bist oder gemäß einem religiösen Glauben lebst. Es wird viele in der Hölle geben, die dies alles getan haben. Wirst Du auch einmal dort sein?

2. Wiedergeburt ist nicht eine Frage der Moral.

Du kannst Dich an die ,,Goldene Regel“ halten, Deine Rechnungen bezahlen, ein guter Nachbar sein, nicht ins Gefängnis kommen und ein moralisch einwandfreies Leben führen, aber trotzdem wird Dich das noch nicht retten.
Es ist uns nicht bekannt, dass unser Herr Jesus zu einem feigen, wankelmütigen Pilatus oder einem Heuchler wie Judas sagte: ,,Du musst von neuem geboren werden.“ Warum? Vielleicht sagst Du: ,,Ich kenne erbärmliche Heuchler wie Judas und feige Menschen wie Pilatus, die es nötig haben, wiedergeboren zu werden, aber ich bin nicht so einer wie die. Ich würde Christus nicht mit einem Kuss verraten, nachdem ich erklärt habe, sein Freund zu sein. Ich würde auch nicht anordnen, Jesus zu schlagen, und ihn dann dem heulenden, blutdürstigen Pöbel zur Kreuzigung überlassen. Verbrecher, Rocker, Ehebrecher, Hurer, Lügner, Trinker und Spieler braucht dringend eine Wiedergeburt, aber ich nicht. Ich bin in Ordnung.“ Mein Freund, begreifst Du, dass Gottes Sohn diese Worte über Wiedergeburt zu einem Mann sprach, der sein Bestes tat, um in den Himmel zu kommen? Er war zweifellos weder ein Gauner, noch ein Trunkenbold oder Spieler. Er war ein treuer Ehemann, ein guter Nachbar, ein Mann von einwandfreier Moral und gottesfürchtig. Du kannst Dich der Familie Gottes nicht anschließen, Du musst in sie hineingeboren werden. Wenn er es nötig hatte, wiedergeboren zu werden, dann auch Du. Wie kannst Du erwarten, in den Himmel zu kommen ohne wiedergeboren zu werden, wenn nicht einmal ein so gerechter Mann wie Nikodemus es konnte?

3. Wiedergeburt ist nicht eine Frage des sich Besserns.
II. Was bedeutet Wiedergeburt?

Selbst wenn Du alle deine Schlechtigkeit ablegen würdest, wäre das keine Wiedergeburt. Du hast kein äußeres, sondern ein inneres Problem. Du brauchst keine äußere ,,Verschönerung,“ sondern eine innere Erneuerung. Der Teufel will, dass Du in einem falschen Frieden verharrst. Wir warnen Dich in Jesu Namen, Dich nicht zufrieden zu geben, solange Du nicht wiedergeboren bist.
1. Wiedergeburt ist ein unerklärliches Geheimnis, aber auch eine Realität, die man nicht wegdiskutieren kann.
,,Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt, noch wohin er geht.“ Also ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist (Johannes 3,8). Genauso wie Nikodemus den Wind weder verstehen noch erklären konnte, so kann niemand die Wiedergeburt verstehen oder erklären. Keiner kann jedoch die Realität des Windes wegdiskutieren. Nur ein Narr würde sagen: ,,Ich glaube nicht an den Wind. Weil ich ihn niemals gesehen habe, kann ich ihn auch nicht verstehen.“ Schaue, wie der Wind die schweren Äste einer Eiche bewegt. Beobachte, wie der Wind ein Haus in Stücke reißen kann. Man kann den Heiligen Geist weder sehen noch erklären. Aber kannst Du seine Realität leugnen, wenn Du siehst, wie er eine Hure rein, einen Lügner ehrlich, einen Trunkenbold nüchtern und einen Fluchenden zu einem Beter macht?

2. Durch das Werk Gottes wird ein armer, verlorener, schuldig gewordener und für die Hölle bestimmter Sünder, der durch die Aufnahme des Herrn Jesus eine neue Natur bekommen hat, ein Kind Gottes und beginnt ein neues Leben. Dies ist eine zweite Geburt, eine geistliche Geburt. Das physische Leben beginnt mit der Geburt. Die geistliche Geburt beginnt auf dieselbe Weise – nicht dadurch, dass man einer Kirche beitritt oder religiös wird. Du kannst Dich der Familie Gottes nicht anschließen. Du musst in sie hineingeboren werden. Jemand sagte einmal: ,,Man kann niemanden zu einem Christen machen.“ Das ist wahr: Christen werden nicht gemacht sondern geboren. Eine Geburt ist die Entstehung eines neuen Lebens, das die Wesensart seiner Eltern hat. Als Du geboren wurdest, warst Du der alten, sündigen Natur teilhaftig, die wir alle von Adam erhalten haben. Wenn Du jedoch wiedergeboren bist, wirst Du der göttlichen Natur teilhaftig (2. Petrus 1,4). Ist das bereits für Dich Wirklichkeit geworden? Besitzt Du die göttliche Natur? Es ist unbedeutend, welche Art religiösen Bekenntnisses Du vertrittst, und ob Du als Person einen moralischen Lebenswandel führst. Solange Du nicht Teilhaber der göttlichen Natur bist, bist Du nicht errettet. Gott gibt Dir diese neue Natur in dem Augenblick, in dem Du seinen Sohn aufgenommen hast. Dies geschieht sofort. Du kannst nicht schrittweise wiedergeboren werden, genauso wenig wie Du einen Feuerwerkskörper nach und nach entzünden kannst.
Mit der Wiedergeburt beginnt ein neues Leben. Das ist wie bei Deiner physischen Geburt. Du beginnst ein Leben, das Du niemals zuvor gelebt hast.
Manche glauben, dass sie gerade deswegen in den Himmel kommen, weil sie öffentlich vor andern die Botschaft von Christus bejaht haben. Sei Dir Deiner Wiedergeburt sicher. Die Veränderung mag beeindruckender sein im Leben eines betrunkenen. schimpfenden Gotteslästerers, aber auch bei Dir, der Du vielleicht nicht tief in Sünde verstrickt warst, wird es sicherlich durch die Wiedergeburt eine Veränderung geben. Du wirst gegenüber dem Herrn Jesus, seinem Wort und denen, die ihm nachfolgen, eine neue Einstellung haben.
Bist Du sicher, dass Du wiedergeboren bist? Du kennst vielleicht nicht den genauen Tag und die exakte Stunde Deiner Bekehrung, aber Du solltest in der Lage sein, zu sagen: ,,Ich weiß, dass ich jetzt wiedergeboren bin.“ Wenn Du Dir über diese ernste Angelegenheit nicht sicher bist, bitte ich Dich darum, dem Herrn zu sagen, dass Du ihn jetzt aufnehmen willst. Dann lies Johannes 3,36 und glaube es. ,,Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben.“

III. Warum musst Du wiedergeboren werden?
1. Weil es der Herr so gesagt hat.
Das sollte als Erklärung ausreichend sein.

2. Wegen Deiner sündigen Natur.
Wir haben alle von Adam eine Natur erhalten, die gefallen, verderbt und absolut verkommen ist. Gott sagt, dass des Menschen Herz hoffnungslos böse und in allen Dingen falsch ist. Mit dieser alten Natur würde Dir im Himmel ganz unwohl sein. Wenn du jetzt an einem Gebetstreffen keine Freude hast, wie kannst Du erwarten, später im Himmel freudig zu sein? Der Himmel ist ein heiliger Ort. Durch die Wiedergeburt gibt Dir Gott eine geheiligte Natur, damit Du Dich im Himmel, einem heiligen Ort, freuen kannst.

3. Weil Du Dich nicht selber retten kannst:
,,Denn durch die Gnade seid ihr errettet, durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit sich niemand rühme“ (Epheser 2,8-9). ,,Nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit rettete er uns“ (Titus 3,5). Lies nun über diese Zitate aus Gottes Heiligem Wort nicht leichtfertig hinweg. Lies sie immer wieder, bis die Wahrheit Dich ergriffen hat. Du kannst Dich nicht selbst retten. Du musst wiedergeboren werden.

IV. Wie man wiedergeboren wird:
Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Aber all denen, die ihn aufnahmen, gab er die Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glaubten; welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren
sind“ (Johannes 1,11-13).

1. Die Wiedergeburt kann nicht durch Blutverwandtschaft weitergegeben werden. Sollten Deine Eltern zufällig entschiedene Christen sein, so bist Du es dadurch noch lange nicht. Du kannst das Heil nicht von Deinen Eltern ererben. Ohne Wiedergeburt bist Du verloren, auch wenn Deine Angehörigen errettet sind.

2. Auch Willensanstrengung führt nicht zur Wiedergeburt. Durch eigene Bemühungen und Willenskraft wirst Du es auch nicht schaffen. Du wirst scheitern. Warum hörst Du nicht auf, es zu versuchen? Höre auf, es zu versuchen. Vertraue, empfange und verlasse Dich ganz auf den Einen, der am Kreuz starb und auferstanden ist. Wenn ich einige von Euch fragen würde, ob Ihr Kinder Gottes seid, würdet Ihr vielleicht sagen: ,,Ich bin mir dessen nicht sicher, aber ich versuche, es zu sein – auf meine arme, schwache Weise.“ Nimm an, Du würdest Herrn Müller fragen, ob er der Sohn von Herrn und Frau Müller ist und er antwortet: ,,Ich bin nicht sicher, aber ich versuche es auf meine schwache, arme Weise.“ Wie dumm! Er ist ihr Sohn, weil er in ihre Familie hineingeboren wurde und nicht deshalb, weil er versucht, es zu sein. Du bist ein Kind Gottes, weil Du in Seine Familie hineingeboren wurdest, und nicht, weil Du versuchst, es zu sein.

3. Schließlich hat Wiedergeburt auch nichts mit dem menschlichen Willen zu tun. Die Wiedergeburt ist durch keine der menschlichen Glaubensbekenntnisse, Systeme oder Zeremonien zustande gebracht worden. Kein Mensch und keine Organisation kann irgendetwas tun, das aus Dir ein Kind Gottes macht. Werde Mitglied wo Du willst, geh von einer Zeremonie zur andern, lerne Glaubensbekenntnisse auswendig und versuche, die von Menschen gemachten Systeme einzuhalten, aber das wird Dich nicht retten.
Ich hörte einmal einen Mann bekennen, dass er erst vor zwei Monaten errettet wurde, obwohl er zwei Jahre lang in einer christlichen Arbeit engagiert und Mitglied einer Gemeinde war. Er glaubte an Gott und an die Bibel, aber er war verloren, weil er nicht wiedergeboren war.

4. Wiedergeburt ist eine Geburt, die von Gott bewirkt wurde. Der Herr Jesus sagt, dass Du aus dem Geist geboren werden musst. Das ist Gottes Werk, nicht Deines. Es ist ein Wunder. Nur Gott kann es bewirken. Wenn Gott in Deinem Leben kein Werk vollbracht hat, bist Du nicht wiedergeboren. Deine Verantwortung ist es, das zu glauben, was Gott von Dir sagt. Nämlich dass Du verloren bist und Christus nötig hast. Du musst Ihn als Deinen Herrn und persönlichen Retter annehmen. Er starb auf Golgatha, um die Gerechtigkeit und das Gesetz Gottes zu erfüllen, welches ihm Deine Sünden und Deine Strafe auferlegte. Er ist auferstanden und bietet Dir das Heil an. Wenn Du ihn annimmst, bist Du errettet, denn Paulus sagt: ,,Wir sind Kinder Gottes durch den Glauben an Jesus Christus“ (Galater 3,26). Jesus tritt nicht in Dein Leben dadurch, dass Du die Kommunion nimmst. Du empfängst Jesus nur durch den Glauben. Du brauchst ihm nur zu sagen, dass Du ihn als Deinen persönlichen Retter annimmst.
Eine Dame sagte, dass sie 30 Jahre lang aktives Mitglied einer Kirche war, bevor sie errettet wurde. Ich bitte Dich, bevor es für immer zu spät ist, um Deinetwillen, um Deiner Familie willen, um Jesu willen, gehe damit nicht leichtsinnig um. Beuge Deine Knie vor dem auferstandenen Herrn und sage ihm, dass Du ihn jetzt aufnimmst. ,,Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht“ (1. Johannes 5,12).
Eine Menschenmenge von ca. 3000 Personen hörten diese Botschaft und stellten daraufhin die Frage: „Was müssen wir tun?“ Petrus ein Apostel des Herrn, ein Nachfolger Jesu, gab der Menschenmenge eine eindeutige Antwort: „Tut Buße – jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesus Christus zur Vergebung eurer Sünden – empfanget den Heiligen Geist.
Drei einfache Dinge die Dich zum Kind Gottes machen. Buße tun – dich taufen lassen – den Heiligen Geist empfangen. Beginne damit Deinen Teil zu tun:
Beuge einfach Dein Haupt und sage:
,,Herr, ich bin ein schuldig gewordener, verlorener und hilfloser Sünder. Ich glaube, daß Du am Kreuz für meine Sünden gelitten hast und für mich gestorben bist, um die Strafe für meine Sünden zu bezahlen, und dass Du wiederauferstanden bist. Ich rufe Dich an, mir meine Sünden zu vergeben und mir ewiges Leben zu geben.“
Stelle Dir jetzt drei ganz einfache Fragen:

Gemälde Anbetung Hannes Stets

1.) Wann habe ich mein Leben bewusst Jesus übergeben? (Buße tun)
2.) Wann wurde ich, nachdem ich Buße getan hatte, auf den Namen Jesus Christus zur Vergebung meiner Sünden getauft? (Denke daran das das griechische Wort was die Schreiber der Bibel mit Taufe übersetzen -UNTERTAUCHEN- bedeutet!
3.) Wann habe ich den Heiligen Geist empfangen wie die Jünger zu Pfingsten?
Wenn Du diese Fragen positiv beantworten kannst ist das ein Zeichen das du auf dem richtigen Weg, den schmalen Weg zum Himmel bist!

Lies nun Römer 10,13: ,,Denn wer den Namen des Herrn anruft, der wird errettet werden.“ Du hast den ersten Schritt getan um errettet zu werden!
Nun laß Dich taufen auf den Namen Jesus Christus und glaube seinem Wort, dann wird Dich der Herr mit seinem Heiligen Geist erfüllen, genauso wie es zu Pfingsten geschah und Du bist von neuen geboren. Du bist errettet! Lies Johannes 6,47: ,,Wer aber an mich glaubt, der hat ewiges Leben.“ Hast Du an ihn geglaubt? Das bedeutet: Hast Du ihn angenommen, ihm im Hinblick auf das Heil vertraut? Hast Du das getan was Petrus den Menschen sagte die ihm fragten, dann, so sagt er, hast Du ewiges Leben!

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79. Das Mammon FAX

Sonntag, 21. Februar 2010 | Autor:

Geld_by_Thorben-Wengert_pixelio.de

Ein Gott der finanziellen Wunder

Sie haben bisher immer geglaubt, 2 x 2 ist 4? 160 Stunden arbeiten pro Monat ergeben ein Gehalt von 2455,56 netto? eine Bilanz ist eine nüchterne Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital, Aktiva und Passiva? sie können im Sommer nicht in den Urlaub, weil der Kontostand es nicht erlaubt?
Falsch. Und zwar deshalb, weil die wenigsten gelernt haben, ihre Rechnungen mit Gott zu machen. Für viele gehört Gott in die Vergangenheit, in ein altes Buch, bestenfalls hört man von ihm innerhalb muffiger Kirchenmauern. Aber was hat Gott mit unserer Arbeit und unseren Finanzen zu tun? Alles, wenn Sie es wollen. Für viele ist Gott exakt solange eine fixe Idee, bis sie ihn zum ersten Mal persönlich erleben. Und kaum etwas geht uns dabei so tief unter die Haut, wie wenn wir Gottes Handeln im finanziellen Bereich erleben. Da wird es echt echt.

Fromme Sprüche zum Thema gibt es genug:

Trachtet als erstes nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann kümmert sich Gott um euch.

Geben ist seliger als nehmen.

Gib, und dir wird gegeben.

Aber wie sieht das praktisch aus? Im echten Leben? Im Mammon-Fax werden wir Ihnen immer wieder Menschen vorstellen, die genau das erleben. Hier zwei Beispiele:

»Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf«

Sicher kennen sie diesen viel belächelten Spruch aus der Bibel. Es war etwa im Jahr 1995, als ein Mann aus Pondicherry im südlichen Indien mit einem eher merkwürdigen Traum morgens aufwachte. Er hatte ganz deutlich eine chemische Formel im Kopf. Als er sie aufschrieb, entpuppte sie sich beim genauen Hinsehen als eine Formel zur Herstellung von Leim. Und mehr als das: einer der Bestandteile des Leims fiel als Abfallprodukt bei einer anderen Firma an – war also kostenlos. Er setze sich daran, den Leim zu testen und seine Herstellung zu planen – und „Jabez Polymer“ war geboren, eine Firma, die sich sehr schnell einen führenden Platz in der indischen Leimindustrie erwarb. Man munkelte hinter vorgehaltener Hand, dass der Firmengründer sich wohl teures High-Tech Know-How über die Leimherstellung in Amerika eingekauft hätte und deshalb in ganz kurzer Zeit einer der führenden Leimhersteller Indiens wurde. Die Firma konnte durch die Einnahmen viele missionarische Projekte in Indien finanzieren – als Folge einer Inspiration, die zu einer Innovation wurde.

Übrigens: wie die meisten von Gott inspirierten Business-Ideen war auch diese kurzlebig. Sie beinhalten eine wichtige Lektion, sollen aber keineswegs zur finanziellen Unabhängigkeit von Gott führen. Nach dem 11. September 2001 war ein Granulat, das zur Leimherstellung bei Jabez Polymer benötigt wurde, nur noch sehr schwierig ohne Zahlung von Bestechungsgelder zu bekommen – denn das Granulat war auch zur Herstellung von Sprengstoff zu gebrauchen. Weil die christliche Firma keine Bestechungsgelder zahlen wollte, wurde es später eng.

Wenn Gott mit zum Einkaufen kommt:

 

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Geldvermehrung im Supermarkt

Annika Winzeler lebt im schweizerischen Schaffhausen und ist erst seit kurzer Zeit Christin. Aus den ersten Tagen ihres Lebens mit Gott berichtet sie uns folgende Begebenheit: „Vor anderthalb Jahren, als mir Gott zeigte, dass es ihn wirklich gibt, lebte ich in einer recht schwierigen Zeit, weil ich erst kurz vorher von zu Hause ausgezogen war und das Geld vorne und hinten nicht reichte. Oft wusste ich nicht mehr, wie ich zu einer Mahlzeit kommen sollte. Ich stand einmal mehr hungrig in einem Supermarkt, um mir ein Mittagessen zu besorgen. Ich leerte den Inhalt meiner Geldbörse in meine Hand, um mein Budget zu ermitteln. Es war nicht viel: 1,30 Franken. Ich zählte das Geld immer wieder und wieder. Dafür gab es einfach kein spannendes Mittagessen. Ich ging zwischen den Gestellen hin und her und schaute, was ich mir denn zum Mittagessen gewünscht hätte. Eine Semmel, ein Joghurt, ein Apfel und etwas zu Trinken. Macht zusammen etwa 2,10 Franken. Aber vielleicht konnte mir ja Jesus helfen, wie er den anderen Menschen geholfen hatte? Ich habe doch so etwas gelesen, von Fischen und Broten. Da bat ich Jesus um Hilfe: „Du hast doch so vielen Menschen zu Essen gegeben aus so wenig Brot und Fisch, wäre es da nicht möglich, dass du mir zu Hilfe kommst? Bitte hilf mir.“ Es geschah gar nichts. Kein Engel erschien, um mit mir zusammen einkaufen zu kommen. Ich hörte nicht die Stimme von Jesus vom Himmel, die mir erklärte, wie ich meinen Magen füllen soll. Also da war ich schon sehr enttäuscht. Konnte es sein, dass ich mich irrte? Dass Jesus gar nicht existiert, gar nicht lebt? Alles nur Einbildung? Also würde sich mein Leben doch nicht so ändern, wie ich mir das vorgestellt habe? Da beschloss ich, mit meinen 1,30 Franken das Mittagessen zu kaufen. Ich zählte das Geld nochmals, um zu schauen, was ich mir kaufen konnte. Aber da waren es plötzlich nicht mehr die 1,30 Franken, sondern genau soviel, wie ich brauchte, um mein Wunschessen zu kaufen! Das Geld hatte sich in meiner Hand vermehrt. Ich fand das damals ganz natürlich, dass Jesus das für mich tat, weil er doch versprochen hatte, für uns zu sorgen.“
Lesetip: George Müller Und der himmlische Vater ernährt sie doch, R. Brockhaus Verlag.

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78. Heilung durch Gottes Wort

Samstag, 20. Februar 2010 | Autor:

Gottes schöpferische Kraft wird in deinem Leben wirksam

Das große Bekenntnis

Das Christentum wird als „das große Bekenntnis“ bezeichnet. Trotzdem leben viele Christen in der Niederlage, weil sie die falschen Dinge glauben und bekennen. Sie sprechen die Worte des Feindes aus, und diese Worte halten sie in Gebundenheit. Sprüche 6,2 sagt: „…bist du… gefangen durch die Reden deines Mundes…“

Durch Worte des Glaubens wirst du überwinden.

Durch Worte der Angst wirst du besiegt.

Worte sind sehr mächtig.

Der Mensch ist ein geistliches Wesen, das die Fähigkeit hat, im göttlichen Glauben zu handeln. Wir wollen dazu folgende Schriftstellen lesen:

Alles ist möglich dem, der glaubt! (Mark. 9,23).

Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein (Matth. 17,20).

Denn wahrlich, ich sage euch, wenn jemand zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer, und in seinem Herzen nicht zweifelte, sondern glaubte, daß das, was er sagt, geschieht, so wird es ihm zuteil werden (Mark. 11,23).

Das geistliche Gesetz

Gott tut niemals etwas, ohne es vorher auszusprechen. Gott ist ein Gott des Glaubens. Er drückt Seinen Glauben durch Worte aus. Dies ist keine Theorie, sondern eine Tatsache. Es handelt sich hierbei um ein geistliches Gesetz. Dieses Gesetz wird jedes Mal wirksam, wenn es richtig angewandt wird. „Und Jesus hob an und sprach zu ihnen:

Habt Glauben an Gott!“ (Mark. 11,22). Wörtlich übersetzt heißt es: „Habt Glauben Gott“ oder: „Habt den Glauben Gottes“.

In Epheser 5,1 lesen wir, daß wir Gott so nachahmen sollen, wie Kinder ihre Eltern nachahmen. Um Gott nachzuahmen, müssen wir so sprechen, wie Er spricht, und handeln, wie Er handelt. Gott würde dich nie bitten, etwas zu tun, wozu du nicht fähig bist.

Als Jesus auf der Erde wandelte, handelte Er in Übereinstimmung mit dem Glaubensprinzip, das in Markus 11,23 und Matthäus 17,20 zu finden ist. Er sprach zum Wind und zum Meer. Er sprach zu den Dämonen. Er sprach zum Feigenbaum. Er sprach zu den Toten. Der Wind, das Meer, der Baum, die Dämonen und sogar die Toten gehorchten Seinen Worten. Er handelte im Glauben Gottes. Gott ist ein Gott des Glaubens. Er drückt Seinen Glauben durch Worte aus. Jesus ahmte Seinen Vater nach und erzielte dieselben Ergebnisse wie Sein Vater.

In Johannes 14,12 sprach Jesus: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun…“

Dieses Glaubensprinzip beruht auf geistlichen Gesetzmäßigkeiten. Dieses Prinzip tritt für jeden in Kraft, der diese Gesetzmäßigkeit anwendet. Du läßt sie durch die Worte deines Mundes wirksam werden.

Willst du wirklich, daß all die negativen Dinge, die du ausgesprochen hast, eintreffen? Nimmst du diese Dinge im Glauben an? Wenn Jesus persönlich zu dir käme und dir erklärte, daß von heute an alles genauso in Erfüllung gehen würde, wie du es sagst – würde es dein Reden verändern? Ich glaube schon.

Binden und lösen

In Matthäus 16,19 sagte Jesus:
Und ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.

Im Psalm 119,89 heißt es: „Auf ewig, o Herr, steht Dein Wort im Himmel fest…“ Was Gott gesagt hat, steht schon fest.

Jetzt liegt es an dir.

Was sagst du?
Gott wird nicht verändern, was Er gesagt hat. „Meinen Bund will ich nicht ungültig machen und nicht ändern, was über meine Lippen gekommen ist“ (Psalm 89,35).

Wessen Worte wirst du auf Erden bestätigen?

Wir haben die Kraft, auf der Erde zu binden und zu lösen.

Gesprochene Worte

Was du sagst, bereitet deinen Geist auf Sieg oder Niederlage vor. Worte enthalten entweder Glauben oder Angst, und sie bringen nach ihrer Art Frucht hervor. Demnach kommt der Glaube aus dem Hören, das Gehörte durch Gottes Wort (nach Röm. 10,17). Dein Glaube wächst schneller, wenn du dich selbst die Worte Gottes zitieren und wiederholen hörst. Du wirst das Wort Gottes leichter in deinem Geist aufnehmen, wenn es aus deinem eigenen Mund kommt, als wenn ein anderer es ausspricht.

Das Leben in der Vollmacht des Wortes

Der Geist Gottes forderte mich auf, das Wort Gottes laut auszusprechen, so daß ich meine eigene Stimme hören konnte. Er sagte: „So können Menschen die Weisheit Gottes anwenden.“
Dank sei Gott, es bewährt sich. Der Leib Christi muß anfangen, in der Vollmacht des Wortes zu leben. Denn in Gottes Wort ist schöpferische Kraft. Diese schöpferische Kraft entsteht im Herzen und wird durch den Mund in Worten ausgedrückt.

Im August 1973 sprach der Herr zu mir: „Wenn die Menschen meinem Wort nur glauben würden, bräuchten sie nicht so lange für ihre Bedürfnisse zu beten. Wenn du das Wort meiner Verheißungen im Glauben sprichst, wirst du das empfangen, was du haben möchtest. Meine schöpferische Kraft ist den Menschen durch Mein Wort gegeben. Ich ruhe für eine Weile und habe den Menschen das Buch MEINER SCHÖPFERISCHEN KRAFT übergeben. Diese Kraft ist IMMER NOCH IN MEINEM WORT.

Damit es wirksam werden kann, muß es im Glauben ausgesprochen werden. Jesus sprach es, als Er auf der Erde war. So wie es damals wirksam war, wird es auch heute wirken. Aber es muß durch den Leib Christi ausgesprochen werden. Du mußt dich erheben und durch Mein Wort die Autorität über die Gewalt des Bösen ergreifen. Mein größter Wunsch ist, daß Mein Volk durch das gesprochene Wort ein besseres Leben führt. Denn Mein Wort nutzt sich nicht ab, wenn es öfter gesprochen wird. Es ist heute noch genauso kraftvoll wie damals, als Ich sagte: ‘Es werde Licht’. Damit aber Mein Wort wirksam sein kann, müssen es die Menschen aussprechen. Dann wird Meine schöpferische Kraft das zustandebringen, was im Glauben ausgesprochen wird.

Meinem Wort mangelt es nicht an Kraft. Aber Meinem Volk mangelt es an Worten. Mein Volk hört auf die Welt und spricht wie die Welt. Weil es auf Umstände achtet, hat Mein Volk die Richtungsweisung Meines Wortes aus den Augen verloren. Es spricht sogar die Worte des Feindes. Es zerstört sein eigenes Erbe durch die zerstörerische Sprache der Angst und des Unglaubens.

Meinen Worten fehlt es nicht an Kraft, aber du mußt sie aussprechen. So wie schöpferische Kraft in Meinen gesprochenen Worten enthalten ist, ist zerstörerische Kraft in den Worten des Feindes enthalten, um alle, die sie aussprechen, zu quälen und zu unterdrücken. Passe dich nicht an, sondern werde durch die Erkenntnis, daß Meine Worte ewig sind, ein Mensch des Glaubens. Glaube, sprich und empfange, damit deine Freude völlig sei und du in Mir vollkommen werdest.“

Diese Wahrheiten haben mein Leben völlig verändert. Bekenne den Sieg angesichts einer offensichtlichen Niederlage. Bekenne Überfluß angesichts eines offensichtlichen Mangels.

Im Juni 1974 lehrte ich auf einem Glaubensseminar in Hickory (North Carolina). Unser Predigtthema war Markus 11,23. Während ich lehrte, sprach der Herr zu mir. Er machte dabei eine der machtvollsten Aussagen, die ich je gehört hatte. Sie war einfach, aber Jesus hat ja nie etwas Kompliziertes gesagt. Diese Aussage ist so einfach, daß sie fast töricht erscheint, aber sie hat das Leben vieler Menschen verändert.

Sie wird auch dein Leben verändern, wenn du sie annimmst. Wir wollen sie in dem Zusammenhang lesen, in dem der Herr sie gebrauchte:
„Denn wahrlich, ich sage euch, wenn jemand zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer, und in seinem Herzen nicht zweifelte, sondern glaubte, daß das, was er sagt, geschieht, so wird es ihm zuteil werden“ (Mark. 11,23).

Als ich über diese Bibelstelle lehrte, sprach Jesus zu mir: „Ich habe Meinem Volk gesagt, es kann das haben, WAS ES SAGT, aber es SAGT NUR DAS, WAS ES SCHON HAT.“
Dies ist eine sehr einfache Wahrheit, und trotzdem ist sie so tief und umfassend: Solange du sagst, was du hast, wirst du nur das haben, was du sagst. Noch einmal das zu bekennen, was du schon hast, wird nichts verbessern.
Durch eine solche Anwendung dieser geistlichen Gesetzmäßigkeit hältst du dich selbst in deinen Umständen gefangen. Wir Menschen hatten schon immer Schwierigkeiten, über die natürlichen Gegebenheiten hinauszusehen.

Wenn wir dieses geistliche Gesetz aber richtig anwenden, werden wir selbst die unmöglichsten Situationen verändern. Die falsche Anwendung dagegen wird dich in Gebundenheit halten, und die Umstände werden sich weiter verschlechtern.

Jedes Glaubensprinzip, jedes geistliche Gesetz, das Gott in Seinem Wort gegeben hat, ist zu deinem Nutzen. Sein Wort ist dazu bestimmt, dich im Leben überwinden zu lassen.

Lerne, deinen Glauben durch Worte auszudrücken

Du kannst das haben, was du sagst, wenn du lernst, den Glauben deines Herzens in Worte zu fassen.

Jesus sagte: „…dir geschehe, wie du geglaubt hast!“ (Matth. 8,13). Er sagte nicht, daß es nur eintreten würde, wenn du das Richtige glaubst. Ganz gleich ob du das Richtige oder etwas Falsches glaubst, dieses Prinzip ist immer wirksam. „Gott läßt seiner nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Gal. 6,7).

Diese geistliche Gesetzmäßigkeit beruht auf dem grundlegenden Prinzip des Säens und Erntens. Die Worte, die du sprichst, sind Samen, die nach ihrer Art Frucht hervorbringen. Wenn der Same im Glauben gesät wird, bringt er ganz sicher eine Ernte hervor.

Glaube spricht. Wenn Glaube spricht, spricht er glaubensvoll, nicht ungläubig oder angstvoll.

Der Schatz des Herzens kann nicht verborgen werden, sondern wird durch Worte geoffenbart

Lerne, die Worte Jesu für dich persönlich anzunehmen.

In Markus 11,23 sagte Jesus, daß du das haben kannst, was du sagst, wenn du aus dem Glauben deines Herzens sprichst. Was würde geschehen, wenn Jesus durch deine Gemeinde ginge, den Menschen die Hände auflegte und sagte: „Nachdem Ich Meine Hände auf jeden von euch gelegt habe, wird es geschehen, daß alles, was ihr sagt, genau so in Erfüllung gehen wird, wie ihr es sagt“? Die halbe Gemeinde würde sagen: „Das gibt es doch gar nicht.“ Der Feind hat den Verstand der Menschen so verblendet, daß sie, statt ihm zu widerstehen, mit ihm Freundschaft geschlossen und begonnen haben, seine Sprache zu sprechen.

Gewöhne dir an, das Wort Gottes zu sprechen

Wir wollen uns angewöhnen, Gottes Wort zu sprechen.

In Epheser 5,1 lesen wir:

Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder…“

Das Wort „Nachahmer“ ist treffend aus dem Griechischen übersetzt. Wir sollen Gott so nachahmen, wie ein Kind seinen Vater nachahmt. Wenn ein Kind seinen Vater nachahmt, wird es wie sein Vater gehen und sprechen und sich so verhalten wie er. Ebenso sollten wir unseren Vater Gott nachahmen.

Wenn wir das Leben Jesu studieren, finden wir einige wichtige Tatsachen, die es Ihm ermöglichten, die Welt, das Fleisch und den Teufel zu überwinden.

Hier sind einige Beispiele:

1. Jesus betete viel, aber Er betete nie das Problem. Er betete immer die Antwort – das, was Gott in der Antwort sagte.

2. Er sprach aufrichtig, nie mit zweideutigen Worten. Seine Rede bestand immer aus dem, was Gott sagte.

3. Er sprach immer das Ergebnis, nie das Problem. Er bekannte nie gegenwärtige Umstände, sondern das ersehnte Resultat.

4. Er benutzte das geschriebene Wort, um Satan zu besiegen.

Das Wort Gottes, das im Herzen empfangen und mit dem Mund ausgesprochen wird, ist schöpferische Kraft.

Kapitel 2

Das Wort Gottes ist Medizin

„Mein Sohn, merke auf meine Worte… Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam (Medizin) ihrem ganzen Leib“ (Spr. 4,20-22).

Das Wort Gottes dient dem ganzen Menschen. Sein Wort (Jesus) ist unsere Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. Die meisten halten sich durch die Worte ihres Mundes selbst in Gebundenheit. Wenn du aber anfängst, das Wort Gottes aus gläubigem Herzen zu sprechen, wird es Freiheit bewirken. Es wird Gesundheit und Heilung hervorbringen, so wie das Wort Gottes es verheißt. Die meisten Menschen sprechen gegen das Wort Gottes. Sie bekennen die Worte des Teufels und wiederholen, was er über sie sagt. Dadurch bestätigen sie seine Worte auf Erden. Wenn wir anfangen, die Dinge, die Gott sagt, auf der Erde zu bestätigen, begeben wir uns auf eine neue Ebene des Glaubens – Preis dem Herrn.

Dann werden wir die Fähigkeit Gottes durch die Worte unseres Mundes freisetzen. So werden Sein Wort und Seine Kraft für uns wirksam.

Wir wollen lernen, Gottes Medizin – Sein Wort – täglich einzunehmen und es über unser persönliches Leben zu bekennen. Im Folgenden werden dazu für verschiedene Bereiche Beispiele gegeben:

Überwinde Sorgen und Angst durch Gottes Wort

„Ich bin ein Teil des Leibes Christi, und Satan hat keine Gewalt über mich. Denn ich überwinde das Böse mit Gutem“ (1. Kor. 12,27; Röm. 12,21).

* * *

„Ich bin aus Gott geboren und habe jenen (Satan) überwunden. Denn der in mir ist größer als der in der Welt“ (1. Joh. 4,4).

* * *

„Ich fürchte kein Unglück, denn Du bist bei mir. Dein Stock und Stab trösten mich“ (Psalm 23,4).

* * *

„Ich bin fern von aller Bedrückung, und die Gefahr wird sich mir nicht nähern“ (Jes. 54,14).

* * *

„Keine Waffe, die gegen mich geschmiedet ist, wird Erfolg haben, denn meine Gerechtigkeit kommt vom Herrn. Aber das, was ich tue, wird gelingen, denn ich bin wie ein „Baum, gepflanzt an Wasserbächen“ (Jes. 54,17; Psalm 1,3).

* * *

„Ich bin aus diesem gegenwärtigen, argen Weltlauf herausgerettet, nach dem Willen Gottes“ (Gal. 1,4).

* * *

„Es wird mir kein Unglück zustoßen, und keine Plage wird sich meinem Zelt nahen, denn der Herr hat seine Engel für mich aufgeboten, daß sie mich auf allen meinen „Wegen behüten. Auf meinen Pfaden ist Leben und nicht Tod“ (Psalm 91,10-11; Spr. 12,28).

* * *

„Ich bin ein Täter des Wortes und bin in meinem Tun gesegnet. Ich bin gesegnet in dem, was ich vollbringe, weil ich ein Täter des Wortes Gottes bin“ (Jak. 1,22;25).

* * *

„Ich ergreife den Schild des Glaubens und lösche damit alle feurigen Pfeile aus, die der Feind mir entgegenschleudert“ (Eph. 6,16).

* * *

„Christus hat mich vom Fluch des Gesetzes losgekauft. Deshalb dulde ich keine Krankheit in meinem Körper. Alle Bakterien und Viren, die diesen Körper angreifen, gehen jetzt im Namen Jesu zugrunde. Jedes Organ und Gewebe dieses Körpers arbeitet in der Vollkommenheit, in der Gott es erschaffen hat. Ich verbiete jegliche Fehlfunktion in meinem Körper, im Namen Jesu“ (Gal. 3,13; Röm. 8,11; 1. Mose 1,31; Matth. 16,19).

* * *

„Ich bin ein Überwinder und überwinde durch das Blut des Lammes und durch das Wort meines Zeugnisses“ (Offb. 12,11).

* * *

„Ich habe mich Gott unterworfen, und der Teufel flieht von mir, denn ich widerstehe ihm im Namen Jesu“ (Jak. 4,7).

* * *

„Das Wort Gottes steht auf ewig im Himmel fest. Deshalb festige ich Sein Wort auf dieser Erde“ (Psalm 119,89).

* * *

„Groß ist der Friede meiner Kinder, denn sie sind vom Herrn gelehrt“ (Jes. 54,13).

 

Den gesamten Text kann man bei https://www.agape-gospel-church.at/ bestellen.

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77. Die Hütte – Kommentar 2

Freitag, 19. Februar 2010 | Autor:

Woher kommt dein Bild von Gott?

(mit Bezug zum Roman „Die Hütte“)

Hartwig Henkel

Unser Bild von Gott ist entscheidend für die Art der Beziehung, die wir zu Ihm entwickeln. Unser Bild von Gott bestimmt unser ganzes Leben! Das ist eine grundlegende Wahrheit aus der Bibel, die wir beachten müssen. Das soll mit einigen Aussagen der Schrift belegt werden:

Im Gleichnis von den Talenten ist die Passivität des dritten Knechtes eine direkte Folge seines falschen Bildes von seinem Herrn. Der Knecht sagt zum Herrn: „Ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist: du nimmst, was du nicht hingelegt, und du erntest, was du nicht gesät hast. „(Lu 19:21) Sein verkehrtes, negatives Bild von seinem Herrn erzeugte in ihm Furcht, und die führte zu Passivität. Das Gegenteil von Furcht und Misstrauen ist Vertrauen. Echtes Vertrauen zum Herrn entsteht, wenn das Wort Gottes uns Sein Herz, Seine Absichten und Motive offenbart. Die Wahrheit über Gottes Wesen soll in uns ganz lebendig sein. Das Wort Gottes, das durch den Heiligen Geist und unseren Fleiß in unserem Herzen Wohnung nimmt, hat allein die Kraft, das tief sitzende Misstrauen gegen Gott aufzulösen und stattdessen Vertrauen wachsen zu lassen. Auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR. Ps 9,11 Jesus offenbarte den Namen Gottes und hat uns versprochen, dass Er fortfahren wird, das zu tun.
(Joh 17,26) Wir können und sollen das Wesen Gottes kennen lernen. Die Folge dieser Offenbarung Seines Wesens ist die Erfahrung der Liebe Gottes. Dass die Begegnung mit dem Herrn heilsame Gefühle freisetzt, finden wir auch in folgender Schriftstelle bestätigt:

Ich aber, ich werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit deinem Bild. Ps 17,15 Die persönliche Erfahrung der Liebe Gottes führt auch zu Opferbereitschaft und Ausdauer. Von John Piper gibt es folgendes Zitat: “Wenn man mehr in Gott als in Wohlstand oder Menschenlob Zufriedenheit findet, wird man bereit, um Christi willen verfolgt zu werden.” (John Piper „Wenn die Freude nicht mehr da ist“ Seite 139) In Kapitel 8 des Römerbriefes zählt Paulus die enormen Schwierigkeiten der ersten Gläubigen auf, die sie wegen ihres Glaubens an Jesus von Nazareth als den Christus hatten:

Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Röm 8,35 Und dann folgt ein gewaltiges ABER! Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat. (V37) Im nächsten Vers gibt Paulus uns die Begründung, wie die Gläubigen zu solch einer tiefen Hingabe und Bereitschaft fähig waren, um der Wahrheit des anstößigen Evangeliums willens zu leiden. Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Röm 8,37-39

Der Heilige Geist will in uns eine ganz tiefe Überzeugung wachsen lassen, dass wir in allen Situationen in den liebenden Armen des himmlischen Vaters geborgen sind. Weil die echte Erkenntnis des Wesens Gottes so weit reichende Folgen hat, versucht der Teufel alles, um diese Erkenntnis zu verhindern. Satan will nicht, dass Menschen Gott erkennen, so wie Er wirklich ist. Er ist eifersüchtig auf Menschen, die zu dieser vertrauten Beziehung vom himmlischen Vater eingeladen sind und gönnt es ihnen nicht. Er will so viele Menschen wie möglich dazu verführen, sein furchtbares Schicksal in der nie endenden Qual des Feuersees zu teilen. Paulus schreibt von „den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.“ (2.Kor 4,4) Wer das herrliche Angebot Gottes nicht sieht, bleibt verloren. Satan weiß auch ganz genau, dass Gläubige mit einer solchen Gewissheit, Sicherheit und Unerschütterlichkeit für ihn sehr gefährlich sind. Gegen Gläubige, die Ihren Gott mehr lieben als ihr eigenes Leben, kann der Teufel nichts ausrichten, weil er keine Waffen hat, die sie fürchten würden. Also will er auch Gläubige von der wahren Erkenntnis Gottes abhalten. Wie macht er das? Indem er ihnen Lügen über Gott vorhält. Lügen haben die Kraft zu binden und zu versklaven. Paulus beschriebt unseren Kampf gegen die Lügen des Feindes:

…denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi … 2.Kor 10, 4-5 Der Teufel baut im Bereich der Gedanken Höhen auf, die sich erheben gegen die Erkenntnis Gottes, das heißt sie verhindern, dass wir Gott sehen, wie Er wirklich ist. Und das tut er zur Zeit noch sehr erfolgreich. Wie viele an Jesus Gläubige gibt es zum Beispiel, die meinen, sie glauben an die Bibel als das Wort Gottes und sind doch davon überzeugt, dass ihnen Krankheit von Gott geschickt wird oder dass die Kraft des Heiligen Geistes nicht mehr für die heutige Zeit zur Verfügung stünde! Woher kommt diese Überzeugung? Sie glauben dem Wort von Menschen mehr als dem Wort Gottes. Sie haben Lügen über Gott gehört und angenommen. All die vielen Berichte in den Evangelien über den Heilungsdienst Jesu und Sein stellvertretendes Leiden und Sterben sagen ihnen nichts, weil sie dem Wort von Menschen mehr glauben als dem Wort ihres Retters. Je nach Art der Gedanken über Gott, die wir annehmen, entstehen in uns Zweifel und Misstrauen oder Glaube und Zuversicht. Die wahre Erkenntnis des Wesens Gottes bewirkt auch Ehrfurcht und Respekt vor Gott. Der Mangel an Ehrfurcht vor Gott ist eines der größten Probleme der heutigen Christenheit. Weil unser Gott das Böse hasst (Heb 1,9 und viele andere Schriftstellen), sollen wir ebenfalls das Böse hassen. (Ps.97,10 und Röm 12,9) Die Offenbarung des Wesens Gottes durch Sein Wort und den Heiligen Geist wird in uns diesen Hass auf das Böse hervorbringen. Das nennt die Bibel die Furcht des Herrn, eine Kraft in unserem Herzen, durch die wir vom Bösen weichen. (Spr 16,6 b) Diese Kraft der Erkenntnis Gottes kommt auch in folgender Prophetie über das Tausendjährige Reich zum Ausdruck:

Man wird nichts Böses tun noch verderblich handeln auf meinem ganzen heiligen Berg. Denn das Land wird voll von Erkenntnis des HERRN sein, wie von Wassern, die das Meer bedecken. Jes 11,9 Paulus spricht in 2.Kor 11,2- 4 vom Angriff des Teufels auf unsere Haltung der Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Geradheit gegenüber Christus. Der Teufel hat es also nicht auf unseren Glauben an sich abgesehen, sondern auf die Art, WIE wir dem Herrn glauben. Was Satan gefährlich wird, ist eine aufrichtige Haltung Christus gegenüber. Diejenigen, die den Namen des Herrn nicht verleugnen, sind die, die Sein Wort bewahren. (Off 3,8). Satan fürchtet nichts mehr als Gläubige, die das Wort Gottes festhalten und als Wahrheit verkündigen. Deshalb versucht er, Gläubige abzubringen von einer Haltung der Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Geradheit gegenüber Christus. Dieses Werk der Verführung geschieht durch die Verkündigung eines anderen Jesus und eines anderen Evangeliums. Wer diese verkehrten Botschaften annimmt, empfängt einen anderen Geist. Paulus prophezeite über eine bedeutende Bewegung unter den Nachfolgern Jesu in der Endzeit, in der Gläubige durch Lehren von Dämonen vom Glauben abfallen werden. (1.Ti 4,1). Dieser Abfall würde so bedeutend sein, dass Paulus ihn sogar als ein wesentliches Zeichen für die nahe Wiederkunft Jesu bezeichnete. (2.Th 2,3) Eine nähere Beschreibung dieser Endzeit-Bewegung gibt er im 2. Timotheus-Brief:

Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre! Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden. 2.Ti 4,2-4 Das griechische Wort für Fabeln bedeutet  erfundene oder erdichtete Begebenheiten oder Geschichten , Märchen, Legenden, Sagen und fantasievolle Geschichten. In anderen Briefen kommt Paulus ebenfalls auf die Bedeutung von Fabeln zu sprechen:

Dieses Zeugnis ist wahr. Aus diesem Grund weise sie streng zurecht, damit sie im Glauben gesund seien und nicht auf jüdische Fabeln und Gebote von Menschen achten, die sich von der Wahrheit abwenden! Tit 1,13-14 Das Entscheidende hier ist, das es sich um Geschichten und Gebote von Menschen handelt, die sich in ihrem Inhalt von der Wahrheit abwenden. Die Wahrheit des Wortes Gottes ist der Maßstab. Fabeln bringen auch Streitfragen auf und sind in keiner Weise für den Glauben förderlich. So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien abreiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen Weisung erteilen solltest, nichts anderes zu lehren noch mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern sich abzugeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als sie den Verwalterdienst Gottes fördern, der im Glauben geschieht. 1.Ti 1,3-4 Nachdem wir uns die Bedeutung unseres Gottesbildes vor Augen geführt haben, wenden wir uns nun der entscheidenden Frage nach der Quelle unseres Bildes von Gott zu. Woher beziehst du dein Gottesbild? Aus deiner frommen Erziehung? Aus charismatischen Visionen, Träumen, Prophetien? Angeblichen Offenbarungen der Maria? Den Medien? Wort zum Sonntag? Romanen, wie z.B. Goethes Faust (Wer ewig strebend sich bemüht, den können wir erlösen) oder, wie jetzt gerade aktuell, aus dem Roman „Die Hütte“? Oder entnimmst du dein Gottesbild aus der einzig zuverlässigen Quelle, dem ewigen Wort Gottes? Zur Erinnerung hier einige Schriftstellen, welche die Kraft der Wahrheit betonen:

Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Joh 17,17 Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird uns freimachen. Joh 8,31-32
…und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet. 2.Ti 3,15-17 Alle Gläubigen nehmen für sich in Anspruch, der Bibel zu glauben. Aber wer wirklich dem Wort der Wahrheit hingegeben ist, wird sich auch in eindeutiger Weise von jeder Botschaft, die der Bibel widerspricht, distanzieren. Wir können nicht zur Wahrheit stehen, ohne zugleich die Lüge als Lüge zu bezeichnen und entsprechend zu behandeln. Oder ist der Gott der Bibel tolerant gegenüber Lügen? Ist es Ihm egal, was wir von Ihm glauben, Hauptsache, wir glauben überhaupt an Ihn? Wie muss es sich für unseren Gott anfühlen, wenn Seine Kinder, die Ihn angeblich lieben, Ihm Worte der Lüge in den Mund legen, die Er nie gesagt hat und nie sagen würde? Gott hat durch die Propheten geredet und sich offenbart durch Seinen Sohn Jesus Christus. Alle theologischen Aussagen müssen sich darin für immer messen! Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat, Heb 1,1-3 Jesus sagte auch: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“

Nun wollen wir uns einige populäre Lügen über Gott anschauen, wie man sie in moderner religiöser Literatur und in der Esoterik des so genannten New Age finden kann:

Lüge Nr. 1:

Es gibt viele Wege des Heils. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Zur Zeit ist bei vielen Christen der Roman „Die Hütte“ überaus populär. Der Autor William Young wirbt auf seiner Website für seinen Roman mit der Zeile “Gott, wie Sie ihn nie zuvor gesehen haben”. Er erhebt den Anspruch, „ein akkurates
Bild vom Wesen und Charakter Gottes“ zu zeichnen, (siehe Nachwort des Autors auf Seite 301). In diesem Buch finden sich erstaunliche Aussagen, die der Bibel entgegengesetzt sind. Am Anfang erzählt Mack seinen Kindern eine
Indianer-Legende von einer Häuptlingstochter, die sich für ihr Volk opfert, um es von einer Krankheit zu retten. „Nachdem sie gebetet und sich dem Großen Geist überantwortet hatte, erfüllte sie die Prophezeiung und stürzte sich ohne Zögern in den Tod.“ Macks Tochter Missy fragt: „Ist der große Geist ein anderer Name für Gott – du weißt schon, den Papa von Jesus?“ Die  Antwort von Mack: „Das will ich meinen.“ (Seite 36) Später spricht der „Hütten-Jesus“ zu Mack: „Ich bin der beste Weg, wie die Menschen zu Papa und Sarayu in Beziehung treten können.“ (Seite 125)
Aber Jesus hat in Wahrheit nicht gesagt, dass er beste Weg sei, sondern der einzige! Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Joh 14,6 Diesen absoluten Anspruch Jesu haben die Apostel geglaubt und unerschrocken verkündet: Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen. Apg 4,12

Lüge Nr. 2:

In der Hütte sagt der „Heilige Geist“: Ich habe eine große Vorliebe für Unbestimmtheit (engl. Uncertainty = Unklarheit, Zweifelhaftigkeit, Unsicherheit, Unwägbarkeit.) Das trifft zwar an vielen Stellen für Youngs Aussagen in dem Roman zu, nicht aber für den Heiligen Geist, wie die Bibel Ihn beschreibt.

In Seiner Liebe nimmt Gott alle Menschen an und sieht sie als Seine Kinder. Er gibt Gnade für alle. So liest man zum Beispiel auf der Website der Fokular-Bewegung: „Alle Menschen sind Kinder Gottes.“ Obwohl es in dem Roman keinen Hinweis auf eine Bekehrung des Mörders von Macks Tochter gibt, erklärt „Gott“: „Er ist mein Sohn. Ich möchte ihn erlösen“ (Seite 259)

 

In der Bibel sehen wir ganz klar, dass alle Menschen Geschöpfe Gottes sind, aber nur diejenigen Kinder Gottes genannt werden, die Jesus aufnehmen. (Joh 1,12) Nur die Erlösten sind Kinder Gottes. Gott gibt Seine Gnade Dem Demütigen, aber dem Stolzen widersteht Er.

Lüge Nr. 3:

Wegen Seiner großen Liebe hat Gott keinerlei Forderungen an die Menschen. Denn Gebote und Forderungen sind Druck und Gott ist doch Liebe.

Später spricht der „Hütten Jesus“ zu Mack:  Ich  Zitate „Die Hütte“: „Lieben wir deshalb Gesetze und Vorschriften so sehr – weil sie uns eine gewisse Kontrolle über das Leben geben?“, fragte Mack. „Es ist noch viel schlimmer“, sagte Sarayu. „Gesetze verleihen euch die Macht, über andere zu urteilen und euch ihnen überlegen zu fühlen. Ihr glaubt, ein rechtschaffeneres Leben zu führen als jene, die ihr verurteilt. Regeln aufzustellen, besonders in der subtileren Form von Verantwortung und Erwartung, ist ein vergeblicher Versuch, Sicherheit aus Unsicherheit zu erzeugen. Und ganz im Gegensatz zu dem Bild, das ihr euch von mir macht, liebe ich die Unsicherheit. Regeln und Gebote können euch keine Freiheit geben. Sie haben nur die Macht, anzuklagen und zu verurteilen.“ „Augenblick mal!“ Mack wurde plötzlich klar, was Sarayu da gesagt hatte. „Soll das heißen, dass Verantwortung und Erwartung auch nur eine Form von Regeln sind und dass wir durch Jesus von ihnen befreit sind? Habe ich das richtig verstanden?“ „Stimmt genau“, sagte Papa. (Seite 235) Mack fragt: “Willst du damit sagen, dass ihr überhaupt keine Erwartungen an mich habt?“ Darauf antwortet Gott: „Mein Liebling, ich habe niemals  irgendwas von dir oder einem anderen Menschen erwartet.“ (Seite 238)

Der Gott der Bibel hat sehr wohl Forderungen und Erwartungen an die Menschen: Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle überall Buße tun sollen, Apg 17,30
Es ist verkehrt und sündhaft, nicht an Jesus zu glauben! (Joh 16,9)

Lüge Nr. 4:

Weil Gott Liebe ist, wird Er auch keine Menschen bestrafen. Zitat „Die Hütte“:
„Ich brauche die Menschen nicht für ihre Sünden zu bestrafen. Die Sünde trägt ihre eigene Strafe in sich“ (Seite136).

Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wegen des Vergehens seines Volkes hat ihn Strafe getroffen. Jes 53,5 + 8 b sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke, 2.Th 1,9 Wieviel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? Hebr. 10,29 wie [auch] Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden. Judas 1,7 der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren für den Tag des Gerichts, wenn sie bestraft werden; 2.Pet 2,9 der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer. Dabei übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorchen; sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke, 2.Th 1,7b-9

Im Roman „Die Hütte“ fehlt der Bezug zur Bibel als Wort Gottes Wort und ewig unveränderlicher und gültiger Maßstab, an dem jede Aussage über Gott gemessen werden muss. Stattdessen wird die Bedeutung der Bibel relativiert, denn Gott zeigt sich angeblich genauso gut auch durch Begegnung mit Kunst, der Natur oder einem Menschen. Mit diesen schwerwiegenden Fehlern und Schwächen erweist sich der Roman „Die Hütte“ keineswegs als eine Botschaft, die ein akkurates Bild von Gott zeichnet. Seine Ideen eines beliebigen Glaubens liegen voll im Trend der Zeit. Alle biblischen Aussagen, die für die stolze und rebellische menschliche Natur anstößig sind, werden weggelassen.

Der Skandal des Kreuzes wird dem Leser erspart. Man wird durch das Buch ermutigt, sich sein eigenes Bild von Gott zu machen. Der „Hütten-Gott“, der dem Menschen die Konfrontation mit seiner Verdorbenheit und Bosheit erspart, kann zwar trösten, beruhigen und schöne Gefühle erzeugen, aber nicht zur Umkehr und damit zur Rettung bringen.

DIE großen Fragen in der Endzeit, mit denen wir uns JETZT beschäftigen müssen, lauten:
Wer ist Jesus Christus? Was ist das wahre Evangelium?
Was bedeutet Sein Leiden, Sterben und Seine Auferstehung für uns?
Was bietet Er mir an und was erwartet Er von mir?

Schluß
Wir müssen jede Botschaft über Gott, ob von Goethe oder aus dem Roman „Die Hütte“ oder irgendeiner anderen Quelle sorgfältig prüfen, und zwar an der Heiligen Schrift, nicht unserem Gefühl.
Ganz gleich, wie sehr uns die Botschaft gefühlsmäßig angesprochen oder geärgert und empört hat! Gottes Wort unser Maßstab. Nur wenn wir das Wort übernehmen, können wir überhaupt den Willen Gottes erkennen. (Röm 12,2). Wer also das Wort Gottes als absolute Wahrheit verwirft, bleibt in der
Dunkelheit und Verwirrung, weil Gott dem Stolzen, der Wahrheit selbst definieren will, widersteht!
Nehmen wir das Wort an, geben wir uns dem Wort hin und beten wir Gott an über dem Wort! Nur so werden wir ausgerüstet, den endzeitlichen Verführungen zu widerstehen.

Die Antworten auf diese Fragen entscheiden, welchen Weg jeder von uns gehen wird.

Autor: Hartwig Henkel

Schlußbemerkung von mir:

Ich habe mir eine Vorlesung zu diesem Buch angehört, und am Ende auf die Lügen hingewiesen. Was mich erschüttert und gleichzeitig traurig gemacht hat, war die Aussage, dass das doch nur Wortglaubereien sind. So verkleidet, kommt die Verführung im 21.Jahrhundert daher.

Eine ähnliche Botschaft wie in diesem Artikel gibt es als kostenlosen Download unter Zwickau.

Thema: Buch Betrachtungen, Christliche Buchbetrachtungen | 11 Kommentare

76. Die Hütte – Kommentar 1

Dienstag, 16. Februar 2010 | Autor:

„Die Hütte“ – „Das beste Buch über Gott seit der Bibel“?
Wolfgang Bühne

Eine kritische Rezension
Der amerikanische Bestseller „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ von William Paul Young (seit über einem Jahr in der Bestseller-Liste der New York Times), ist in den USA mehr als 6,5 Millionen Mal verkauft worden und stürmt seit Juni 2009 nun auch die Bestseller-Listen in Deutschland, nachdem es im Verlag Allegria (Ullstein-Gruppe) erschienen ist und durch den Verlag „GerthMedien“ im evangelikalen Bereich verbreitet und vermarktet wird.
Bereits wenige Wochen nach dem Erscheinen gab es begeisterte Reaktionen. Viele Leser schreiben, das durch dieses Buch ihr „Gottesbild positiv verändert“ und die „Beziehung zu Gott (´Papa´) vertieft“ wurde. Andere seien durch die Lektüre „unglaublich berührt worden“ oder bekennen, dass ihr „spirituelles Leben völlig verändert“ wurde. Der amerikanische Theologe Peterson urteilt sogar, dass „dieses Buch für unsere Generation das ist, was Bunyans ´Pilgerreise´ für dessen Generation war“. Der ansonsten eher esoterische Verlag Allegria wirbt für seinen Bestseller mit dem Prädikat: „Das beste Buch über Gott seit der Bibel!“
Der Autor
Der Kanadier William Paul Young stellt sich im Anhang und Klappentext des Buches als Sohn von Missionaren in Papua-Neuguinea vor, der in seiner Kindheit sexuell missbraucht wurde und in seiner Jugend „mit Lügen, zwanghaftem Perfektionismus und allgegenwärtiger Scham“ (S.292) belastet war. Später „arbeitete er viele Jahre als Büroangestellter und als Nachtportier im Hotel“ und war „viele Jahre Mitarbeiter in einer christlichen Gemeinde. Mit seiner Frau Kim und seinen sechs Kindern lebt er in Happy Valley im US-Bundesstaat Oregon“ – so der Klappentext.
Er schreibt über sich selbst, dass er sich auf einem „schmalen Grat zwischen Selbstmord und Flucht bewegte – das alles versteckt unter einer Maske aus äußerer Anpassung, Spiritualität und Gesundheit“. Sein Lebenszug sei 1994 entgleist – „mit verheerenden Resultaten“(S. 292). Im Jahr 2005, als er 50 Jahre alt wurde, hätte Gott zu „seinem Herzen geflüstert“, dass dieses Jahr ein Jahr der „Heilung und Aussöhnung“ sein würde, wo Gott sein Leben „so wiederherstellen würde, wie es ursprünglich geplant war“ (S. 293). In diese Zeit fällt sein Entschluss, dieses Buch zu schreiben, in dem der Autor viele eigene Erlebnisse und Erfahrungen verarbeitet hat.

Entstehung und Zielsetzung des Buches

 

In den folgenden Monaten reifte der Vorsatz, seinen Kindern zu Weihnachten als Geschenk einen Roman zu schreiben – um ihnen eine „Geschichte zu erzählen, die ihnen Freude machte und durch die sie ihren Vater besser verstehen würden, und den Gott, den ihr Vater so sehr liebt“ (S. 295).
Das Manuskript wurde also zunächst nicht geschrieben, um einmal als Buch verlegt zu werden. Nachdem es aber einige Freunde gelesen hatten und davon begeistert waren, wurde es von „drei Brüdern im Geist“, die Erfahrung mit Medien hatten, redigiert und erweitert. Es sollte zunächst als Buch erscheinen, allerdings mit dem ausdrücklichen Ziel, Interesse für einen geplanten Kino- Film zu wecken, um damit „eine Welt hungriger Herzen zu erreichen“ (S. 292).
Da sich aber kein Verlag fand, der bereit war, dieses Buch ohne Abstriche zu veröffentlichen, gründete man 2007 einen eigenen Verlag, der „Die Hütte“ als erstes Buch herausgab.

Laut Verlagsangabe wurde das Buch „nur durch Mundpropaganda, Empfehlungen und Internetforen zum meistverkauften amerikanischen Bestseller 2008“, das inzwischen in viele andere Sprachen übersetzt und in über 25 Ländern verbreitet wurde.

Mit dem Erlös dieses Buches soll – wie erwähnt – ein „abendfüllender Film“ gedreht werden, „der weltweit ein großes Publikum erreicht und ein akkurates Bild vom Wesen und Charakter Gottes zeichnet, für eine Menschheit, die sich aus tiefsten Herzen nach einem solchen Gott sehnt“ (S. S. 301).

Geistige und geistliche Hintergründe

In seiner „Danksagung“ am Ende des Buches bekennt der Autor, dass er viele Anregungen „von einigen längst verstorbenen Herrschaften wie Jacques Ellul, George McDonald, A.W. Tozer, C.S. Lewis, Gibran, den Inklings und Sören Kierkegaard“ bekommen hat, sich aber auch lebenden Autoren und Rednern wie Ravi Zacharias, Wayne Jacobsen usw. zu Dank verpflichtet fühlt (S. 290).
Tatsächlich findet man in diesem Buch auch Zitate von Blaise Pascal, A.W. Tozer, Oswald Chambers usw., was darauf hindeutet, dass der Autor mit den Werken von Autoren vertraut ist, die man als konservativ, bibeltreu oder fundamentalistisch bezeichnen würde. Das wird manche Leser vielleicht verwirren, entspricht aber genau dem Inhalt des Romans, der ein Gemisch von sehr richtigen und biblischen Wahrheiten, wie auch von absolut gotteslästerlichen Vorstellungen vermittelt.

Interessant ist, dass Wayne Jacobsen, der Autor des in letzter Zeit vielgelesenen Buches „Der Schrei der Wildgänse“, großen Einfluss auf den Inhalt, die Bearbeitung und Verbreitung des Buches hatte. Für Young war Jacobsen „der einzige Autor, den ich kannte, der in einem meiner Geschichte verwandten Genre schrieb. Sein neuestes Buch ´Der Schrei der Wildgänse´ war ein paar Monate zuvor erschienen, und es gefiel mir sehr.“ (S. 296/297) Jacobsen ist einer der erwähnten „drei Brüder im Geist“ und wer sein Buch „Der Schrei der Wildgänse“ gelesen hat, wird viele seiner Ideen und seiner Gottes-Vorstellungen im Buch „Die Hütte“ wiederkennen.

 

Die Inhalt des Buches

Der erste, recht kurze Teil schildert mitreißend und emotional aufwühlend die Entführung von Macks jüngster Tochter „Missy“ während eines Familienausfluges. Ihre letzten Spuren hat man in einer verlassenen Schutzhütte tief in der Wildnis von Oregon gefunden, wo sich Hinweise finden, dass sie von einem Serienmörder ermordet wurde.
Vier Jahre später, mitten in der „großen Traurigkeit“, in der Mack mit Gott über den Verlust seiner Tochter hadert, erhält er eine rätselhafte Einladung von „Papa“ (Gott), der ihn für ein Wochenende in die besagte Hütte einlädt. Trotz aller Einwände seines Verstandes macht er sich auf den Weg und trifft dort persönlich „Gott“ (“Papa“) in der Gestalt einer „großen, dicken Afroamerikanerin“ (S. 94), die auch „Elousia“ genannt wird. Dann taucht eine „kleine, eindeutig asiatische Frau…mit melodiöser Stimme“ (S.95) auf, die sich „Sarayu“ nennt und den Heiligen Geist verkörpern soll und schließlich „Jesus“, der als gutmütiger, grinsender Handwerker dargestellt wird, der „Papa“ lachend als „Scherzkeks“ bezeichnet (S. 101).

Auf den folgenden fast 200 Seiten werden dann Begegnungen und Gespräche Macks mit der „Dreifaltigkeit“ geschildert, die ich teilweise als kitschig, blasphemisch und abstoßend empfand, so dass ich mich zum Weiterlesen zwingen musste und daher die begeisterten Reaktionen vieler Leser in keiner Weise nachvollziehen kann.
Spätestens ab dem 15ten Kapitel müsste jedem Bibelleser deutlich werden, dass man ein esoterisches Minenfeld betreten hat, wo sich Mack mit seinem verstorbenen Vater – zu Lebzeiten ein nach außen religiöser, aber ansonsten bösartiger Säufer, der zu Hause seine Frau verprügelt und Gott anschließend um Vergebung bittet (vgl. S. 10) – versöhnt und anschließend die ermordete kleine Missy nachträglich beerdigt wird und „Sarayu“ am Grab das Lied singt, dass Missy selbst für ihre Beerdigung geschrieben hat.

Warum man vor diesem Bestseller warnen muss!

1. Das Buch verstößt eindeutig gegen das zweite Gebot (2. Mo. 20,4 und 5. Mo. 4,23). Es vermittelt ein Bild von Gott, das eindeutig nicht mit der Heiligen Schrift – worin Gott sich selbst offenbart – übereinstimmt, sondern ist ein Produkt menschlicher Phantasie und humanistischer, esoterischer Vorstellungen. Und das ist Gotteslästerung, selbst wenn man dem Autor beste Motive zugesteht.
2. Das Buch wurde nach Aussagen des Autors nicht als unterhaltsamer Roman geschrieben, sondern mit der ausdrücklichen Absicht, ein „akkurates Bild vom Wesen und Charakter Gottes zu zeichnen“ (S. 301). Doch das Tragische ist, dass die vielen Leser in aller Welt hier ein völlig falsches Bild von Gott bekommen, bei welchem u.a. die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes ausgeblendet und damit die Leser getäuscht und betrogen werden. Der kumpelhafte „Papa“ dieses Buches entspricht nicht dem Gott der Bibel, „den kein Mensch sehen und leben kann“ (2. Mo. 33,20) und „vor dessen Angesicht die Erde entfliehen“ wird (Offb. 20,11).

3. Das Problem der Sünde, die Wirklichkeit der Hölle und der ewigen Verdammnis wird relativiert oder geleugnet. Es wird ein Wohlfühl-Evangelium suggeriert, das den Leser nicht zur Erkenntnis der eigenen Verlorenheit bringt und Jesus Christus nicht als Herrn unseres Lebens vorstellt.
Der Rezensent Daniel Hames urteilt sehr richtig: „Der dreieinige Gott wird zu einem … ´Verb´ gemacht, die Natur Christi wird zerteilt und sein Kreuzestod von jeder Bedeutung entleert. Das Heil hat folglich nichts mehr mit dem persönlichen Glauben an Jesus zu tun, sondern gilt automatisch allen Menschen.“
Winfried Kuhn, selbst Autor und Vertriebsleiter der Stiftung Christlicher Medien (Holzgerlingen) schreibt:

„Drei lustige oder abgedrehte Personen, die ein bisschen Seelenmassage betreiben, können doch die Wirklichkeit von Gottes Wesen nicht beschreiben. Worte wie Sünde, Gottes Gerechtigkeit, alles zentrale biblische Aussagen, bleiben fast unerwähnt oder werden weich gespült. Ja, selbst ewige Verlorenheit wird relativiert. Dieses Buch ist Wasser auf die Mühlen derer, die Gottes Gericht und große Teile der Bibel immer schon als Nikolaus-ähnliche Angstmache gesehen haben.“
„Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Mythen hinwenden.“
Was uns nachdenklich, selbstkritisch und wachsam machen sollte…
Es scheint offensichtlich zu sein, dass der Autor in seinem Roman traumatische Erlebnisse verarbeitet hat, die er als Kind oder Jugendlicher in seinem evangelikalen Elternhaus oder Umfeld erlebte. Das verlogene Doppelleben, pharisäische Arroganz, abstoßende Unglaubwürdigkeit und das oft nur formale Christenleben ohne warmherzige Beziehung zu dem Erlöser scheint mir der Hintergrund dieses Buches zu sein. Immer wieder stößt man auf solche tragischen Zusammenhänge und die dadurch bedingte „Schlagseite“ als Reaktion. Und die begeisterten Reaktionen zahlloser Leser machen deutlich, dass leider genau dieses Zerrbild vom Christsein weit verbreitet ist und deshalb biblische Dogmatik, konsequente Nachfolge, verbindliches Gemeindeleben und die Anerkennung von Autoritätsstrukturen in Misskredit geraten sind.

Die beängstigende Frage taucht auf, ob die begeisterten Urteile vieler evangelikaler Leser ein Indiz dafür sind, dass auch der letzte Rest von Gottesfurcht unter uns Evangelikalen zu verschwinden droht und sich die mahnenden Worte aus 2. Tim. 4,3 buchstäblich erfüllt haben:

Deshalb wahrscheinlich auch die starke Betonung von Beziehungen, Liebe, „Papa-Gott“, Spiritualität, Intuition und Gefühlen, die in dem Buch „Die Hütte“, wie auch in „Der Schrei der Wildgänse“ und vielen anderen Publikationen erkennbar ist.
Damit sind solche Publikationen bei aller berechtigten Kritik am Inhalt und an der Einseitigkeit gleichzeitig auch eine starke Herausforderung, unser eigenes Bekenntnis und Leben als Nachfolger Jesu einer kritischen Selbstprüfung zu unterziehen. Wir sollten die Frage bewegen, ob in unserem persönlichen Leben wie auch im Gemeindeleben echte Charakterzüge unseres Herrn Jesus zu erkennen sind, die uns allein in der Heiligen Schrift gezeigt werden und Ausgewogenheit in Lehre und Leben bei uns zu finden ist.

Abschließend einige mahnende Worte von A.W. Tozer, der von W.P. Young zwar auch zitiert, aber – wie es scheint – nicht verstanden wurde:

„Ein träumerischer, sentimentaler Glaube, der das Gericht Gottes über uns ignoriert und auf die Beteuerungen der Seele lauscht, ist so tödlich wie Blausäure! Ein Glaube, der passiv alle angenehmen Texte der Bibel akzeptiert, während er die ernsten Warnungen und Befehle übersieht oder verwirft, ist nicht der Glaube, von dem Christus und seine Apostel geredet haben.“
(Aus A.W. Tozer: „“Verändert in sein Bild“, CLV, S. 109).

Ekklesia Nachrichten

Schlußbemerkung von mir:

Ich habe mir eine Vorlesung zu diesem Buch angehört, und am Ende auf die Lügen hingewiesen. Was mich erschüttert und gleichzeitig traurig gemacht hat, war die Aussage, dass das doch nur Wortglaubereien sind. So verkleidet, kommt die Verführung im 21.Jahrhundert daher.

Eine ähnliche Botschaft wie in diesem Artikel gibt es als kostenlosen Download unter Zwickau.

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75. Die Intoleranz der „Toleranten“

Sonntag, 14. Februar 2010 | Autor:

Ein zweiter Brief an meinen Freund

Lieber Emil,

nach drei Jahren muss ich Dir unbedingt wieder ein paar Zeilen schreiben denn die Entwicklung um uns herum lässt mich nicht mehr ruhig bleiben.
Wie man sieht, – in der „Christenheit“ und in der Welt dreht sich alles nur noch um Einfluss, Anerkennung, Macht und Geld.

Wehe den Gesetzgebern, die ungerechte Gesetze erlassen, und den Schreibern, die bedrückende Vorschriften schreiben.  Jesaja  10,1

 

Die EU-Politiker sind inzwischen wieder froh und heiter denn nach Vaclav Klaus seinem „Ja“ geht’s in der EU auch weiter. Irland sagt zum Lissabon – Papier beim 2. Mal endlich ein „Ja“! Das findet ganz Europa einfach toll und wunderbar! Schon jetzt hat die EU ein neues Verständnis von Demokratie,
denn was zur Einführung des Lissabon – Vertrags geschah, gab es bisher nie:
Passt den Politikern ein Abstimmungsergebnis nicht in den Kram, lässt man abstimmen bis es passt, – seht das Beispiel Irland an. Was ich bei dieser Entwicklung ganz klar entdecke: Die Demokratie bleibt immer mehr „auf der Strecke“. Auch um die Meinungsfreiheit wird mir immer mehr bange. Als Christ noch die Wahrheit der Bibel laut sagen dürfen gilt nicht mehr lange.

..und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden. 2.Timotheus  4, 4


Antidiskriminierung in allen Bereichen — und absolute Toleranz, das ist die große neue europäische „Allianz“. Und wer mit dieser Entwicklung nicht einverstanden ist, der ist für die Gesellschaft ein gefährlicher Fundamentalist.

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis  erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! Jesaja 5, 20


Aber die Intoleranz der sogenannten „Toleranten “ weist uns Christen ganz scharf in die Schranken. Wenn wir die „sexuelle Wahrheit“ der Bibel laut nennen will man uns am liebsten den Kopf vom Rumpfe trennen. „Familie“ nach Gottes Schöpfungsordnung wird zerstört. Alle sexuellen Varianten sind gut, – wie man hört. Drum werden die Kinder vom Staat schon dahingehend erzogen; von Lobbyisten, Politikern und Pädagogen per Gehirnwäsche betrogen.

Die Führer dieses Volkes sind Verführer geworden, und die von ihnen Geführten sind verloren. Jesaja  9,15


Damit das funktioniert setzt man auch die „richtigen“ Politiker ein und die neue „Single“, – Familienministerin muss für Schwule und Lesben offen sein. Hat sie sich dann auch noch lobend zur „Schwulenparade“ bekannt, dann ist sie genau die Richtige für dieses Amt. (Der Antrag der Grünen) Die Fraktion der „Grünen“ fordern Homopropaganda, gefördert vom Staat. Was säen unsere Politiker bloß für eine gottlose Saat. Auch fordern sie staatliche Überwachung gegen „Homophobie“: Sodom und Gomorra gingen daran unter, aber der Bibel glaubt man ja nie.

Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen! Apg. 5, 29


Eltern, welche versuchen diese „antichristliche Aufklärung“ ihrer Kinder zu vermeiden müssen bei uns in Deutschland unter Verfolgung leiden. In den USA wird ihnen wegen Verfolgung Asyl gewährt: Sind wir schon soweit, dass man so etwas wieder öfter hört? Ich frage mich: Setzt der Staat diese Konsequenz auch bei den Moslems ein? Aus lauter Angst vor der „friedlichen Religion“ lässt man das lieber sein. In Berlin konnte man das erst kürzlich wieder sehn. Ein moslemischer Schüler hatte mit seinen Gebetszeiten ein Problem. Gab es dafür an seiner Schule doch keinen passenden Ort. Schnell wurde ein Raum gefunden, – die Politik reagierte sofort.

..dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab   2.Timoteus  3, 5


Von den Kirchen hört man zu alledem nur ein „Schweigen“. Warum soll man auch mit dem Finger auf Andere zeigen. Wenn man in den eigenen Reihen Gleiches zeigt ist es auch viel besser wenn man schweigt.

Nun muß aber ein Bischof untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfreundlich, fähig zu lehren;

1. Timotheus 3, 2

 

Weil für die Kirche die Wahrheit der Bibel schon lange nicht mehr zählt wird ganz locker eine geschiedene Frau zur Bischöfin gewählt. Jede andere Entscheidung wäre in diesem Falle auch gemein denn das wäre „Antidiskriminierung“, -und das darf in der EU nicht sein. Diskriminiert werden auch immer mehr die Moslems heute: was sind doch die Schweizer Minarett – Gegner für „böse“ Leute. Um „so eine Entscheidung“ zu treffen ist das Volk einfach „zu dumm“. Genau dieses Problem treibt die Politiker in Europa jetzt um. Doch werden sie wieder ganz schnell auf die „Intelligenz“ dieses Volkes zählen, wenn sie erwarten, dass diese Bürger sie als Politiker wieder wählen. Das „Christentum“ zieht sich zurück, – mehr und mehr. So fällt es den Islamisten auch nicht schwer immer neue Forderungen an Staat und Gesellschaft zu stellen um so das untergehende christliche Abendland durch ihre Ideologie zu erhellen. Kreuze in staatlichen Schulen, – wusstest Du es schon? Verstoßen gegen die EU- Menschenrechtskonvention. Am besten wäre, wir rotten durch diese Konvention alles „Christliche“ aus, dann fühlt sich der Islam in Europa auch endlich zuhaus‘. Nun sind die „christlichen“ Feste und Symbole ohne Frage für viele Moslems die reinste Plage weil sie doch deren religiösen Gefühle ganz schlimm verletzen. Das sehen auch Kirchenführer und Politiker mit Entsetzen.

Das gleiche Gesetz und das gleiche Recht gelte für euch und für den Fremden, der sich bei euch aufhält.“ 4. Mose 15, 16


Um die Integration der Moslems nicht zu verhindern versuchen die „Gutmenschen“ die „Störfaktoren“ zu vermindern. Vielleicht sind ja wir selbst das größte Hindernis für deren Integration. Ich denke die Kirchen und Politiker wissen das lange schon. Integration ist absolut nicht im Sinne des Koran. Das sagte auch ganz deutlich in Deutschland der Herr Erdogan. Doch an den Politikern mit ihrer Toleranz – Duselei gehen diese Tatsachen völlig unbemerkt vorbei.

Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht auf ins Haus und grüßt ihn nicht! 2.Johannes 1, 10
Der Islam ist eine totalitäre politische Ideologie. Von unseren Kirchenleuten und Politikern hört man das aber nie! Das Beiwerk dazu ist der „religiöse Überbau“. Ja, ja, – der Verführer ist eben doch sehr schlau! Wo vom Minarett der Ruf des Muezzins ertönt wird der Gott der Bibel laut verhöhnt. Außerdem, so liest man im Koran ist dort auch der Herrschaftsbereich des Islam.
Gebetsmühlenartig wiederholt und wiederholt man dann: „Eine schöne und friedliche Religion ist der Islam“. Doch diesen Frieden, – wie die Realität nun mal so ist, hat man beim Mohamed – Karikaturenstreit ganz arg vermisst.

Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet 1. Johannes  2,22


Wer den Koran einmal liest, wird sicher ganz schnell erröten denn alle „Ungläubigen“ sind zu Allah zu bekehren oder zu töten. Drum heißt es auch, -eben weil der Islam so friedlich ist: „Samstag töten wir den Juden und am Sonntag den Christ“. Fragt doch mal Moslems, die sich bekehrten zu Jesus Christ, wie friedlich der Islam denn tatsächlich ist. Von ihren eigenen Familien werden sie mit dem Tode bedroht. Kirchen und Politik schweigen diese Tatsachen am liebsten tot. Die Kirchen haben schon lange vergessen was ihr Auftrag ist: Der Welt zu verkünden den Retter Jesus Christ. Und dabei alle Menschen, auch die Moslems zu lieben. So steht es in der Bibel geschrieben.

Emil lieber Freund, — Du weißt wie das so ist. Wer vor der Islamisierung warnt gilt schon als Rassist. Tut er dieses auch noch in seiner Verantwortung als Christ ist er gar ein ganz schlimmer rassistischer Fundamentalist. Dabei wird von denen aber absichtlich übersehen, dass wahre Christusnachfolger auch für die Errettung der Moslems flehen. Wenn wir die islamische Ideologie auch weit von uns schieben so wollen wir den Moslem als Menschen gemäß Jesu Auftrag doch lieben. Der Rassisten-Vorwurf kommt von denen die sich laut „Christen“ nennen. Auch für die wollen wir beten, weil sie die Wahrheit der Bibel nicht mehr kennen.

Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen; Lukas  6, 27


Alle Menschen, auch die Moslems zu lieben ist Pflicht des Christen. Das heißt aber nicht, dass wir uns ihnen unterwerfen müssten. Doch Unterwerfung ist das Ziel islamischer Religion. Wer von den politischen „Gutmenschen“ weiß das schon. Christliche Verführer gibt es in großer Zahl. Denen ist die Wahrheit der Bibel egal. Das wird deutlich im Grußwort der Kirchen zum Ramadan.
Es kommt dabei nicht mehr auf die Wahrheit an. Zum Ramadan war es dann auch wieder soweit. Man wünschte den Moslems eine segensreiche Zeit in der sie den Glauben an den „einen Gott“ vertiefen, – welch ein Hohn: Schon der jüngste Moslem weiß es: Allah hat keinen Sohn!

Denn viele Verführer sind in die Welt hineingekommen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen ist – das ist der Verführer und der Antichrist. 2.Johannes  1, 7


Auch Mclaren der evangelikale Emerging Church Vordenker schätzt den islamischen Glauben sehr. Auf seiner Website kündigte er klar und deutlich an:
Auch er macht mit Freunden mit beim Ramadan. Doch nicht nur die „neue Toleranz“ ist ein Feind der Christen. Neuerdings auch die „Toleranzfordernden“ aggressiven Atheisten. In Büchern wie „Der Herr ist kein Hirte“ oder „Der Gotteswahn“ greifen sie den christlichen Glauben an.

Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« Sie handeln verderblich, und abscheulich ist ihr Tun; da ist keiner, der Gutes tut. Psalm  14, 1


Der naive Kinderglaube an einen „Schöpfergott“ bedeutet für die Wissenschaft den klaren Tod. Auch propagiert immer lauter das ganze „Atheisten – Heer“:
Ohne Religion gäbe es keinen Terror und keine Kriege mehr! Sie sollten dahingehend mal ihre „atheistischen Väter“ befragen. Stalin, Pol Pot und Mao würden ihnen etwas Anderes sagen. Diese Leute haben ganz ohne Religion millionen Menschen umgebracht. Aber darüber haben „Dawkins & Co“ wohl noch nicht nachgedacht.

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! Johannes  14,6

 


Außerdem ist das Christentum per korrekter Definition in gar keinem Fall einfach nur irgendeine „Religion“. Was das Christentum tatsächlich ist hört man fast nie: Es ist erfüllte und sich erfüllende Prophetie! Und was sowieso ganz einzigartig ist: Es geht um eine persönliche Beziehung zu Jesus Christ. Aber wer dazu steht ist schon ein „Fundamentalist“. In den Medien erfährt auch man wie dieser so ist. Er ist „sexistisch“ und voller „Homophobie“.
Für diese tolerante Gesellschaft taugt dieser Typ nie.

Der Gottlose heckt Pläne aus gegen den Gerechten und knirscht gegen ihn mit den Zähnen; 13 aber der Herr lacht über ihn; denn er sieht, daß sein Tag kommt. 14 Die Gottlosen haben das Schwert gezückt und ihren Bogen gespannt, um den Elenden und Armen zu fällen und die umzubringen, die aufrichtig wandeln.

Psalm 37, 12-13

 

In Marburg und Berlin konnte man es sehn. Die Christen zu verhöhnen ist für die Gesellschaft kein Problem. Auf Transparenten wird ein gekreuzigtes Schwein gezeigt: Da das der wütenden Menge aber noch nicht reicht hört man die Menge laut hetzten: „Wir wollen eure religiösen Gefühle verletzen“; und „hätt Maria ab………., wärt ihr uns erspart geblieben“. Holzkreuze und die Bibel mit Feuer entzündet, ja, man hat sich gegen die Christen verbündet. Die Berliner Zeitung TAZ, — das darf bei aller Toleranz ja sein, nennt Jesus einen „L……..i“ und ein „armes S………“
(https://www.taz.de/1/wahrheit/artikel/1/24-dezember/)

Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln. 2.Petrus  3, 3


Jesus Christus zu verhöhnen, dazu gehört nicht viel denn Gesellschaft und Kirchen bleiben da ganz still. Hätte die TAZ aber solche Lästerung über Mohamed geschrieben wäre es in der Welt nicht so still geblieben. Die Kirchen haben ja schon lange Jesus Christus den Retter verraten. Sie kochen kräftig mit an dem „Religions-Vermischungs-Braten“. In dem evangelischen Blatt „Chrismon“ ist es deutlich zu sehn: Jesus Christus zu verleugnen, da kann man kaum noch widerstehn. Die Bischöfin als Verantwortliche für dieses Blatt hat die biblische Wahrheit von Jesus Christus längst satt. In „Chrismon“ kann man lesen, — -wo wird das bloß enden: Die biblischen Geschichten von Jesus sind nur „Legenden“

Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat! Offenbarung  14, 7


Ja Emil, ich habe mal wieder (laut) über einige Dinge nachgedacht und ich weiß, ich habe mir damit nicht nur Freunde gemacht. Bequem sind Kirchenmitglieder und Bürger die schweigen denn es soll alles im Lande ruhig und friedlich bleiben. Da der Mensch ja „die Krone der Schöpfung“ ist wird er die Probleme der Welt schon lösen, – ohne Gott und Jesus Christ. Aber das sagt Gott in seinem Wort der Bibel schon alles voraus. Doch die Frage wird nicht gestellt: „Wie geht das wohl aus? Emil mein Freund was bleibt uns bei alledem zu sagen? Ich will es hier gerne wieder wagen: Drum lieber Mensch, wer immer du auch bist, glaube der Bibel und lass dich versöhnen mit Jesus Christ. Statt jeder Nachricht in den Medien zu vertrauen solltest du zur Findung der Wahrheit allein in die Bibel schauen.

So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Laßt euch versöhnen mit Gott!   2.Korinther  5, 20


Ulrich Fritschle

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74. Weltweite „Toleranz“

Montag, 8. Februar 2010 | Autor:

Die weltweite Ausbreitung der „Toleranz“ geschieht auf Kosten des Evangeliums

Eine der drohenden Gefahren, die durch den Drang der Schwulen nach Akzeptanz und Anerkennung ausgeht, wird an dem Druck auf die Gesetzgeber deutlich, Hasskampagnen-Gesetze zu erlassen. Und sie betreiben das so erfolgreich, dass es in manchen Ländern bereits zum Erlass so genannter Anti-Diskriminierungsgesetze gekommen ist, die in ihrer Auslegung von Kriminalität weit über das normale Maß hinausgehen. Dennoch bleibt ein richtiges Hasskampagnengesetz ihr erklärtes Endziel.
Wo ein Mord früher nur ein Mord gewesen ist, kann dieser heute ebenso auch als Diskriminierungstat eingestuft und mit zusätzlicher Bestrafung belegt werden. Viele Nationen geben dem Druck im Namen der „Toleranz“ und der „Vielfalt“ nach.
In Kanada haben Schwule erreicht, dass ein Christ allein deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, weil er kleine Zeitungsannoncen geschaltet hatte, in denen Bibelverse aufgelistet waren, die die Homosexualität verurteilen.
Ebenfalls in Ontario, Kanada, ist ein Drucker zu 5000 Dollar verurteilt worden, weil er sich geweigert hat, Druckaufträge einer Schwulen-Aktivisten-Gruppe anzunehmen. Das Urteil wurde damit begründet, dass der Drucker die Schwulen mit seinem Verhalten „Hass, Spott und Hohn ausgesetzt habe, und ihre Menschenwürde allein darum verletzt habe, weil sie eine andersartige ‘sexuelle Orientierung‘ gewählt“ hätten.
Bereits in 2002 ist in England ein Straßenprediger zur Zahlung von 600 britischen Pfund verurteilt worden, nachdem er von einer Gruppe von 40 Protestierern mit Schmutz beworfen und mit Wasser übergossen worden war. Er hatte ein Plakat getragen, auf welchem stand: „Stoppt die Unmoral! Stoppt die Homosexualität! Stoppt lesbischen Sex!“ Ein Protestierer rief die Polizei und erklärte, dass er sich bedroht fühle, und dass der Straßenprediger Passanten dazu aufhetze, Schwule zu attackieren. Zusätzlich zu der hohen Strafe ordnete der Richter dann auch noch die Zerstörung des Plakates an.
Mehrere europäische Länder haben Gesetze, die schwulenkritische Äußerungen kriminalisieren. Momentan diskutiert die europäische Führung gerade die Möglichkeit von gleichgeschlechtlichen Ehen, obwohl einige der Mitgliedsstaaten jetzt schon gleichgeschlechtliche Beziehungen steuerrechtlich anerkennen.
Christen befürchten, dass durch so genannte Konfliktgesetze, wie die bereits 1989 in Irland erlassene Eingabe zur Aufhetzungsproblematik, auf deren Grundlage Literatur, die in der Lage ist Hass zu säen, als ungesetzmäßig verurteilt und verboten werden kann praktisch zu einer Aufhebung der Redefreiheit kommen könnte.
Wenn derartige „Aufhetzungsverbotsgesetze“ erst einmal in Kraft getreten sind, wird aus kriminologischer Sicht alles noch komplizierter, besonders dann, wenn einer Gewalttat ein Hassmotiv zugrunde liegen könnte. So sind z.B. vergangenes Jahr in Brasilien zwei Christen verurteilt worden, die Gospeltraktate am Strand verteilt hatten. Zwei Spiritistengruppierungen, die Umbanda– und die Candomble-Gruppe hatten geklagt, dass ihre Religion durch die Literatur verunglimpft werde und damit der Tatbestand der Diskriminierung erfüllt sei. Der Richter sah das auch so, verhängte eine Strafe von 300 Dollar und warnte die Christen, dass sie mit einer höheren Strafe rechnen müssten, wenn sie weiterhin unter den Spiritisten evangelisieren würden.
Überall auf der Welt werden Gesetze entwickelt, die die Verbreitung des Evangeliums einschränken, wenn auch die verschiedenen Länder in unterschiedlichem Maße davon betroffen sind.
Eine indische Provinz ist sogar so weit gegangen, einen Anti-Be-kehrungs-Erlass einzusetzen. Das Gesetz sieht bis zu 3 Jahren Haft vor für jede Bekehrung, die „durch Einsatz von Gewalt oder durch besondere Anreize oder durch betrügerische Absichten“ zustande gekommen ist. Außerdem muss jede Bekehrung dem örtlichen Regierungsbeamten gemeldet werden, will man nicht 1 Jahr Gefängnis riskieren.
In Singapur sind es die Gesetze für „religiöse Harmonie“, die ein Menschenfischen quasi unmöglich machen. Jegliche Literatur, in der behauptet wird, eine bestimmte Religion sei falsch oder sündhaft, ist verboten. Dort ist kein Chick-Traktat erlaubt, das auch nur die Ansicht erahnen lässt, dass irgendeine Religion dich nicht in den Himmel bringen könnte.
Die in Amerika vorherrschende Freiheit zur Verkündigung des Evangeliums ist in bestimmten Winkeln der Erde recht rar. Diese Freiheit ist von den Gründern der USA hart errungen worden.
Der Würgegriff mit dem Satan das Evangelium in anderen Staaten zu ersticken sucht, könnte auch in Amerika zum Einsatz kommen, wenn wir nicht wachsam sind. Jetzt bedient er sich nur der Homosexuellen um eine fragwürdige Toleranz zu etablieren. Hat sich die aber erst einmal durchgesetzt, wird das Evangelium davon ausgenommen. Biblische Wahrheit wird als „intolerant“ disqualifiziert und ausgemerzt. Wenn das Böse weiterhin so um sich greift, wird das Seelenretten noch schwieriger werden, wenn nicht gar unmöglich.

Autor: Chick Gospel

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73. Warum Geld nicht glücklich macht

Sonntag, 7. Februar 2010 | Autor:

Seit 40 Jahren verfolgt der Gesellschaftsjournalist Michael Graeter in München das öffentliche Leben von Prominenten, beobachtet ihre Antriebe, notiert, was sie glücklich oder unglücklich macht. Sein Fazit, wie er es kürzlich in einem Interview formulierte: „Im Leben geht es nur um Geld und Sex, um sonst nichts. Der Sex läuft mit dem Geld mit. Im Grunde ist das Geld das fatale Korsett der Menschheit.“

Neu ist diese Erkenntnis nicht, auch wenn man sie selten so ungeschminkt zu hören bekommt wie bei dem Reporter. „Money makes the World go round“, heißt es in einem sprichwörtlich gewordenen Song des Musicals „Cabaret“. Aber der desillusionierte Ton der Einschätzung Graeters lässt an ein anderes Sprichwort denken: „Geld allein macht nicht glücklich.“ Jeder jagt ihm nach, jeder will immer mehr davon, aber Geld hält offenbar nicht, was es verspricht. Der römische Dichter Horaz (gestorben 8 v. Chr.) wusste bereits: „Dem anwachsenden Geld folgt die Sorge“ („crescentem sequitur cura pecuniam“).

Ein Psychologe der Universität Rochester hat dies nun in einer Untersuchung an 147 seiner Studenten noch einmal bestätigt gefunden. Er befragte sie nach ihren Lebenszielen und Wünschen ein Jahr nach ihrem Abschluss und noch einmal ein Jahr später. Viele der Teilnehmer hatten nach dem zweiten Interview ihre Ziele erreicht. Das war aber nicht das Überraschende. Vielmehr stellte sich heraus, dass diejenigen, die nach Wohlstand und Ansehen gestrebt hatten, nicht glücklicher waren, nachdem sie dies erreicht hatten. Im Gegenteil: Es hatten sich negative Gefühle wie Wut oder Scham eingestellt. Überdurchschnittlich häufig stellten die Forscher auch Gesundheitsprobleme fest: Kopf- oder Magenschmerzen, Erschöpfung.

Es gab auch Unabsolventen, die zufriedener und sogar glücklicher geworden waren. Sie hatten persönliches Wachstum oder enge Freundschaften als Ziele angegeben und erreicht. Nach Ansicht der Forscher zeigt das, dass dies fundamentale Bedürfnisse der Menschen sind, auch wenn in der westlichen Kultur Wohlstand und Ansehen als Lebensziele allgemein anerkannt sind. Sie führen aber meist nicht zu Zufriedenheit.

Die Bibel hat gegen Geld und Reichtum grundsätzlich nichts einzuwenden. Im Alten Testament treten sogar etliche Gestalten auf, die als märchenhaft reich beschrieben werden, und dennoch gelten sie zugleich als Freunde Gottes. Der springende Punkt ist ihr Umgang mit dem Wohlstand. Der jüdische König Hiskia, der von 715 bis 686 v. Chr. regierte, wurde nach einem Gebet von Gott von einer tödlichen Krankheit geheilt (siehe Zweites Buch Könige, Kapitel 20). Hiskia verfügte über ein gut gefülltes Schatzhaus: Gold, Silber, Spezereien, kostbares Öl und andere Wertgegenstände. Als der babylonische König Boten zu ihm sandte, konnte Hiskia nicht widerstehen, vor ihnen mit seinem Reichtum anzugeben und ihnen alles zu zeigen. Zwischen 597 und 586 v. Chr. besetzte der babylonische König Nebukadnezar mehrmals Juda, eroberte schließlich Jerusalem und raubte alles. Das Volk wurde 70 Jahre lang nach Babylon verschleppt.

König Hiskia hat in diesem entscheidenden Moment, anders als sonst, nicht auf Gott gehört. Das Wichtigste war ihm vielmehr, bei den babylonischen Gesandten mit seinem Reichtum aufzutrumpfen (nach Art des bekannten Werbeslogans: „Mein Haus, mein Auto, meine Yacht“). Aber Reichtum darf niemals an erster Stelle im Leben stehen. Auch die britische Studentenbefragung zeigt: Wohlstand und Ansehen taugen nicht als Lebensziel. Dieses Ziel erfahren wir von Gott – in seinem Wort, der Bibel.

Autor: Andreasa
Erschienen am 04.06.2009

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72. Gierhals Zumwinkel

Sonntag, 7. Februar 2010 | Autor:

Im ‚Code of Conduct‘ der Post, einem Verhaltenscodex, den deren Mitarbeiter unterschreiben müssen, heißt es: „Es gibt keine Alternative zur persönlicher Integrität.“ Jeder sei aufgefordert, sich ständig die Frage zu stellen, ob seine Handlung einer öffentlichen Prüfung standhält.

Nun hat ausgerechnet der Mann an der Spitze dieses Unternehmens für den größten Wirtschaftsskandal, der sich jüngst in Deutschland ereignet hat, gesorgt. Der Schaden ist aber weitaus größer, als die hinterzogenen Steuermillionen. Der Finanzskandal ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der versucht als ehrlicher Staatsbürger zu leben.

Werte wie sie der hanseatische Kaufmann in Thomas Manns „Buddenbrooks“ beschreibt scheinen nicht mehr in unsere Zeit zu passen: „Mein Sohn, sei mit der Lust bei den Geschäften am Tage, aber mache nur solche, dass wir bei Nacht ruhig schlafen können.“ Gilt Charakter überhaupt noch als etwas Erstrebenswertes bei uns? Charakter zeigt sich, wenn niemand zuschaut, außer Gott. Bei uns ist es geht es darum, sich nicht erwischen zu lassen.

In jedem von uns steckt ein Zumwinkel. Natürlich soll dies das besondere Ausmaß der Steuerhinterziehung Zumwinkels und die volkswirtschaftliche Verantwortung, die er missachtet hat nicht minimieren. Aber Steuerhinterziehung gilt bei uns als Volkssport, wer nicht betrügt ist der Dumme. Schwarzarbeit oder Mini-Manupalationen in der Steuerhinterziehung, egal ob Manager, Angestellter oder Hartz-IV-Empfänger, überall gibt es zu viele Leute, die den Staat hintergehen. Gegen ein schlechtes Gewissen hat man natürlich eine Schutzmauer an Entschuldigungen aufgebaut, wie, dass es sich bei Steuerhinterziehung nur um Notwehr gegen einen raffgierigen Staat handelt.
Der Zumwinkel-Skandal ist ein neuer Höhepunkt in den Schlagzeilen um die deutsche Wirtschaftselite nach Vorfällen wie der VW-Rotlichtaffäre und dem Schmiergeldverfahren gegen Siemens. Ethik und Moral stecken in einer tiefen Krise. Wie tief geht es noch?

Helmut Kohl hat einmal eine geistig-moralische Wende herbeigerufen, leider hat auch er durch die Affäre um die schwarzen Koffer in großem Ausmaß versagt. Aber eine Wende im persönlichen Leben ist möglich für denjenigen, der sich dem biblischen Gott nähert. Der russische Nobelpreisträger und Gulag-Häftling Alexander Solschenizyn brachte es einmal auf den Punkt:

Die Menschen haben Gott vergessen, und das ist der Grund für die Probleme des zwanzigsten Jahrhunderts.“

Das gilt wohl auch für das beginnende einundzwandzigste Jahrhundert.

Autor: Conrad
Erschienen am 17.02.2008

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