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117. Wann ist eine Religion wahr?

Mittwoch, 16. Juni 2010 | Autor:

von Jörg Dechert

Eine ähnliche Frage wurde bereits schon einmal gestellt „Die einzig wahre Religion?“ Ich möchte diese noch etwas konkretisieren, wobei ich mich nur auf die drei großen monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam beziehe.

1. Die Botschaft einer Religion bestimmt zunächst noch nicht darüber, ob sie wahr oder falsch ist. Moslems sehen sowohl Thora als auch Bibel als authentische Vorgänger des Korans. Wie kann ich die Richtigkeit des jeweiligen Glaubensinhalts beweisen, ohne die Religion mit ihren eigenen Argumenten zu begründen? d.h. Bibel mit Bibel begründen, Koran mit Koran, …

2. Ich habe Selbstzeugnisse von Moslems gelesen und auch von guten muslimischen Freunden gehört, deren Aussagen ich ebenso Vertrauen schenke wie denen meiner christlichen Freunde: Sie bezeugen ebenso glaubhaft ihre Erfahrungen mit Gott/Allah wie Christen. Ihr Glaubensleben ist häufig überzeugender als das mancher auch überzeugter Christen. Wie kann ich ihren Glauben dann als falsch abqualifizieren?

(1) Was macht eine Religion wahr?

Gegenfrage: Was bestimmt darüber, ob eine Religion wahr oder falsch ist?

Wenn es eine absolute Wahrheit gibt (d.h. der Relativismus mit seiner Aussage, jede Religion sei „wahr für den, der daran glaubt“ falsch ist), dann bestimmt doch das Maß, wie gut eine Religion diese absolute Wahrheit „hinter den Dingen“ abbildet, darüber, inwieweit sie wahr ist. Für die Wahrheit einer Religion spielt es also keine Rolle…

• ob möglichst viele Menschen diese Religion haben
• ob diese Religion möglichst „schöne“ oder „einfache“ Lehren hat
• ob besonders nette (attraktive) Menschen diese Religion haben

Nun liegt es ja in der Natur einer Religion, Aussagen über die unsichtbare geistliche Realität um uns herum zu machen, die wir nicht so einfach mit unseren fünf Sinnen überprüfen können. Daher können wir nicht so einfach abschätzen, ob eine Religion die absolute geistliche Realität wirklich abbildet oder sie verzerrt oder gar verfälscht wiedergibt. Gibt es denn dann überhaupt eine Möglichkeit, den Wahrheitsanspruch einer Religion zu überprüfen?

In der Wissenschaftstheorie ist eine gute Theorie (z.B. in der Physik) dadurch gekennzeichnet, dass sie anhand bestimmter Kriterien überprüfbar ist.

Jesus fordert uns auf, seinen Wahrheitsanspruch selbst zu prüfen

Eine Theorie, die prinzipiell unüberprüfbare Aussagen macht, ist eine schlechte Theorie, denn sie kann ebenso gut wahr wie falsch sein, ohne dass sich das beurteilen lässt. Was am Wahrheitsanspruch von Jesus Christus so fasziniert, ist die Tatsache, dass Jesus seine Umgebung geradezu dazu auffordert, seinen Wahrheitsanspruch zu überprüfen – so sicher ist er sich, dass er richtig ist – beispielsweise:

Wer von euch bereit ist, Gottes Willen zu tun, der wird erkennen, ob diese Worte von Gott kommen oder ob es meine eigenen Gedanken sind.
Johannes 7,17

Es gibt – von Gott beabsichtigt – also durchaus Kriterien, anhand derer sich der christliche Anspruch auf die absolute Wahrheit überprüfen lässt:

• Erfüllte Prophetie im Alten wie im Neuen Testament bis ins kleinste Detail
• Einzigartigkeit, Konsistenz und Zuverlässigkeit der Bibel
• Übereinstimmung der biblischen Darstellung mit den archäologischen Fakten
• Zeugen für die historische Tatsache der Auferstehung von Jesus Christus
• Jesus begegnet heute Menschen genauso, wie er es versprochen hat und wie die Menschen zur Zeit des Neuen Testamentes ihn erlebt haben

An dieser Stelle lohnt sich ein konkreteres und detaillierteres Nachdenken und -prüfen. Eine Hilfe kann z.B. das Buch „Bibel im Test“ von Josh McDowell (Hänssler-Verlag) sein.

(2) Wer glaubt überzeugender: Christen oder Muslime?

Wie in (1) dargestellt, entscheidet nicht die Attraktivität der Lehre oder der Menschen über die Wahrheit einer Religion. Es ist eben nicht die Frage, „wie überzeugend“ man glaubt, sondern „an was oder wen“ man glaubt. Ich könnte vielleicht völlig überzeugt und bewundernswert an meinen Blumentopf auf der Fensterbank glauben – nur würde dieser Glauben mir keine Beziehung zu Gott eröffnen.

Neben dem Selbstzeugnis von Muslimen und Christen könntest du beispiels-weise die Bibel und den Koran lesen und bezüglich Widerspruchsfreiheit, Erfüllung von Prophetie, Übereinstimmung von Lehre und Leben bei Jesus und bei Mohammed überprüfen.

Und wenn man ein „objektiver Beobachter“ sein möchte, muss man auf jeden Fall die Frage beantworten, was man mit der historisch überlieferten und bezeugten Auferstehung Jesu macht. Wenn es diese Auferstehung tatsächlich gegeben hat, dann führt an Jesus wohl kein Weg (zu Gott) vorbei…

Schlußbemerkung von M.T.:

Das Christentum ist keine Religion, weil Jesus Christus das Ende aller Religionen ist.

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