295. Mission und Toleranz
Sonntag, 30. Oktober 2011 | Autor: intern
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Lieber Blog Besucher,
diesen Vortrag habe ich bei einen Vortragsabend im Jahre 1993 von Daniel Herm mitgeschrieben. Wenn man diese Worte im Nachhinein bedenkt, stellt man fest, dass er damals schon einen sehr guten Blick in die Zukunft getan hat.
Wir sehen zur Zeit wie sich vieles davon bewahrheitet. Wenn Christen den Auftrag von Jesus Christus folgen, dann werden sie bei uns von den Medien als Fundamentalisten beschimpft und mit islamischen Terroristen, die sich mit Kofferbomben oder Sprengstoffgürtel ausrüsten und Menschen töten, gleich gesetzt. Was sind wir nur für ein Volk geworden. Deutschland war einmal eine Nation die in der Mission führend war, und dies hat Gott gesegnet. Schauen Sie sich bei uns um. Selbst Moslem sagen, dass Sie sich von einen christlichen Land eine andere Vorstellung gemacht haben. Den größten Schmutz und Dreck darf man bei uns verbreiten und verkaufen, und kein Mensch regt sich mehr darüber auf.
Schauen Sie sich einmal ohne Vorurteile in der Welt um, was Christen – ich meine hier nicht religiöse Spinner – an Barmherzigkeitsdiensten tun, und wie es aussehen würde, wenn es diese Dienste nicht gebe. Aber vielleicht ist das schon wieder zu anmaßend, und zu direkt an der Wahrheit. Wir haben es ja heutzutage lieber mit Halbwahrheiten.
Ein Beispiel gefällig:
Da hat ein Großvater in Indien den Göttern seinen Enkel geopfert und wir im Westen schreiben und empören uns darüber. Wie können Menschen nur so primitiv sein.
Bei uns aber werden für den Götzen Bequemlichkeit und Wohlstand, täglich tausend Babys geopfert, und wer es Mord nennt, kriegt Ärger. Das was man an heidnischen Bräuchen in Indien und anderswo tut ist natürlich nicht in Ordnung. Aber wir in der westlichen Welt finden das völlig normal und nennen das Selbstbestimmung: „Mein Bauch gehört mir“.
Ich bin fest davon überzeugt, dass sich sehr bald die Spreu vom Weizen trennen wird. Was ich damit meine, können Sie hier lesen.
Gemälde Michael Wilfort
Mission und Toleranz
Die streng islamisch gläubigen Patanen, unter denen wir, in Pakistan an der afghanischen Grenze gearbeitet haben, haben fast für alle Lebenssituationen viele Sprichwörter und ich habe damals versucht, viele von ihnen auch zu lernen, weil man in vielen Situationen damit ein Gespräch führen konnte oder sich aus einer schwierigen Situation herausmogeln konnte, sozusagen mit einem Sprichwort, das alle kennen und wo sie dann Lächeln oder Lachen und wo dann manchmal die Situation gerettet ist. Eines dieser Sprichwörter heißt „Par din ke sor nischta“, d.h. in der Religion gibt es keinen Zwang, also der Islam eine tolerante Religion, keinen Zwang.
Was heißt das überhaupt und was wollen wir damit sagen, wenn wir von Mission und Toleranz sprechen. Nun ich denke, ich muss den Begriff und die Tatsache und den Auftrag der Mission heute Abend hier nicht besonders erklären. Unter Mission verstehen wir ja doch die Sendung der Gemeinde Jesu Christi hinein in diese Welt mit den beiden großen Aufträgen der Verkündigung und der Diakonie, und da könnte man natürlich den Missionsbefehl zitieren oder die verschiedenen Ausprägungen des Missionsbefehls in den Evangelien.
Wir könnten sicher auch mit dem Apostel Paulus im 2. Korinther 5 sprechen und sagen, dass Gott in uns niedergelegt hat, das Wort der Versöhnung und wir darum die Menschen bitten lasst Euch versöhnen mit Gott oder wir könnten sogar mit dem Apostel Paulus dieses ganz persönliche Wort sagen, im 1.Korinther 9, von Vers 9 bis 23, wo er verschiedene Situationen schildert und schließlich sagt, ich tue alles und ich bin allen alles geworden, damit ich einige gewinne.
Alles das ist Mission, Verkündigung in der Erwartung, dass Menschen dieses Evangelium hören und umkehren, zur Bekehrung kommen, ewiges Leben und heiligen Christus empfangen. Also, dass wo sie jetzt sind, verlassen, umkehren, etwas Bestehendes als nicht wahr erkennen und die Wahrheit erkennen.
Erde-schützen_by_Thorben-Wengert_pixelio.de
Mission, aber was verstehen wir nun unter Toleranz?
Ein in unserer Zeit viel gebrauchtes Wort. Wir unterscheiden dabei Formen dieses Wortes und deren Inhalt. Wir sprechen zunächst von der formalen Toleranz“. Damit meinen wir eine Duldung, besonders die Duldung einer anderen Religion oder Ideologie. Diese Form der Toleranz ist der christlichen Kirche, der Gemeinde Jesus Christi, bekannt seit jenem Vertrag, seit jenem Abkommen im Jahre 313, genannt Toleranzedikt von Mailand, wo die christliche Kirche, die Gemeinde Jesu Christi, nach langen Jahrzehnten härtester Verfolgung als Religionsgemeinschaft innerhalb des römischen Reiches geduldet wurde. Wir wissen, dass sich diese Situation dann sehr bald verändert hat. Unter Konstantin wurde schließlich das Christentum zur Staatsreligion, wenn wir dann in die Geschichte dieses Christentums und dieser Kirche hineinschauen, dann müssen wir leider feststellen, dass das, was einmal diese Kirche selbst erfahren hatte, zunächst die Verfolgung und dann die Toleranz, nämlich die Duldung, sie selbst später nicht bereit war, zu praktizieren.
Die römisch-katholische Kirche war über viele Jahrhunderte absolut intolerant! Selbst die Christianisierung der Germanen und schon erst recht die Christianisierung Lateinamerikas, die Kämpfe der Konquistadoren und alles das, was sich damit vollzogen hat, war nichts von Toleranz, sondern hier zeigte sich ganz klare Intoleranz, d.h. dass man den Standpunkt des anderen, die Religion des anderen nicht anerkennt und sogar sich verpflichtet sieht, den anderen mit Gewalt, wenn es geht, von dieser Religion oder dieser Weltanschauung zu lösen, ihn zur Umkehr zu bringen, wenn es sein muss mit Gewalt.
Diese Intoleranz, dass wissen wir, hat sich über lange Zeit gehalten, selbst im Jahre 1803 hat die römisch-katholische Kirche dagegen protestiert in Bayern, dass den Protestanten die gleichen Bürgerrechte eingeräumt würden. Bis dahin waren sie Bürger 2. Klasse. Wenn wir also von Mission und Toleranz sprechen, dann müssen wir, wenn wir in die Geschichte hineinschauen, schon zugeben, dass da auch im Raum des Christentums manches an Intoleranz gewesen ist. Luther sagte dann angesichts dieser Intoleranz, man sollte die Ketzer mit den Schriften und nicht mit Feuer überwinden, d.h. mit dem Wort überzeugen, aber nicht verbrennen. Aber schon bald haben seine Nachfolger die Täufer ertränkt in Zürich und darüber hinaus. Und wir müssen feststellen, dass religiöse Intoleranz immer da besonders hervorgetreten ist, wo sie sich mit staatlicher Macht verbunden hat, wo also Thron und Altar zueinander gehalten haben oder sogar in persona verbunden waren, da entdecken wir immer wieder die religiöse Intoleranz.
Darum ist es auch verständlich, dass der Islam im Kern an sich intolerant ist, weil er immer die Herrschaft, die weltliche Herrschaft und die religiöse Herrschaft zusammen sieht, wenn möglich in einer Hand, nämlich in der Hand des Kalifen, des Stadthalters Allah auf dieser Erde, das ist das islamische Idealverständnis von religiöser und säkularer, also weltlicher Herrschaft.
Diese formale Toleranz ist etwas, was in den letzten Jahrzehnten weltweit man versucht hat durchzusetzen, nämlich die Duldung der Religion des anderen in einem Staatswesen oder wo es auch sei z.B. durch die Karta der Menschenrechte und in dem man immer mehr versucht hat, diese Karta der Menschenrechte auch verpflichtend für die einzelnen Länder, die den vereinten Nationen beigetreten sind, zu machen.
Dann gibt es allerdings eine 2. Art der Toleranz, wir nennen sie die inhaltliche Toleranz, über die wir gleich noch näher sprechen werden. Wenn wir von der inhaltlichen Toleranz sprechen, dann sprechen wir davon, dass wir den Inhalt dessen, was der andere glaubt und für wahr hält, anerkennen. Als mögliche religiöse Wahrheit und Erfahrung, vor allen Dingen als mögliche religiöse Erfahrung, und wir sehen, dass wir hier schon einen weiteren Schritt getan haben in eine Richtung, über die wir gleich noch sprechen werden, nämlich in die Richtung der Relativierung. Wenn wir jetzt über Mission und Toleranz sprechen, dann werden wir, sobald wir etwa das Wort des Petrus in Apostelgeschichte 4, Vers 12 oder das, was wir eben gelesen haben, aus 2. Korinther 5, wenn wir das verkündigen, dann werden wir entdecken, dass die Toleranz sich da entscheidet, wo es um die Einzigartigkeit und die Ausschließlichkeit Jesus Christi geht und darum heute Abend, so das Unterthema, die gegenwärtige Infragestellung der Einzigartigkeit Jesu Christi, und ich denke diese Infragestellung erleben wir in 4-facher Hinsicht.
1. wir erleben sie aus den anderen Religionen heraus,
2. wir erleben sie in der Geistes-geschichtlichen Entwicklung der westlichen Welt hin zum Relativismus.
Wir erleben sie 3. innerhalb der christlichen Kirchen, und ich glaube, wir müssen dann auch sagen, wir erleben sie auch durch unser persönliches Leben.
Aber nun zum 1.
Wir erleben sie durch die anderen Religionen, und ich möchte hier nur 2 Religionen beispielhaft nennen, nämlich den Islam und den Hinduismus, d.h. einmal in der radikalen Ablehnung der Einzigartigkeit Christi, das war an sich damals nichts Neues, und wenn wir von der radikalen Ablehnung dieser Einzigartigkeit unseres Herren sprechen, dann beginnt sie ja nicht erst mit den heidnischen Philosophien, die es auch mit der synkretistischen Methode versucht haben, auch nicht erst mit dem Islam, sondern es beginnt ja schon im Judentum.
Dieses Wort in Apostelgeschichte 4, 12 ist ja doch im Angesicht der obersten der Juden jener Zeit, des St. Hedrins gesprochen, aufgrund der Tatsache, dass man das, was die Apostel verkündigten in Frage stellte und schließlich ihnen verbot und wo sie dann in Apostel 5 jenes bekannt Wort sagen, dass sie Gott mehr gehorchen müssen als den Menschen, in der Verkündigung der Einzigartigkeit, der Jesus von Nazareth, des Christus, des Messias.
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Und wir müssen sehen, dass das orthodoxe Judentum bis heute diesen Jesus als den Messias radikal ablehnt und das gläubige Juden in Israel zum Teil benachteiligte und verfolgte Menschen sind, von der orthodoxen Seite her, obwohl sich Israel als säkularer Staat versteht.
Der Islam hat in gewisser Hinsicht, wie er vieles aus dem alten und neuen Testament übernommen hat, in gewisser Hinsicht diese Radikalität übernommen, aber erst spät im Leben Mohammeds. Zunächst hatte er damit gerechnet, dass Juden und Christen ihn als Propheten anerkennen würden, als das nicht geschah rund er von Mekka nach Medina zog, und in Medina die Araber ihn anerkannten, die Juden aber nicht, gab es eine große jüdische Kolonie von etwa 700 Familien, hat Mohammed vieles, was er in Mekka verkündigt hatte, verändert, etwa 270 Verse des Koran aus der Zeit von Mekka sind verändert worden, aufgrund der Haltung der Juden und wo er nun selbst den Juden und Christen gegenüber eine radikal ablehnende Haltung einnimmt.
Und nun, wenn wir diese Infragestellung beobachten und näher betrachten, dann müssen wir einmal feststellen, dass es nicht die Infragestellung, sehr oft einer Lehre ist, sondern eben vor allen Dingen die InfragestelIung der Person, der Person mit Namen Jesus Christus, Sohn Gottes, Heiland der Welt. Es geht um die Person.
Und 2. geht es jetzt besonders beim Islam nicht nur um die Person, sondern um das, was wir das Heilswerk Jesus Christi nennen. Die Infragestellung des Islam betrifft nicht Jesus als Propheten, Jungfrauengeburt, seine Wunder, seine Entrückung in den Himmel, seine Wiederkunft, alles akzeptiert der Islam. Ist also im Blick auf die Jungfrauengeburt z.B. wesentlich bibeltreuer als viele Theologen unserer Zeit. Aber die radikale Ablehnung kommt da, wo es um das Eigentliche dieser Person geht, nämlich, das was diese Person einzigartig macht, den Jesus, nämlich seine Gottes Sohnschaft. Du bist Christus, der Sohn Gottes, das war jenes Bekenntnis des Petrus.
2. um den Kreuzestod, im Sinne des Sühnetodes und 3. im Blick auf die Auferstehung.
Wenn der Islam alles andere akzeptiert, diese 3 Heilstatsachen, die grundlegenden Heilstatsachen, ohne die Jesus eben nicht der Ausschließliche und Einzigartige wäre, diese werden radikal abgelehnt. Allah, der Einzige, ist nicht gezeugt und zeugt nicht und Kufr ist die größte Sünde, die ein Mann an einem Menschen begehen kann, nämlich dass man Gott, jemanden, wieder, wie es im arabischen heißt, beigesellt, d.h. jemand an seine Seite stellt, als ihm irgendwie nahe oder ebenbürtig. Das ist die größte Sünde.
Also nicht Sohn Gottes. Sie kreuzigten ihn nicht, sie kreuzigten sein Ebenbild, entweder, so unterschiedlich die Interpretation dieser Koranstelle, hat man einen anderen für Jesus gehalten und ihn gekreuzigt oder aber Allah hat im letzten Augenblick sozusagen ausgewechselt und ein anderer, der so ähnlich aussah, ist gekreuzigt worden, aber nicht Jesus, der Prophet.
Also kein Sühnetod und darum auch keine Auferstehung, sondern ein Lebendiges in den Himmel genommen sein. Infragestellung der Einzigartigkeit Jesu Christi in der radikalen Ablehnung und ich denke, es ist ganz wichtig, zu sehen für uns, was hier abgelehnt wird, denn Satan, der große Nachahmer Gottes, weiß wohl, was das Entscheidende ist und das Entscheidende, das Einzigartige, das ausschließlich in ihm, in Christus Gesehene, das wird abgelehnt, nicht die Wunder, nicht einmal die Jungfrauengeburt und vieles andere, aber das Entscheidende, das Zentrale.
Ganz anders nun im Hinduismus. Hier wird Jesus, wir könnten sagen, vereinnahmt“ Der Hinduismus ist eine gewachsene, eigentlich eine immer neu werdende Religion mit großen Veränderungen. Keiner weiß eigentlich richtig, wie viele Gottheiten es im Hinduismus gibt, wie viele Formen, wie viele Möglichkeiten Mokscha, das Heil zu erreichen, wie viele Wege, 3 ganz bestimmte, ja und das ist der eine, sogenannte Bag Di Marga, d.h. nämlich, dass sich der Hinduismus eine der Gottheiten, sagen wir Krishna, die 7. Inkarnation von Wischnu, auswählen kann und dieser Gottheit opfert, sie anbetet, uns erwartet, eigentlich glaubensvoll erwartet, dass diese Gottheit ihn auf die letzten Stufen der Kasten hindurch bringt in Brahman, in die aller Seele, von wo aus eine Inkarnation nicht wieder notwendig ist. Warum nicht Jesus wählen. Kein Problem“ Gottes Sohnschaft, natürlich all diese Gottheiten sind irgendwie Gottes Söhne, kein Problem. Gestorben und auferstanden, natürlich, wer reinkarniert wird, wer also diese Avatara durchmacht, der muss ja sterben und dann wird er wieder leben – Reinkarnation.
Kein Problem. Alles wird sozusagen verschlungen, alles wird geduldet, alles ist möglich, und ich habe selbst Hindu-Plakate gesehen, auf denen neben den vielen Gottheiten auch Jesus so abgebildet war, wie die Christen ihn auch auf Ihren Kalendern dort in Indien abgebildet haben. Vereinnahmt, vereinnahmt geduldet, solange er nicht der Weg ist, und die Wahrheit und das Leben und wenn man dann mit einem Hindu spricht, dann sagt er ja, weißt du, wir sind tolerant. Unsere Wege, die 3 großen Wege, die wir gehen können, das sind Suchwege und wir alle suchen und dann kommt jenes bekannte Beispiel von den Blinden, die Elefanten alle einen anfassen, ihr kennt das sicher, ja.
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Vielleicht sage ich es doch mal:
Der eine Blinde fasst den Rüssel und denkt, ein Elefant ist wie ein Stock, ein dicker Stock, und der andere fasst seinen Bauch an und denkt, der Elefant ist wie ein riesiger Ballon und ein anderer fasst um eines seiner riesigen Beine und denkt, der Elefant ist wie ein Baum, und der nächste fasst das Ohr an und sagt der Elefant ist wie ein riesiges Baumblatt und sagt der Hindu, so sind die Religionen, ein Gott, wir kommen von verschiedenen Seiten, haben verschiedene Erfahrungen, fassen sozusagen verschiedene Seiten der Gottheit an, aber in Wirklichkeit ist alles eins. Alles geduldet.
Aber die Infragestellung, die Infragestellung, die Ablehnung, sogar der Hass kommen dann, wenn man von dem einen Weg spricht, der nun nicht ein Suchweg ist, sondern der Weg, und kein anderer.
Und die Wahrheit und das eine Leben, das sich nicht immer wiederholt, sondern das eine ewige Leben, dann kommt die Ablehnung, dann kommt die Infragestellung und wir sehen, dass es oft nicht einmal nur um die Person geht, sondern um diese Ausschließlichkeit und die Einmaligkeit dessen, was Jesus getan hat und die Einmaligkeit dessen, wer er ist.
Wir haben nun diese Form der Vereinnahmung des Synkretismus in verschiedenen Arten und Weisen heute unter uns, der Sufismus im Norden Indien ist eine solche synkretische Religion mit christlichen Komponenten, die bei Bahireligion ganz typisch dafür, die Anthroposophie und vieles andere mehr in unserer Zeit ganz ähnlich.
In ihnen ist Jesus vereinnahmt, mit vielen, was er gesagt und getan hat, aber in allen diesen kommt die Ablehnung, die Infragestellung, der Widerstand, ja der Hass, wenn es um die Einigartigkeit dessen geht, was Jesus getan hat und wer er ist.
Nun, diese Infragestellung kennen wir nun nicht nur durch die Religionen, auch in unserer Gegenwart und Zeit, sondern wir haben diese Infragestellung auch in unserer geistes – geschichtlichen Entwicklung in Europa. und ich denke, das ist wichtig zu sehen. Diese Form der inhaltlichen Duldung, d.h. dass man nicht nur die Religion des anderen, eine Weltanschauung duldet, sondern den Inhalt anerkennt als religiöse oder ideologische Wahrheit und mögliche Form der religiösen Erfahrung, ist etwas, was seit der Aufklärung mehr und mehr in unserer westlichen weit praktiziert und gefordert worden ist.
Gotthilf Efraim Lessing hat das in seinem Drama „Nathan, der Weise“ sehr deutlich einprägsam zum Ausdruck gebracht. Da ist der Vater mit seinen 3 Söhnen, die er alle in gleicher Weise liebt und da ist der eine Ring, den er zu vergeben hat, wem gibt er nun diesen Ring. Und der Mann lässt genaue Kopien dieses Ringes anfertigen und gibt jedem der Söhne einen Ring und keiner weiß, wer der ursprüngliche, echte Ring ist und der ganzen Sache, so möchte man sagen, setzt Lessing die Krone auf , in dem er sagt, der echte Ring wahrscheinlich ging verloren, also ist keiner echt. und es ist ganz deutlich, dass er mit diesen 3 Ringen Judentum, Christentum und Islam meint, dass will er damit zum Ausdruck bringen.
D.h. also, da ist der Vater und er hat diesen 3 Religionen etwas gegeben was sie sozusagen als gleichwertig zu akzeptieren haben, da niemand mehr weiß, was eigentlich die ursprünglichre Wahrheit, das ursprüngliche gewesen ist und vielleicht ging sogar das Ursprüngliche ganz verloren und keiner hat mehr die Wahrheit. Alles ist relativ. Keiner kann mehr absolut behaupten, ich habe den echten Ring, ich habe die Wahrheit empfangen.
Das ist das, womit wir in unserer westlichen Welt im Allgemeinen denken seit Humanismus und Aufklärung zu tun haben. Die Ablehnung des Absoluten, das Leben mit dem Relativen, aber damit natürlich auch vieles wird andere auch relativiert und das erleben wir in unserer Zeit in der Gesellschaft, aber darauf möchte ich jetzt nicht weiter eingehen, wo es keine absoluten Maßstäbe mehr gibt, keine absolute Ordnung mehr, keine absoluten Gebote und Ordnungen Gottes mehr, weil alles relativ ist, kommen wir hinein in eine Situation und in Entwicklungen, in denen wir uns heute in gewisser Hinsicht befinden.
Aber das wird nun von uns heute erwartet. Der fortgeschrittene Mensch ist ein Mensch, der diese inhaltliche Toleranz praktiziert, dass er nämlich nicht nur die Religion des anderen duldet, sondern dass er die Religion und den Inhalt dieser Religion beim anderen anerkennt als legitim, als wahr und als gute, mögliche religiöse Erfahrung, und nun sehen wir, dass hier in diesem Augenblick wo die Menschen, die der Norm der Schrift glauben und das Zeugnis der Schrift verkündigen, dass diese Menschen unserer Gesellschaft allmählich die Intoleranten werden.
Liebe Brüder und Schwestern,
es wird gar nicht lange dauern, dann sind die, ich will es mal so ausdrücken, in unserer Gesellschaft, die christlichen Fundamentalisten genauso intolerant verschrien, wie heute die islamischen Fundamentalisten. weil wir diese inhaltliche Toleranz nicht akzeptieren und weil wir uns dem Relativismus nicht beugen, sondern noch das, was absolut ist, in der Offenbarung Gottes durch Christus noch akzeptieren, glauben und bezeugen.
Aber diese Infragestellung begegnet uns leider nun auch innerhalb der christlichen Kirche und da begegnet sie uns in gewisser Hinsicht auch in einer 2-fachen Weise. Einmal möchte ich sagen durch eine Hinzufügung, durch eine Addition. Da ist es nicht mehr allein Christus und nicht mehr allein die Gnade und nicht mehr allein der Glaube, sondern da sind plötzlich neben dem Christus die Maria und die Heiligen und die Tradition und die Werke und die Buße und die Opfer und vieles mehr.
Die Einzigartigkeit Jesu Christi wird verdunkelt. Er ist nicht mehr der alleinige Fürsprecher vor dem Vater, wie Johannes sagt, sondern Maria bitt für uns. Was heißt das? Dass hier die Einzigartigkeit Christi zwar nicht abgelehnt wird, im Sinne des Islams vielleicht, aber dass diesem Jesus Christus andere Namen, diesen einen Namen, andere Namen hinzugefügt werden, die in etwa gleiche Bedeutung haben. Also in etwa gleich, einmalig sind und gibt es ja nicht.
Einmalig ist einmalig. Aber in dem man das tut, nimmt man diesen einen Namen, in dem das Heil ist, die Kraft, die eigentliche Kraft zum Heil.
Und ich denke, das ist wichtig, das zu sehen, ohne hier Menschen zu verurteilen, ohne jetzt zu belächeln vielleicht was sie glauben. Man muss ja immer einen Menschen erst das Größere, das Herrlichere zeigen, bevor man ihm das nimmt, woran er jetzt hängt. Aber hier ist die Gefahr, gerade auch in den gegenwärtigen Entwicklungen der römisch-katholischen Kirche unter dem gegenwärtigen Papst, die Gefahr, dass die Einmaligkeit und die Ausschließlichkeit in dieser Kirche durch ihre offizielle Lehre und Praxis verdunkelt verliert wird und damit dieser Name die Kraft zum Heil für alle Menschen. Aber nicht nur in der katholischen Kirche begegnen wir dieser Infragestellung, und nun könnte ich natürlich einen ganzen Abend füllen mit Aussagen der sogenannten protestantischen liberalen Theologie.
Während der Zeit in Pakistan in Kohat, man muss sich vorstellen, dort an der afghanischen Grenze, sozusagen ganz weit im Hinterland, begegnete ich an einem Tage einen Mann, der hat auf seinem Fahrrad, sah recht intelligent aus, war gut gekleidet und fuhr auf seinem Fahrrad mit einer Bibel durch die Stadt. Ich denke, na waren doch nur so wenige Christen in der Stadt, den kenne ich nicht, wer ist das. Vielleicht ein Evangelist von irgendwo her. Ich spreche ihn an. Nein, sagt er, ich bin Amadia Moslem und ich sage, wozu die Bibel. Ja, sagte er, ich war in Europa, nicht lange, und da bin ich der liberalen Theologie begegnet und jetzt gehe ich hier zu den Christen und sage Ihnen, was ihre eigenen Theologen in Europa sagen über Jesus. Interessant, interessant – es wäre zum Heulen, dass ein Moslem mit den Argumenten der liberalen Theologie einfache Christen in Pakistan einfängt. Er kann es ihnen schwarz auf weiß zeigen, Gottes Sohnschaft, wieso Jungfrauengeburt, Sühnetod, wer spricht noch vom Sühnetod. Es war schon einige Jahre her, da sagte der Studienleiter der Missionsakademie in Hamburg, für unsere Generation hat der Sühnetod Jesus keine Bedeutung. Welche Bedeutung, dann?
Liebe Geschwister,
wir haben im letzten Jahr um diese Zeit, als wir das Thema dieser Konferenz gewählt haben, wir tun das immer nach viel Nachdenken und Gebeten, nicht gewusst, dass einige Tage vorher der Kirchentag in München sein würde. Wir wussten auch nicht, was alles dort gesagt und nicht gesagt werden würde, aber ich denke, nachdem wir vielleicht etwas von dem gelesen haben, was dort sich vollzogen hat und was gesagt und nicht gesagt worden ist, denken wir, das Thema ist innerhalb unserer Gesellschaft, innerhalb der Kirchen, ja ich möchte sagen, innerhalb der Gemeinden, höchst aktuell, höchst aktuell und liebe Geschwister die Versuchung und die Anfechtung macht nicht halt vor den Toren unserer Gemeinden und Jugendgruppen und sie macht nicht halt vor den Toren unserer eigenen Herzen, und darum bin ich so dankbar, dass ein Bruder* vorhin sagte es geht ja nicht nur um eine Bestätigung dessen, was sie immer schon geglaubt haben, in diesen Tagen, sondern es geht darum, dass wir neu, tatsächlich durch den heiligen Geist, diese einzigartige Offenbarung Jesu Christi, Gottes in Jesus Christus, neu erfassen und dass sie tief in unseren Herzen, ich möchte mal sagen, tiefere Wurzeln schlägt und eine große Freude und Dankbarkeit in uns auslöst.
Innerhalb der protestantischen Theologie, also die Infragestellung, auch wiederum jeder nicht so sehr der Lehre Jesu, die Bergpredigt akzeptiert jeder, jener, wunderbare Lehre, wer würde schon die Bergpredigt ablehnen, aber hat er damit schon den Jesus Christus der Schrift anerkannt, bei weitem nicht und die Infragestellung der Einzigartigkeit Jesu Christi ist wieder die Infragestellung des Heilswerkes, Gottes Sohnschaft, genau wie vom Islam her, Sühnetod und Auferstehung und wir wissen, wie unterschiedlich hier die Begriffe gefüllt werden können. Es ist wahr, Jesus ist auferstanden, aber wohin. In die Botschaft, in das Leben der Gemeinde usw. aber doch nicht leibhaftig. Wir kennen alle diese Aussagen und Argumente.
Einer der sich hier, der nun kein Protestant ist, einer der sich hier ganz weit vorgewagt hat, ist Karl Rahner. Ich möchte nur mal als Beispiel zeigen, wie weit man hier kommen kann, wenn man biblischen Boden verlässt und die Spekulation beginnt. Karl Rahner spricht nämlich von den sogenannten anonymen Christen, die es gibt und zwar spricht er vor allem Dingen vom Hinduismus, von den anonymen Christen im Hinduismus. Da Gott, wie Rahner jetzt richtig sagt, er zitiert sogar Kolosser 1, in Christus die Welt mit sich selbst versöhnt, sind auch alle Hindus durch Christus mit Gott versöhnt. Sie wissen es nur nicht.
Der diese Versöhnung vollzogen hat, ist natürlich Christus. Aber solange die Hindus diesen Namen Christus nicht gehört haben, beten Sie als Versöhnte unter einem anderen Namen, Krishna oder Brahman oder Wischnu oder Schiwa, eigentlich Christus an und Mission und das sind dann die anonymen Christen und Mission ist nun weiter nichts als diesen Hindu zu sagen, du hast es eigentlich schon, aber unter einer Chiffre, unter einem anderen Namen, du musst jetzt nur, du brauchst nicht umzukehren, du hast nichts falsches geglaubt, du musst nur jetzt anstelle von Krishma Christus sagen und alles ist in Ordnung. Soweit kann man kommen und seht ihr, hier wird nun nicht nur Christus infrage gestellt, sondern hier wird er sogar seines Namens beraubt, sozusagen und wird eine anonyme Größe irgendwo in der hinduistischen Religion unter einem anderen Namen.
Was kann man, so möchte ich einmal fragen, was kann man unseren Herrn noch mehr antun als das, wo es doch um den Namen geht, Apostelgeschichte 4, Vers 12, kein anderer Name. Da ist er plötzlich anonym irgendwo und das ganze der Vorstoß, der Vordenken einer christlichen Theologie.
Ein anderer, der Sekretär der Abteilung für Weltmission und Evangelisation beim ökumenischen Rat der Kirchen hat das anderes ausgedrückt, als er auf der letzten Missionskonferenz gefragt wurde, ob denn nun wirklich Jesus der Weg sei und die Wahrheit und das Leben. Da hat er gesagt, für mich selbst kann ich dazu sagen ja, ob das für alle Menschen gilt, weiß ich nicht. Was treibt denn dann noch zur Verkündigung, Evangelisation und Mission? Wenn ich nicht weiß, ob der andere diesen Jesus Christus braucht, und ob dieser Jesus Christus ihn überhaupt helfen kann oder ob er nicht besser aufbewahrt ist in der Religion, in der er sich jetzt befindet.
Nicht wahr, und dann kommen solche Aussagen auf dem Kirchentag jetzt in München, eine Frau, die sich bewusst christliche Therapeutin nennt, sagt, dass sie es sehr hilfreich findet, wenn sie von Christus träumt und ihn in Gestalt eines Delphins sieht. Eine namhafte Münchner Tageszeitung nannte den Dalai Lama einen Gott zum Anfassen, einen Gott sozusagen, der unter uns ist, zum Anfassen. Was sagt Petrus, was wir gesehen, was wir gehört, was wir betastet haben. Da war der eine, der eine, den man sehen konnte, das war Gott zum Anfassen. Aber als solcher wurde Christus auf dem Kirchentag nur ganz wenigen bezeugt und genannt, aber der Dalai Lama, Vertreter einer verhältnismäßig kleinen Gruppe des Buddhismus und ich muss jetzt zum Schluss kommen, einer Richtung des Buddhismus, von der jeder weiß, dass die dämonisch und okkult durchsetzt ist, ganz bewusst, das ist plötzlich der Gott zum Anfassen auf dem Kirchentag in unserem Land.
Die Infragestellung Jesus Christi, der Einzigartigkeit, der Ausschließlichkeit.
Wir haben über andere gesprochen, wir bekennen mir großer Freude und Gewissheit, das es dieser eine Name ist, in dem wir Vergebung, Heil, ewiges Leben gefunden haben und bei dem wir auch bleiben. Gut. Aber liebe Geschwister, ich möchte den Abend nicht beenden, ohne uns zu fragen, bekennen wir das auch mit unseren Leben, die Einzigartigkeit und die Ausschließlichkeit Jesu Christi. Paulus sagt, ich achte alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herren Wille? Ich achte alles für Verlust um der übertrefflichen Größe der Erkenntnis Jesu Christi, meines Herren Will?
Können wir das auch so sagen?
Alles Verlust, nur einer ist groß, nur einer ist herrlich, nur einer ist einzigartig und er gilt, und er ist der Herr und ihm gehören wir, ihm gehöre ich oder wenn Paulus in Kolosser 1 davon spricht, dass er in allen den Vorrang haben muss oder wie wir auch sagen können, in allem der Erste. Und wir sehen, liebe Geschwister, und ich sage mir das selbst, dass es mit unserem verbalen Bekenntnis und bekennen, auch bei allem Gegenwind und bei aller Infragestellung, die uns begegnet. Aber die Menschen hören ja nicht nur unsere Worte, sondern sehen ja auch unser Leben. Und ich glaube, dass Gott in diesen Tagen nicht nur will, dass wir Christen als einmalig und ausschließlich neu und dankbar bekennen, sondern ich glaube, dass Gott zu uns reden will und wird und uns verändern will, damit das an unserem Leben deutlich wird. Dass er der Einzigartige ist und dass mit ihm nichts zu vergleichen ist und dass er der Erste ist und den ersten Platz hat in unserem Leben und dass von daher alles andere bestimmt wird und dass von daher die Prioritäten gesetzt werden und dass wir von daher die Entscheidungen treffen.
Die Einzigartigkeit unseres Herrn Jesu Christus, die Ausschließlichkeit dessen, wer er ist und dessen, was er getan hat, wollen wir neu lernen, bewusst zu bekennen. Wir wollen es aber auch neu lernen es auszuleben in unserem Alltag, damit seine Einzigartigkeit auch von unserem Leben abzulesen ist und andere erkennen, dass er der Erste ist in unseren Gemeinden, in unseren Familien, in unserem persönlichen Leben und dass er in allem Vorrang hat. Amen.
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