254. Krisenfabrik Europa
Freitag, 4. März 2011 | Autor: intern
Foto Montage Agentur PJI UG – Sterbendes Europa
Autor: SIEGFRIED H. BUCHHOLZ
Der von der RAF ermordete und meines Erachtens bisher beste Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrenhausen, sagte einmal: «Die meisten Probleme entstehen dadurch, dass wir die Dinge nicht zu Ende denken.»
Es dürfte kaum eine bessere Erklärung für das Zustandekommen der derzeitigen Krise geben. Es ist schon schmerzhaft, mitzuerleben, welche Umwege und Abwege das erstmals geeinte Europa geht bei dem Versuch, sich selbst ein Gesicht zu geben. Die erste Europa-Regierung der Geschichte existierte nur wenige Jahre, bis ein Controller (und Christ) aus Belgien beweisen konnte, dass die neue Europa-Elite so korrupt agierte, dass sie abtreten musste. Die derzeitige Regierung erlaubt offensichtlich noch mehr Korruption, sorgt aber dafür, dass kein neuer Kontrolleur mehr genügend Fakten sammeln darf. Kein Nationalstaat der Welt und auch kein großes Wirtschaftsunternehmen bezahlt seine Mitarbeiter so üppig wie die Europäische Kommission – könnte es sein, dass Athen von Brüssel gelernt hat, wie man den lockeren Umgang mit Geld rechtfertigt? Es gibt da bemerkenswerte Parallelen.
Fast alle Fachleute sind sich einig, dass das Geld-Paket an Griechenland kein Ausweg aus der Krise ist.
Das tägliche Sensationsgeschwätz einiger Massenmedien verstellt vielen von uns immer mehr den Blick dafür, wie die derzeitige Krise entstand und was sie ihrem Charakter nach ist. Alles begann mit der US-Immobilienkrise, an der Goldman Sachs gut verdiente. Das führte zu einer Bankenkrise, an der die Wall Street (New York) gut verdiente. Erst jetzt schwappte der Prozess nach Europa über und es entstand die Euro-Krise, an der viele Spekulanten gut verdienen. Vieles spricht dafür, dass die Euro-Krise der Eintritt in eine tiefer gehende Gesellschaftskrise sein könnte, bei der es dann nicht mehr viele Gewinner gibt. Eines muss jedoch deutlich sein: Die Euro-Krise haben uns nicht die Amerikaner eingebrockt, die hat Europa selbst gestartet. Europäische Politiker haben unsere Hartwährung weich geklopft. Alles begann 2004, als die beiden Euro-Schwergewichte Deutschland und Frankreich den Stabilitätspakt mit seinen strikten Defizit-Grenzen ausser Kraft setzten. Sie hätten sonst wegen Verletzung der Maastricht-Kriterien 10 bzw. 7,5 Mrd. Euro zahlen müssen. Auch der Versuch von Eurostat, die «Trickser» zu zähmen, wurde abgewürgt.
Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» analysiert das derzeitige Debakel etwasprovokant: «Am Ende ist der Spekulant doch der letzte Verbündete des Bürgers im Kampf gegen ausufernde Staatsverschuldung – quasi als disziplinierende Kraft!» Mittlerweile haben die Euroländer über sieben Billionen Euro (12 Nullen!) Schulden zusammengebracht. Das Schweizer IMD-Institut hat einen «Staatsschulden-Stresstest» erstellt, d. h. eine Schätzung, wann jedes Land seine Schuldenberge wieder auf ein tragbares Mass reduziert hat. Unter optimalen Bedingungen wird das für Deutschland 2028 sein. Sollte uns das alles nicht nachdenklich stimmen? Die gleiche politische Führungselite,
die sich noch vor einigen Jahren grosse Mühe gab, bei der Konstruktion des neuen Europa jeglichen Gottesbezug aus der Verfassung herauszudrängen, versucht heute, dieses bewusst ohne Gott gebaute Konstrukt mit einem Geld-Hilfsprojekt nach Griechenland zu retten. Fast alle Fachleute sind sich einig, dass das kein Ausweg aus der Krise ist, wahrscheinlich kommt es zu einer (europäischen) Neuauflage von Lehman Brothers.
Unser eigentliches Problem sind nicht gierige Banker, gerissene Hedgefond- Manager und bestechliche Rating-Agenturen, unser eigentliches Problem ist das Versagen der politischen Eliten,
denen Popularität wichtiger ist als Professionalität. Aber so kann man Machtlosigkeit nicht kaschieren. Der Apostel Paulus hatte seinen Freunden in Rom damals schon erklärt (Röm. 1,28), dass Krisenmanagement ohne Gottes Hilfe für uns oft eine Nummer zu gross ist: «Weil Menschen es für unnötig hielten, nach Gott zu fragen und ihn ernst zu nehmen, hat Gott sie ihrem untauglich gewordenen Verstand überlassen!» Als Gott aufgefordert wurde, die EU zu verlassen – hat er da den Verstand der Führenden vielleicht mitgenommen?
Schlußbemerkung:
Wir haben in unseren Ländern und in Europa inzwischen eine Politiker Diktatur, die dabei ist die Reste von Demokratie in den nächsten Jahren zu nichte machen. Die Menschen in Europa wollen Gott nicht, also werden Sie die Folgen zu tragen haben( was der Mensch sät, dass wird er ernten).
Ein Wort der Bibel, dass in Sprüche 29, Vers 18 zu lesen ist, bewahrheitet sich schon jetzt:
„Wenn keine Vision da ist, verwildert das Volk.“ Der Grund für Stagnation im Privatleben, Kirche und Wirtschaft sind Menschen, die das Augenlicht noch haben, jedoch visionslos durchs Leben gehen(A.Herrmann).
M.T.